Steven Armstrong, Group Vice President und President, Europa, Mittlerer Osten und Afrika, gab vergangene Woche zu verstehen, dass man entschlossene Maßnahmen ergreife, „um das Ford-Geschäft in Europa zu transformieren“. Daher werde man in „Fahrzeuge, Dienstleistungen, Segmente und Märkte investieren, die ein langfristig nachhaltig profitables Geschäft am besten unterstützen“.
Die Strategie – die Teil der umfassenderen globalen Vision des Unternehmens ist, intelligente Fahrzeuge für eine intelligente Welt bereitzustellen – wird differenzierte Fahrzeuge anbieten, die eine tiefere Verbindung zu den Ford-Kunden herstellen sollen.
Sofortmaßnahmen und kurzfristige Reduzierung von Kosten
Ersichtlich wird die Veränderung und der Wandel bei Ford nicht nur durch die Umsetzung von Sofortmaßnahmen und Reduzierung der Strukturkosten, sondern vor allem durch die grundlegende Neugestaltung im Fahrzeugportfolio. Um die kurzfristige finanzielle Performance zu verbessern, wird Ford die Verbesserung der Rentabilität in seinem gesamten Produktportfolio vorantreiben. Diese Verbesserung wird durch die Reduzierung der Komplexität bestehender Ford-Produkte, die Optimierung der profitabelsten Fahrzeugkonfigurationen und die Erhöhung des Volumens profitabler Fahrzeuglinien erreicht.
Strukturelle Kostenverbesserungen werden durch den Abbau von Mehrarbeit in allen Funktionen – angestellt und stundenweise – unterstützt. Eine im Dezember angekündigte Verbesserung der Managementstruktur ist bereits im Gange. Bereits im November haben wir bekannt gegeben, dass Ford neue Position für Geschäft mit elektrifizierten Fahrzeugen schafft. Die Stelle als solche gab es bisher noch nicht und wird neu geschaffen, um die Entwicklung von Strategien, neuen Geschäftsmodellen und Plänen für elektrifizierte Fahrzeuge und Dienstleistungen in einer Hand zusammenzuführen.
Ausrichtung auf Nutzfahrzeuge, Personenkraftwagen und Importe
Ford gründet in Europa drei kundenorientierte Geschäftsgruppen – Nutzfahrzeuge, Personenkraftwagen und Importe – mit jeweils klar definierten Zielen und speziellen Organisationen. Das neue Betriebsmodell wird es den Unternehmen besser ermöglichen, schnelle Entscheidungen zu treffen, die sich an den Kundenbedürfnissen orientieren.
Ford wird seine Marktführerschaft im Nutzfahrzeugbereich in Europa mit einem eng integrierten Angebot an intelligenten Fahrzeugen, Dienstleistungen und Partnerschaften, die für gewerbliche Kunden einen lebenslangen Mehrwert bieten, weiter ausbauen. Betrachtet man das Verkaufsvolumen an Nutzfahrzeugen in Europa steht das Unternehmen, eigener Aussage nach, auf Platz eins: „Mehr als jedes vierte heute in Europa verkaufte Ford-Fahrzeug ist ein Nutzfahrzeug“.
Hier trägt sicherlich auch die Serienfertigung des WORK XL von StreetScooter seinen Teil dazu bei. Dieser wird von rund 180 Ford-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Zweischichtbetrieb gefertigt. Hierdurch sollen bis zu 16 WORK XL-Modelle pro Tag das Werk verlassen.
Im Bereich der PKW schreibt man sich auf die Fahne ein zielgerichteteres Portfolio von in Europa gebauten Personenkraftwagen aufbauen. Diese sollen sich künftig auf die hochwertige, technologieintensive und fahrfreudige DNA der Marke Ford konzentrieren, mit dem Ziel, emotionale Verbindungen zu den Kunden durch sportliche und progressive Designs aufzubauen.
Hierzu zählt auch die Verpflichtung darauf, für jedes Modell zumindest eine elektrifizierte Option anzubieten. Von Fiesta bis Transit wird entweder eine Mild-Hybrid-, Voll-Hybrid-, Plug-in-Hybrid– oder vollständig elektrifizierte Variante angeboten. Importierte Fahrzeuge werden ebenfalls eine entscheidende Rolle spielen, beim Ausbau des Geschäftes in Europa, als auch bei der Elektrifizierung des Verkehrs. Hierzu gehören sowohl Fahrzeuge von Mustang und Edge. Von Mustang soll auch deren erstes, vollelektrisches Fahrzeug seinen Weg 2020 nach Europa finden.
Invest in die Zukunft
11 Milliarden Dollar Invest in 16 E-Modelle und 24 Hybrid-Fahrzeuge schreibt sich Ford bis 2020 auf die Fahne. Hierbei spielt auch der chinesische Markt eine immens wichtige Rolle. Ford will bis 2025 mehr als 50 neue Modelle im weltweit größten Automarkt China einführen, darunter mindestens 15 Elektrofahrzeuge.
Des Weiteren rückt eine Allianz von VW und Ford für autonomes Fahren und Elektromobilität in greifbarer Nähe. Im Bereich des autonomen Fahrens und der Elektromobilität möchte man wohl künftig gemeinsame Sache machen. Aber auch auf die von der US-Regierung geplanten Importzölle könnte die VW-Ford-Allianz Auswirkungen haben.
Quelle: Ford – Pressemitteilung vom 10. Januar 2019