Ab dem 9. November 2018 wird die britische Regierung Zuschüsse für E-Fahrzeuge um 1.000 Pfund kürzen. Des Weiteren werden eine Vielzahl von Plug-in-Hybriden aus dem Förderprogramm „Plug-in Car Grant“ (PICG) genommen. Notwendig werden diese Schritte, da das knappe Budget für die Elektrifizierung des Verkehrs der hohen Nachfrage nicht Stand halten kann. Unterschieden wird hierbei zwischen verschiedenen Kategorien, in denen Großbritannien die Zuschüsse beschneidet.
In der Kategorie 1 – E-Autos mit mindestens 112 km elektrischer Reichweite und weniger als 50g CO2-Emissionen pro Kilometer verringert sich der Zuschuss von 4.500 Pfund auf 3.500 Pfund. Fahrzeuge der Kategorien 2 und 3, die eine elektrische Reichweite von weniger als 112 Kilometer aufweisen, haben keinen Anspruch mehr auf Zuschüsse. In diese Kategorie fallen somit sämtliche Plug-In-Hybride. Diese kommen meist mit einer rein elektrischen Reichweite von um die 50 Kilometer daher. Bisher gab es für die PHEV zumindest 2.500 Pfund Zuschuss.
Die britische Regierung gab zu verstehen, dass sich die Kürzungen derzeit allein auf das PICG-Schema beschränken und nicht die separaten Programme für elektrifizierte Vans und Motorräder betreffen. In einer Erklärung äußerte das Verkehrsministerium, dass die Kürzungen als Reaktion auf fallende Preise bei elektrifizierten Fahrzeugen erfolgen und dazu dienen sollten, das verfügbare Budget effektiver auf die saubersten Neuwagen zu konzentrieren. Nachdem das Programm geholfen habe PHEV auf den Straße zu etablieren, konzentriert man sich nun bewusst auf die Förderung reiner E-Autos sowie Wasserstoff-Brennstoffzellenautos.
Ein Blick auf die Statistik des 2011 eingeführten Programms zeigt, dass es bis heute den Kauf von mehr als 160.000 Neuwagen unterstützt hat. Derzeit stehen für den Zeitraum 2018 bis 2019 eine Fördersumme von insgesamt rund 141,01 Millionen Euro und nur noch 109,17 Millionen Euro für den Zeitraum 2019 bis 2020 zur Verfügung. Man darf gespannt sein, wie sich der Wegfall der Förderung auf den E-Automarkt Großbritanniens auswirkt.
E-Mobilität in Großbritannien dennoch auf Vormarsch
Auf der anderen Seite enthält der aktuelle Budgetplan Großbritanniens, der kürzlich dem Parlament vorgelegt wurde, eine ganze Reihe von Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität und der erneuerbaren Energien. Die Regierung Großbritanniens hat sich verpflichtet, bis zum Jahr 2022 insgesamt 25 Prozent der Autos in Regierungsflotten zu elektrifizieren. Sie will auch verlangen, dass alle neuen Häuser mit einer Möglichkeit zur Installation einer Elektroauto-Ladestationen gebaut werden.
Vor einem Jahr kündigte die britische Regierung einen etwas vagen Plan an benzinbetriebene Fahrzeuge bis 2040 auslaufen zu lassen. Vor kurzem hat das Verkehrsministerium des Landes (DfT) eine detaillierte 46-Punkte-Strategie zur Bewältigung des Übergangs veröffentlicht sowie bekannt gegeben. Des Weiteren soll das Gesetz die Grundlage für die Verbesserung der Luftqualität, zum Abbau von Staus, zur Erhöhung der Straßenverkehrssicherheit und zur Schaffung von Tausenden von Arbeitsplätzen im gesamten Vereinigten Königreich schaffen.
Großbritannien macht dennoch ernst und investiert 246 Millionen Pfund in Forschungsmittel für die Batterietechnologie der nächsten Generation; und ein Dutzend verschiedener Initiativen, die mit 400 Millionen Pfund finanziert werden, um die Ladeinfrastruktur auszubauen, einschließlich der Pläne für neue Laternenpfähle die Ladestationen umfassen. Es scheint also, dass man sich nicht, wie von einigen Kritikern befürchtet, von der E-Mobilität abwendet, sondern nur die Schwerpunkte anders setzt.
Quelle: Electrive.net – UK stutzt Zuschüsse für E-Autos / PHEV gehen leer aus