Anteil der E-Autos an Neuzulassungen bei weniger als 12 Prozent

Cover Image for Anteil der E-Autos an Neuzulassungen bei weniger als 12 Prozent
Copyright ©

Hadrian / Shutterstock / 531549550

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

In Deutschland wird derzeit wieder eine „typisch deutsche“ Debatte geführt, wie es in Zukunft mit Elektroautos weitergehen soll. Politisch und medial wird wohl teils bewusst, wohl teils versehentlich Verunsicherung geschürt, und in manchen Kreisen – offenbar vor allem aus den sehr rechten und sehr linken Lagern – ist eine zunehmend aggressiv ablehnende Haltung gegenüber der Elektromobilität zu spüren. Auch das abrupte Ende der E-Auto-Förderung im Dezember hat dazu beigetragen, dass offenbar viele erst einmal abwarten. Das schlägt sich nun auch in den neuen Zulassungszahlen des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) nieder.

So berichtet das KBA in seinem Zulassungsbericht für März, dass der Anteil der Elektroautos an Neuzulassungen auf 11,9 Prozent gesunken ist – in absoluten Zahlen waren es 31.384 E-Autos. Im Vorjahresvergleich wurden absolut 28,9 Prozent weniger Elektroautos zugelassen als noch im März 2023, aber immerhin etwa 3000 mehr als im besonders schwachen Januar dieses Jahres. Allerdings sanken auch die Zulassungszahlen von Pkw insgesamt um etwas mehr als 6 Prozent. Bei keiner gängigen Antriebsart gab es im Vorjahresvergleich einen Zuwachs zu verzeichnen. Allerdings stieg der durchschnittliche CO2-Ausstoß pro Fahrzeug um 3,1 Prozent im Vorjahresvergleich und betrug 124,4 g/km – und das trotz eines Rückgangs bei den SUV. Von einer echten Verkehrswende ist in Deutschland also weiterhin nur wenig zu spüren.

„Leider ist das Vertrauen der Kunden in den BEV-Markt durch den Ende 2023 abrupt entschiedenen Wegfall des Elektrobonus mehr als beeinträchtigt. Kontraproduktiv sind auch die aktuellen Diskussionen zu einem möglichen Aus des für 2035 von der EU geplanten Verbrenner-Ausstiegs“, sagte Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK).

Porsche und Mitsubishi legen stark zu

Ferner schreibt das KBA: Unter den deutsche Marken erreichte Porsche mit 14,8 Prozent das stärkste Zulassungsplus bei einem Neuzulassungsanteil von 1,5 Prozent. BMW legte gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,6 Prozent zu, ihr Anteil betrug 8,1 Prozent. Die weiteren deutschen Marken lagen hinter dem Ergebnis des Vergleichsmonats zurück, wobei die Rückgänge bei MAN (-59,7 %/0,1 %), Audi (-37,9 %/6,5 %), Mini (-34,3 %/1,3 %), Mercedes (-22,8 %/8,2 %) und Smart (-17,2 %/0,6 %) zweistellig ausfielen. Bei Ford (-7,8 %/4,0 %), Volkswagen (-3,4 %/18,3 %) und Opel (-2,7 %/4,9 %) fielen die Rückgänge geringer aus. Mit 18,3 Prozent war VW erneut die anteilstärkste deutsche Marke.

Bei den Importmarken zeigt sich eine breitere Spreizung der Anteile je Marke. Bei den Importmarken mit Anteilen von 2 Prozent und mehr erreichte Mitsubishi mit 225,4 Prozent das stärkste Zulassungsplus und einen Anteil von 2,0 Prozent. Zweistellige Zulassungssteigerungen zeigten sich bei Citroen (+91,9 %/2,9 %), Volvo (+36,9 %/2,2 %), Toyota (+30,0 %/3,3 %) und Seat (+21,7 %/5,4 %). Zuwächse im einstelligen Bereich verzeichneten Peugeot (+9,4 %/2,0 %), Kia (+5,0 %/2,5 %) und Skoda (+1,8 %/6,2 %). Bei Fiat (-20,9 %/2,5 %), Mazda (-3,3 %/2,1 %) und Hyundai (-3,2 %/3,6 %) blieben die Neuzulassungen im März 2024 hinter den Ergebnissen des Vorjahresmonats zurück. Skoda war mit 6,2 Prozent die anteilsstärkste Importmarke.

In drei Segmenten zeigte sich ein Zulassungsplus, das bei den Wohnmobilen mit 12,1 Prozent zweistellig ausfiel und zu einem Anteil von 3,8 Prozent führte. Die Kompaktklasse lag um 8,9 Prozent über dem Vergleichswert des Vormonats und erreichte einen Anteil von 18,5 Prozent, bei den Kleinwagen zeigte sich ein Plus von 2,7 Prozent und ein Anteil von 12,9 Prozent. Die Neuzulassungen von SUV ging um 7,0 Prozent zurück, dennoch bildeten Sie mit einem Anteil von 29,4 Prozent das stärkste Segment.

Quelle: Kraftfahrtbundesamt – Pressemitteilung vom 4. April 2024; Electrive – „31.384 neue Elektroautos im März“

worthy pixel img
Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


MiMaTu:

Unser bekannter hatte das gleiche Problem mit dem Onboardcharger. Ungefähr gleicher Preis. Ist im 3. Jahr im Leasing passiert. Und auch hier bei der hier angesprochenen deutschen sogar Premiummarke keine Kulanz. Ab sofort wird nur noch 2 Jahre geleased. Obwohl im Gewerbe auch wieder sehr gute Angebote für Verbrenner gibt…

Niko8888:

Sollte das BMS nicht als Teil der Antriebsbatterie unter eine entsprechende lange Garantie fallen, ist das ein Problem der Garantieleistung von Fiat und im Einzelfall sehr ärgerlich, spricht aber nicht gegen eAutos als solches

Daniel W.:

Es wird zunehmend offensichtlicher, dass das rechte und linke politische Lager das E-Auto begraben will, da fehlt dann nur noch Donald Trump, der evtl. nächstes Jahr mit dem großen Bagger die Massengräber für die E-Autos aushebt, damit die Verbrenner freie Fahrt haben, um dem Planet den Rest zu geben.

China hält an E-Autos fest, aber nicht die angeblichen Klimaschutzweltmeister – vermutlich ein Abschied auf Raten mit Verlagerung der Produktion nach China.

Vielleicht ist es ganz gut, wenn die Arbeitsplätze in der EU-Autoindustrie wegfallen durch günstige E-Autos mit günstigen Batterien aus China. Dann können die Politiker den Wasserstoff- oder E-Fuel-Verbrenner und deren Hersteller nicht mehr als Jobgaranten loben und ihnen den roten Teppich ausrollen.

Frank:

Schiffsmotore gibt es schon

Frank:

Tesla hat 55,4% weniger Neuzulassungen als März 2023

Philipp:

Mal davon abgesehen, dass die Rahmenbedinungen immer nur dann so gut sind, dass man 50% erreichen kann, wenn ich gerade auf dem Klo bin, sind die 50% nur der Motor selbst ohne angebaute Aggregate.

Wie lange fährst du mit 50%, wenn weder Öl-Pumpe, Wasserpumpe, AGR etc. laufen?

Spiritogre:

Nun, die europäischen Verbrennermarken sind mit Weltspitze bei Elektroautos und werden sicher nicht sterben.

Sledge:

Das soll jetzt kein Vorwurf an dich sein, aber ich würde kein Auto mehr kaufen, welches nur zwei Jahre Garantie hat. Das ist imho ein typischer Nachteil europäischer Autos.

Peter Bigge von Berlin:

Die Anzahl der Wohnmobile nimmt zweistellig zu, die der SUV ab.
So viel zum Thema Verkehrswende in Deutschland.
SUVs sind schlecht, Wohnmobile, Vans und Busse sind gut für Klima.
Oder wurde da etwas bei den Käufern verwechselt?
Ich bleibe beim Stromer, diese Klimaaktivisten in ihren WoMo´s und T7-Panzern morgens im Berufsverkehr sind mir alle ziemlich suspekt ;-)

Peter:

Also sollen die deutschen OEMs also Nischenmärkte bedienen wie Afrika und Südamerika mit ihren 50% Wirkungsgrad Fantasieverbrennern(die es niemals geben wird wegen Physik sonst würden diese schon längst gebaut)?

Ähnliche Artikel

Cover Image for MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

Michael Neißendorfer  —  

Auf einer 800-Volt-Plattform aufbauend, versprechen die Elektroautos nicht nur flotte Ladezeiten sondern auch hohe Reichweiten und viel Leistung.

Cover Image for Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Sebastian Henßler  —  

Für härteste Einsätze gemacht: Munros elektrischer 4×4 bietet Nutzlast, Zugkraft und drei Aufbauformen – wartungsarm, geländetauglich und alltagstauglich.

Cover Image for Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Michael Neißendorfer  —  

Ein entscheidender Gamechanger in der Elektromobilität spielt sich nicht auf der Straße ab – sondern in der Einfahrt, wie Zahlen von Ford zeigen.

Cover Image for Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Sebastian Henßler  —  

Vier Motoren, 1625 Nm Drehmoment und Launch Cam: Rivian stattet R1T und R1S mit verbesserter Technik für Alltag und Offroad aus.

Cover Image for Wie Accumotive die Batterien für den Mercedes-Benz CLA fertigt

Wie Accumotive die Batterien für den Mercedes-Benz CLA fertigt

Michael Neißendorfer  —  

Mit der Serienproduktion der Batterien für den vollelektrischen CLA setzt die Mercedes-Benz Tochter Accumotive in Kamenz einen großen Meilenstein.

Cover Image for Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Sebastian Henßler  —  

Ultra Violet trifft auf Flaming Red: Der ID.3 GTX Fire + Ice erinnert an den Golf-Klassiker von 1990 – jetzt mit Elektroantrieb, Design von Bogner und 240 kW Power.