Pläne für eine Allianz zwischen den Automobilhersteller Ford und Volkswagen scheinen sich zu verdichten. Im Bereich des autonomen Fahrens und der Elektromobilität möchte man wohl künftig gemeinsame Sache machen. Aber auch auf die von der US-Regierung geplanten Importzölle könnte die VW-Ford-Allianz Auswirkungen haben.
Annäherungen bei VW-Ford-Allianz erkennbar
Wie die FAZ berichtet, haben sich die beiden Konzerne, hinsichtlich einer möglichen Allianz deutlich angenähert. Zumindest will man dies aus gut informierten Kreisen erfahren haben. Vor allem die Bereiche des autonomen Fahrens und der Elektromobilität spielen bei einer möglichen VW-Ford-Allianz eine entscheidende Rolle. Erste Details sollen bereits kommenden Dienstag, auf der dann startenden Automesse in Detroit verkündet werden. Die Verhandlungen zwischen Ford und Volkswagen seien zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen.
Vor der Bekanntgabe einer möglichen Allianz zwischen Ford und VW gilt es die Freigabe des VW-Aufsichtsrats einzuholen, dies soll noch diese Woche Freitag geschehen. Konkret sei geplant, dass VW eine Investition in die Ford-Sparte für autonomes Fahren vorsieht. Umgekehrt ziehe der amerikanische Konzern eine Lizenzierung des Elektrobaukastens MEB von Volkswagen in Betracht. Bereits im Juni wurde angekündigt, dass man eine strategische Zusammenarbeit bei Transportern auslote.
Im Nachhinein stellte sich in den Gesprächen wohl heraus, dass man auch auf anderen Gebieten kooperieren könnte, um die Kosten zu senken. Ein derzeit durchaus gängiges Vorgehen, bei dem sich in der Automobilbranche sowohl Hersteller mit anderen Herstellern zusammenschließen, als auch Hersteller mit Zulieferer, um Kosten zu senken.
Ford selbst kann eine solche Kooperation bereits vorweisen, wenn auch im kleineren Rahmen. So fertigt man beispielsweise für das Aachener Unternehmen StreetScooter deren E-Transporter. Des Weiteren steht Fords Plan immer noch bis 2025 mehr als 50 neue Modelle im weltweit größten Automarkt China einzuführen, darunter mindestens 15 Elektrofahrzeuge. Die Erfahrungen von VW aus deren eigenen MEB-Plattform kann dabei sicherlich von Vorteil sein.
Und wie wir wissen, macht sich VW fit für die Zukunft: Neun Milliarden Euro fließen in die Elektromobilität, die Werke sollen deutlich effizienter werden. Erst im November haben wir beispielsweise erwähnt, dass man die Rolle von Volkswagen Group China als Pionier der individuellen Mobilität der Menschen Chinas weiter ausbauen möchte. Insbesondere der Bereich Elektromobilität spielt hierbei eine wichtige Rolle. Aber auch der Bereich autonomes Fahren, in welchem man von Ford lernen kann.
Mögliche Allianz könnte Verhandlungsposition bei geplanten Importzöllen der USA stärken
Auch hinsichtlich der geplanten Importzölle der USA für Automobilhersteller könnte eine Allianz des amerikanischen Unternehmens Ford und des deutschen Herstellers VW von Vorteil sein. Künftig wäre man dann von den Gewinnen des jeweiligen Anderen abhängig. Trump hatte zuvor verlangt, dass die deutsche Automobilindustrie verstärkt in Amerika investiere, um dort neue Arbeitsplätze zu schaffen. Dies wäre mit der Allianz der Fall.
Denke auch hier heißt es abwarten, bis wir nächsten Dienstag hinsichtlich der Allianz von VW und Ford mehr erfahren. Die Überlegungen hinsichtlich der Importzölle der USA werden bei den Überlegungen der beiden Unternehmen ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.
Quelle: FAZ.net – Allianz von VW und Ford rückt näher