SK Innovation hat weitere Informationen über seine zweite Batteriezellfabrik in Europa veröffentlicht – der Artikel hat daher am 20. März 2019 ein Update erfahren. Ursprünglich veröffentlicht wurde dieser am 01. März 2019.
Zuletzt hat die Meldung, dass der Wolfsburger Autokonzern Volkswagen gemeinsam mit dem koreanischen Zellspezialisten SK Innovation mehrere Milliarden Euro in den Bau von bis zu drei Gigafabriken in Werksnähe von VW investieren wolle für Aufsehen gesorgt. Nicht nur am E-Auto-Markt, sondern auch beim direkten Wettbewerb LG Chem, die daraufhin drohten die Belieferung einzustellen.
Zum Stand dieser Streitigkeiten können wir aktuell nichts berichten. Dafür aber, dass SK Innovation angekündigt hat eine weitere Batteriezellen-Fabrik in Europa zu errichten. Die zweite Batteriezellenfabrik des koreanischen Unternehmens soll ebenfalls, wie die Erste in Ungarn entstehen. Vor wenigen Tag ist der erste Spatenstich in Komárom erfolgt, also gut ein Jahr nach dem Spatenstich für die erste Fabrik.
SK Innovation investiert kräftig in Ungarn
Bis 2021 soll die zweite Fabrik fertiggestellt werden, um ab 2022 die Produktion aufzunehmen. Zur geplanten Kapazität der neuen Anlage machte das Unternehmen noch keine Angaben. SK Innovation hat lediglich die Höhe der Investition mit 753 Millionen Euro beziffert.
Zur Einordnung. Für die erste Fabrik, die ab 2020 mit der Produktion anlaufen soll blickt man auf ein 430.000 Quadratmeter großes Areal, wo binnen zwei Jahren eine Produktionskapazität von 7,5 Gigawattstunden erreicht werden soll. Der damalige Invest wurde mit 640 Millionen Euro angegeben – beläuft sich aktuell wohl aber eher in Richtung 688 Millionen Euro. Die Produktionskapazität der ersten Batteriezellenfabrik soll ausreichend für knapp 250.000 Elektroautos sein, etwa doppelt so viel wie am koreanischen Heimatstandort in Seosan.
USA ebenfalls ein Zielmarkt des Unternehmens erfährt Investmentsteigerung
Wir erinnern uns an Ende November 2018, damals haben wir darüber berichtet, dass SK Innovation eine Milliarde Dollar in die Hand nimmt, um in den USA seine erste Batteriefabrik aufzubauen. Mit der Fabrik, deren Bau 2022 abgeschlossen sein soll, will SK Innovation auf dem globalen Markt für Elektrofahrzeugbatterien besser bestehen können und Kunden in einem der weltweit wichtigsten Märkte für Elektroautos zu gewinnen. Knapp einen Monat später wurde bekannt, dass der Invest in den Bau der Elektroauto-Batteriefabrik in den USA deutlich gesteigert werden soll. Am gestrigen Dienstag sollte auch hier der Spatenstich für die US-Zellfabrik von SK Innovation im Bundesstaat Georgia stattgefunden haben.
SK Innovation plante für das Werk eine jährliche Produktionskapazität von rund 10 GWh. Bei der ersten Ankündigung des Projekts sagte SK Innovation, dass einige seiner Kunden, nämlich Mercedes-Benz und Hyundai-Kia Motors, Batteriezellen in den USA benötigen werden und investiert daher in die lokale Batteriezellenproduktion. Nicht lange nach der ersten Ankündigung des Plans sagte Daimler, dass es über 20 Milliarden Dollar in Batteriezellen kauft, um die eigenen Elektrofahrzeugpläne zu unterstützen, und dass SK Innovation zu den Lieferanten gehört.
Wenn SK Innovation seine Pläne weiter vorantreiben kann, blickt man bis 2022 auf eine Produktionskapazität von bis zu 60 GWh. Der Heimatstandort Seosan in Korea verliert bis dahin an Gewicht. Dafür drängen die Werke in Amerika und Ungarn an die vorderste Front, wenn es um die Produktionskapazität pro Jahr geht.
Grundlagenforschung im eigenen Land erfährt weiterhin Priorität
Koreas drei große Batteriehersteller LG Chem, Samsung SDI und SK Innovation gaben bekannt, dass sie einen Fonds in Höhe von 100 Milliarden Won (rund 78 Millionen Euro) ins Leben rufen werden, um die Entwicklung der Akku-Industrie des Landes zu fördern.
Dies geschieht im Rahmen von Kauf fremder Batterietechnologien der nächsten Generation, als auch durch die Förderung vielversprechender Unternehmen. An diesen Plänen werde man trotz massiven Invest in die neuen Werke dennoch festhalten.
Quelle: prnewswire – SK Innovation plans to build new battery plant in Europe, the major EV market //