Mitte September, höchste Zeit für einen Blick auf die August-Bilanz zur Entwicklung des Umweltbonus bzw. die Kaufprämie für Elektroautos. Im Dezember 2022 waren es noch 228.982 Anträge, die neu hinzugekommen sind – stark getrieben durch die Kürzung der Förderung für E-Autos und dem Wegfall der Prämie für Plug-in-Hybride ab Anfang 2023.
Im Juni ’23 wurde ein neues Jahreshoch erreicht. Welches nur einen Monat später gerissen werden konnte und nochmals stark übertroffen wurde von den Anträgen für den Umweltbonus im August 2023. Was damit zusammenhängen dürfte, dass die Fördermöglichkeiten für Elektroautos aus Flotten und Unternehmen zum 1. September deutlich abgenommen haben. Somit brachte es die Kaufprämie für E-Autos noch zu einem letzten Aufbäumen sowie einem Antragsvolumen von 117.649 Einheiten.
Exakt aufgeschlüsselt sind dazugekommen: 117.557 Anträge für Elektroautos, acht Anträge für Plug-in-Hybride sowie 84 Förderanträge für Brennstoffzellen-Fahrzeuge.
1.371.049 Anträge für reine E-Autos, 804.893 für Plug-in-Hybride und 542 für Brennstoffzellen-Fahrzeuge
1.371.049 Anträge für reine E-Autos, 804.893 für Plug-in-Hybride und 542 für Brennstoffzellen-Fahrzeuge – so lautet die Bilanz aller bisher gestellten Umweltbonus-Anträge seit der Einführung der Förderung, welche in Summe 2.176.484 Anträge auf die Kaufprämie für Fahrzeuge mit alternativem Antrieb ergeben.
Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, konzentriert sich die Förderung für elektrische Fahrzeuge seit 1. Januar 2023 nur noch auf Kraftfahrzeuge, die nachweislich einen positiven Klimaschutzeffekt haben. Das bedeutet konkret, dass die Förderung – der sogenannte Umweltbonus – seitdem auf batterie- und brennstoffzellenbetriebene Fahrzeuge konzentriert wird. Plug-in-Hybride werden seitdem nicht mehr gefördert.
Konkret wird der Kauf von reinen Elektroautos (batterie- oder brennstoffzellenbetrieben) ab Januar 2023 je nach Kaufpreis mit 3000 bis 4500 Euro bezuschusst. Seit dem 1.9.2023 wurde der Kreis der Antragsberechtigten auf Privatpersonen begrenzt. Für E-Autos über 45.000 Euro Nettolistenpreis entfällt der Umweltbonus ab dem 1. Januar 2024 vollständig.
Anträge nach Antragsteller im Detail im August 2023
Interessant ist auch, wer den eigentlich die Anträge für den Umweltbonus stellt. Beantragt werden kann die Kaufprämie für E-Autos sowohl von Privatpersonen, als auch Unternehmen, Stiftungen, Körperschaften und Vereinen. Nachfolgend betrachten wir im Detail, wie sich die gestellten Anträge auf die einzelnen Antragssteller aufteilen. Hierdurch ergibt sich folgendes Bild.
- Privatperson: 874.524
- Freiberuflich tätige Person: 10
- Unternehmen: 1.090.710
- Unternehmen mit kommunaler Beteiligung: 11.739
- Privatunternehmen: 14
- Verein: 820
- Eingetragener Verein, gemeinnütziger Investor: 7.331
- Kommunale Betriebe: 1.221
- Kommunaler Zweckverband: 204
- Kirche, kirchl. Einrichtung, anerkannte Religionsgem.: 2
- gemeinnützige Organisation: 2
- Stiftung: 1.312
- Körperschaft: 15.993
- Eingetragene Genossenschaften: 1
- Einzelunternehmer: 22
Betrachtet man die Anzahl gestellter Anträge auf den Umweltbonus auf Basis Privat- und restliche Personen/ Firmen, zeigt sich, dass Privatpersonen rund 40,18 Prozent der Anträge für sich vereinnahmen konnten. Alleine auf "reine" Unternehmen entfielen 50,11 Prozent. Der Rest teilte sich auf Vereine, Zweckverbände, Stiftungen, usw... auf.
Die Anfang des Jahres angedeutete Verschiebung hin zu Unternehmen hat stattgefunden, dürfte ab Herbst 2023 dann aber stark einbrechen, da dann entsprechend E-Autos aus der Förderung entfallen. Es dürfte hier einen ähnlichen Abschwung wie ab Januar 2023 geben.
Denn generell mag der Schwerpunkt auf Unternehmen daran liegen, dass es eine Steuerentlastung für Elektro-Dienstwagen gibt. Denn der Bundesrat hat der von der Bundesregierung vorgeschlagenen Förderung von Elektrofahrzeugen bei der Dienstwagenbesteuerung zugestimmt. Die Dienstwagenregelung wurde zudem, mit Wirkung vom 31. Juli 2019, bis Ende 2030 verlängert und sogar auf 0,25 Prozent-Punkte herabgesenkt.
Umweltbonus-Ranking der Hersteller und Modelle bis September 2023
Unverändert bleibt es an der Spitze des Rankings. Volkswagen hat sich dort mit 305.152 gestellten Anträgen deutlich von seinen Marktbegleitern ab- und festgesetzt. Die Anzahl der Anträge bei Mercedes-Benz (195.499) sind im Vergleich zum Viertplatzierten BMW (169.357), eher weniger stark gewachsen. Großes Wachstum bei der Anzahl der gestellten Anträge gibt es bei beiden Herstellern aber nicht. Aber wie du gelesen hast, konnte BMW seinen dritten Rang im Ranking nicht zurückerobern.
Tesla hat sich mit 172.801 gestellten Anträgen auf den Umweltbonus in die Top 3 bewegt. Nun ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Tesla auch Mercedes-Benz einholt. Grob überschlagen dürfte man bei den aktuellen Zulassungszahlen noch dieses Jahr damit rechnen, dass Tesla den zweiten Platz für sich einnimmt. Renault (139.507 Anträge) haben die US-Amerikaner bereits hinter sich gelassen.
Auf Rang sechs folgt Hyundai mit 127.250 gestellten Anträgen. Gefolgt von Audi, welche ihren siebten Rang verteidigen konnten, mit 117.646 Anträgen, diesen wohl so schnell aber auch nicht aufgeben müssen. Denn die Abstände dahinter werden größer. Mit bereits größerem Abstand gesellen sich Opel (89.414), Seat (81.392) sowie Kia (80.871) hinzu.
Auf Modellebene betrachtet zeichnet sich folgendes Bild:
- Tesla Model 3 (101.601)
- Renault ZOE (87.181)
- VW ID.3 (73.914)
- Tesla Model Y (68.776)
- Hyundai Kona Elektro (60.399)
- VW e-up! (58.918)
- Fiat 500 (56.405)
- Smart ForTwo EQ (51.778)
- VW ID.4 (48.280)
- BMW i3 & i3s (44.186)
Betrachten wir die gestellten Anträge je Bundesland, ergibt sich folgendes Bild:
- Baden-Württemberg: 324.979
- Bayern: 413.312
- Berlin: 67.605
- Brandenburg: 42.357
- Bremen: 11.114
- Hamburg: 50.610
- Hessen: 204.027
- Mecklenburg-Vorpommern: 18.046
- Niedersachsen: 200.109
- Nordrhein-Westfalen: 527.183
- Rheinland-Pfalz: 102.079
- Saarland: 24.577
- Sachsen: 56.888
- Sachsen-Anhalt: 27.429
- Schleswig-Holstein: 72.147
- Thüringen: 33.386
- Unbekannt: 636