Offiziell war es Mitte März, als die Frist für die Beantragung von Fördergelder der Bundesregierung für die Bildung eines Batteriezell-Konsortiums endete. Spätestens Ende des ersten Quartals wollte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) eigentlich in Abstimmung mit den beteiligten Unternehmen erste Ergebnisse vorstellen. Dieser Termin wurde verschoben, da sich deutlich mehr Unternehmen am Förderaufruf beteiligt haben, als vom Ministerium angenommen.
Mittlerweile wurde bekannt, dass Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier bis Ende des Jahres die Weichen stellen will, um insgesamt drei Firmenkonsortien zum Bau von Batteriezellen zu fördern. Um die Wertschöpfungskette der Batterieherstellung zukünftig möglichst breit abzudecken, plant das Bundeswirtschaftsministerium bis zu einer Milliarde Euro zur Verfügung zu stellen. Frankreich legt seinerseits 700 Millionen Euro mit in den Fördertopf.
Vier der sieben Konsortien wollen eine Zellfabrik in Deutschland aufbauen, um heimische Autohersteller auf möglichst kurzen Wegen mit den Basiseinheiten für Elektroauto-Akkus versorgen zu können. Bekannte Unternehmen mit diesem Vorhaben sind der baden-württembergische Batteriehersteller Varta, das Start-up Northvolt will gemeinsame Sache mit Volkswagen machen, die BMZ-Group und Streetscooter haben gemeinsam ein weiteres Projekt angemeldet. Auch BMW und der französische PSA-Konzern mit den Automarken Peugeot, Citroen und Opel sollen sich beworben haben.
Gerade letztere scheinen gute Chancen auf eine Förderung für die Bildung eines Batteriezell-Konsortiums zu haben.  Dieses Projekt könnte auch von Frankreich gefördert werden. Nach Informationen von electrive.net hat die französische Regierung dabei längst Fakten geschaffen – und setzt damit die deutsche unter Druck.
“Wir sind inzwischen soweit, dass es voraussichtlich nicht nur ein Batteriezellen-Konsortium, sondern voraussichtlich sogar drei geben wird. Der Prozess läuft und wir werden nach Abschluss unseres Auswahlverfahrens die nötigen beihilferechtlichen Unterlagen bei der EU-Kommission einreichen. Wir hoffen, dass wir bis Ende des Jahres damit in BrĂĽssel Klarheit haben.“ – Peter Altmaier, Bundeswirtschaftsminister
Batteriezellen spielen bei Elektroautos und bei der Energiewende eine wichtige Rolle. Altmaier will ein Drittel der weltweiten Batteriezellen-Produktion nach Europa holen. Tausende Jobs sollen so entstehen. Branchenkenner gehen davon aus, dass sich weitere deutsche Konzerne an den Konsortien beteiligen, zum Beispiel Volkswagen und BASF, jeweils mit ausländischen Partnern.
Wie bereits bekannt wurde, weichen einige Projekte sogar ab von der Idee, eine Produktion von Batteriezellen aufzubauen. Die Unternehmen CMBlu und Mann+Hummel etwa planen eine Fabrik für organische Redox-Flow-Batterien, um damit Großspeicher für die Zwischenspeicherung von Strom aufzubauen. Der Chemieriese BASF habe sich um Fördermittel für die Produktion von Kathoden für Lithium-Ionen-Batterien beworben.
Quelle: Reuters – Altmaier will drei Firmenkonsortien zum Bau von Batteriezellen fördern