Die europäische Industrie hat den Anschluss an die Akku-Technologie verloren, asiatische Unternehmen dominieren den Markt für Batterie-Zellen mit mehr als 90 Prozent Marktanteil. Die von der EU iniitierte Batterie-Allianz EBA (für European Battery Alliance) soll dabei helfen, Zellkompetenz und -fertigung nach Europa zu holen.
Die EU-Kommission hat dazu vor wenigen Tagen einen konkreten Fahrplan vorgestellt (hier als PDF-Dokument). Neben einem zeitlichen Rahmen bis 2023 beinhaltet der Plan auch Sicherheits- und Umweltstandards sowie Fragen zur Finanzierung. Er führt bereits zahlreiche namhafte Akteure auf, von der Rohstoff-Förderung über die Produktion von Akku-Zellen und -Paketen, über Autohersteller bin hin zur Zweitnutzung und zum Recycling von Batterien.
Ein erklärtes Ziel der EBA ist es, mittels strenger Vorgaben entlang der gesamten Wertschöpfungskette besonders umweltschonende Batterien herzustellen, um die CO2- und Rohstoffbilanz von Elektroautos deutlich zu verbessern. Die EU-Kommission spricht von einer „grünen Batterie“.
Die EU rechnet damit, dass der Marktwert der EBA bis 2025 bis zu 250 Milliarden Euro – fast so viel wie Dänemarks oder auch Irlands Bruttoinlandsprodukt – betragen und perspektivisch vier bis fünf Millionen neue Jobs geschaffen werden können. EU-Energiekommissar Maroš Šefčovič fände es fahrlässig, diesen Markt den globalen Wettbewerbern kampflos zu überlassen.
Šefčovič rechnete vor, dass Europa etwa zehn bis zwanzig Batteriefabriken braucht, um die Nachfrage im Jahr 2025 decken zu können. Dafür seien zwar Investitionen von gut 20 Milliarden Euro nötig. Diese fallen im Vergleich zum erwarteten Marktvolumen aber relativ gering aus.
Der EU-Kommissar sagte, dass nun vor allem die Partner aus der Industrie die Batterie-Allianz voranbringen und entsprechende Investitionen tätigen müssen. Schmackhaft macht ihnen das die EU mittels großzügiger Fördermittel. Im Mai sollen konkrete Zahlen genannt werden, heißt es.
Quelle: Electrive – Batterie-Allianz der EU für Zellproduktion nimmt Gestalt an // EU-Kommission – Pressemeldung vom 23.02.2018