CleanTechnica hat ein spannendes Interview mit dem Automobil-Unternehmer Henrik Fisker geführt. Darin geht es unter anderem darum, wo die Marke heute steht und was Fisker in den kommenden Monaten und Jahren plant. Es geht um einen 40.000-Dollar-Fisker als Konkurrent zum Tesla Model 3, um Festkörperbatterien und ultraschnelles Laden.
Die spannendste Nachricht von Fisker ist, dass das Unternehmen daran arbeitet, ein Elektroauto für den Massenmarkt zu einem Preis von etwa 40.000 Dollar (etwa 34.000 Euro) bauen zu wollen, das gemeinsam mit dem Flaggschiff der Marke, dem viersitzigen Elektro-Luxussportwagen Fisker EMotion, in Produktion gehen soll.
„Wir müssen nicht beweisen, dass wir ein Luxusauto bauen können – das haben wir bereits mit dem Fisker Karma gemacht“, so Fisker, der damit auf die Plug-in-Oberklasselimousine anspielt, die zwischen 2011 und 2012 von Fiskers erstem Unternehmen, Fisker Automotive, produziert wurde. Das Unternehmen wurde zwischenzeitlich verkauft und in Karma Automotive umbenannt und stellt ein dem Karma ähnliches Fahrzeug her, den Revero.
„Wir wollen schnell ein erschwingliches, volumenstarkes Fahrzeug im Markt haben. Der EMotion könnte entweder gleichzeitig oder auch erst nach dem Großserienfahrzeug herauskommen. Auf jeden Fall aber wollen wir den größten Teil unserer Anstrengungen auf dem volumenstarken Fahrzeug leisten.“ – Hendrik Fisker, CEO Fisker Inc.
Der neue, noch nicht näher benannte 40.000-Dollar-Fisker könnte um 2020 herum Wirklichkeit werden. Festlegen wollte sich Fisker aber noch nicht. Langfristig soll der günstige Fisker konkurrieren mit der BMW 3er Reihe, der Mercedes C-Klasse und natürlich dem Tesla Model 3. Da die Batteriepreise seit Jahren sinken, sieht Fisker die Zahl der rein batterieelektrischen Fahrzeuge in Zukunft deutlich ansteigen. Das Hauptproblem der Elektromobilität sei momentan, dass die Verbraucher noch zu wenig Auswahl bei den Modellen haben, so der Unternehmer. Hier tut sich aber momentan einiges, der Markt wird in ein, zwei Jahren völlig anders aussehen als jetzt.
Auch in Sachen Festkörperbatterien will Fisker am Ball bleiben. Er geht davon aus, dass der Standard bei Elektroautos in zwei, drei Jahren bei gut 500 Kilometern Reichweite mit traditionellen Lithium-Ionen-Batterien liegt. Das werde für die meisten Nutzer ausreichen. Fiskers Ziel mit Festkörperbatterien ist es aber, weitaus mehr zu schaffen als 500 Kilometer. Zudem sollen sie günstiger sein, den Konflikt-Rohstoff Kobalt nicht enthalten und bestenfalls innerhalb von fünf Minuten geladen werden können. Deshalb werden Festkörperbatterien in der aktuellen Debatte als eine Art Heiliger Gral der Elektromobilität betrachtet. Fisker sieht die neue Akkutechnologie als den nächsten logischen Schritt für die Branche.
Das Team von Fisker plant, bis Ende des Jahres seinen Batterie-Techniker zunächst an kleineren Geräten arbeiten zu lassen. Das eigentliche Ziel ist es, die Technologie auf eine für den automobilen Maßstab gebaute Batterie zu skalieren. Fisker Inc. entwickelt die Technologie selbst, sucht aber bereits nach Partnern, um die Zellen zu bauen.
Für Festkörperbatterien wäre auch eine neue Generation von Ladestationen erforderlich. Ähnlich wie bei seinen Batterien ist Fisker auch hier auf der Suche nach Partnern. Das Ziel ist es, die Fahrzeuge in wenigen Minuten aufladen zu lassen. Alles unter zehn Minuten für eine volle Ladung sähe Fisker als Erfolg.
Quelle: Clean Technica – Henrik Fisker Opens Up About $40,000 Fisker & Solid-State Batteries