Stickoxide und Feinstaub sind nur zwei Gründe die unsere Politiker dazu anregen sich Gedanken über Elektromobilität im Personalverkehr zu machen. Denn langfristig wird an Bussen mit alternativem Antrieb kein Weg vorbeiführen. Aktuell versuchen betroffene Städte mit Akkutprogrammen und Sofortmaßnahmen zu retten, was zu retten ist.
Das Bundesverkehrsministerium hat für fünf Städten insgesamt 125 Millionen Euro für die Umsetzung von Modellprojekten zugesagt. Dies soll dazu führen, dass die Preise für den Nahverkehr deutlich gesenkt werden sowie das Angebot an Bus und Bahn ausgebaut wird. Schlußendlich mit dem Ziel, dass Autofahrer ihren Wagen des Öfteren stehen lassen.
Insgesamt planen allein die fünf größten deutschen Städte dafür bis 2030 den Kauf von mindestens 3.000 E-Bussen, ergab eine Umfrage der WirtschaftsWoche unter den Nahverkehrsbetrieben von Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt.
Berlin setzt auf Elektrifizierung bis 2030
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) halten es für möglich, den gesamten Linienverkehr der Hauptstadt bis zum Jahr 2030 auf Elektrobusse umzustellen. Für die Fahrleistung, die derzeit 1.500 Dieselbusse in Berlin erbringen, werden 1.875 E-Busse benötigt.
Der Beschaffung von zunächst 30 Eindeckomnibussen und 15 Gelenkbussen mit E-Antrieb sowie der entsprechenden Ladeinfrastruktur wurde bereits im Juni 2018 zu gestimmt.
Hamburg zieht nach und will ebenfalls langfristig e-mobil unterwegs sein
Hamburger Hochbahn will ab 2020 mit der Elektrifizierung des eigenen Angebots beginnen. Stand heute sind dort rund 1.000 Busse im Einsatz. Bis 2025 ist geplant, dass rund die Hälfte der Gesamtflotte rein elektrisch unterwegs ist. Bis 2030 dann komplett.
In puncto Infrastruktur liegen Hamburg und Bayern ganz vorne: Hamburg ist mit 774 Elektroauto-Ladepunkten Spitzenreiter beim Ausbau der Ladeinfrastruktur in deutschen Städten, gefolgt von Berlin (628) und Stuttgart (402).
Frankfurt, München und Köln peilen ebenfalls 2030 Elektrifizierung des öffentlichen Personalverkehr an
München und Köln rüsten ihre Flotten ebenfalls um und nennen das Jahr 2030 als Zielmarke. Frankfurts Busflotte soll bis dahin je zur Hälfte auf Brennstoffzellen- und Elektrofahrzeugen bestehen.
Seit Dezember 2017 ist es offiziell, die ersten fünf reinen Elektrobusse für Frankfurt am Main sind bestellt. Die Stadt Frankfurt erreicht durch eine vollständige Umstellung der Linie 75 auf E-Busse jährlich eine Einsparung von circa 200 Tonnen Kohlendioxid (CO2) und 640 Kilogramm Stickoxid (NOx). Der Anschaffungspreis der Fahrzeuge einschließlich der erforderlichen Ladeinfrastruktur betrage rund 2,7 Millionen Euro.
Bis 2030 soll die gesamte Kölner Busflotte auf Elektroantrieb umgestellt werden. Eine erste Phase dauert bis 2021 an und soll insgesamt sechs Linien auf den E-Betrieb umstellen.
Im März haben wir bereits berichtet, dass München in Zukunft 40 Elektrobusse für die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) beschaffen wird. In einem ersten Schritt wurden nun bei Ebusco die ersten sechs bestellt, vier E-Solobusse und zwei E-Gelenkbusse. Mitte des Jahres 2019 sollen die Elektrobusse für die erste reine E-Buslinie der MVG zum Einsatz kommen. Des Weiteren umfassen die Verträge mit Ebusco eine Option über 16 weitere E-Solobusse und acht zusätzliche E-Gelenkbusse.
Quelle: WirtschaftsWoche – Vier Städte wollen bis 2030 auf Elektro-Busse umstellen