Die europäische Industrie hat den Anschluss an die Akku-Technologie verloren, asiatische Unternehmen dominieren den Markt für Batterie-Zellen mit mehr als 90 Prozent Marktanteil. Die von der EU iniitierte Batterie-Allianz EBA (für European Battery Alliance) soll dabei helfen, Zellkompetenz und -fertigung nach Europa zu holen.
Ob nun durch die EBA initiiert oder nicht, das südkoreanische Unternehmen LG Chem wird in Europas größte Lithium-Ionen-Batteriefabrik in Polen eröffnen. LG Chem will für das Werk in der Nähe der Stadt Breslau insgesamt 5,9 Milliarden Zloty (etwa 1,3 Milliarden Euro) investieren und dort ab 2018 jährlich bis zu 100.000 Elektroauto-Akkus produzieren.
Auch der Münchner Elektrokonzern Siemens investiere 10 Millionen Euro in den Bau einer Fertigung für Batteriezellen. Im Jahr 2020 soll die Fabrik in Betrieb gehen, dann werde Siemens Northvolt zu einem bevorzugten Batterie-Lieferanten machen. Nun wurde bekannt, dass BYD ebenfalls den Bau eines europäischen Werks zur Produktion von Batteriezellen für E-Fahrzeuge und stationäre Speicher erwägt.
Vonseiten BYD Batteries heißt es, dass man über eine Zellproduktion außerhalb Chinas nachdenkt und das schließt auch Europa ein. Ein Standort stehe aber noch nicht fest. Damit folgt man der chinesischen Konkurrenz wie GSR Capital, welche in einer von Nissan erworbenen Produktionsstätte in Großbritannien, ihre Akkuzellen fertigen.
CATL – Lieferant für Batteriezellen vieler Automobiler – möchte ebenfalls noch in diesen Wochen eine Entscheidung treffen, ob ein Werk in Europa errichtet werden soll. Notwendig wird diese Entscheidung für die Batteriezellenlieferanten, da ein Export aus den Heimatländern keine dauerhafte Lösung darstellen kann. Vor allem, wenn Großaufträge aus europäischen Produktionsstätten folgen.
Quelle: Electrive.net – BYD prüft Aufbau einer Batteriezellfertigung in Europa