In Danzig, Polen soll eine Produktionsstätte zur Industrialisierung und Produktion von Batteriemodulen unter der Federführung einer gemeinsamen Partnerschaft zwischen Northvolt und South Bay Solutions errichtet werden. Gebaut wird diese, um der gestiegenen Nachfrage nach kompletten Batterielösungen auf dem europäischen Markt gerecht zu werden. Die Anlage selbst wird aus einer hochmodernen Produktionsstätte mit einem Entwicklungszentrum für Batteriemodule und Energiespeicherlösungen bestehen.
“Das Interesse an kompletten Batterielösungen aus mehreren unserer wichtigsten Kundensegmente hat im vergangenen Jahr rasant zugenommen. Mit dieser Anlage können wir diese Nachfrage decken.” – Peter Carlsson, CEO und Mitbegründer von Northvolt
Hergestellt werden dort komplette Batteriesysteme, bestehend aus Batteriezellen, eine elektronische Steuerung und oft auch Kühl- und Heizsystemen für die Batteriezellen. Man muss hierbei beachten, dass die Herstellung von Batteriesystemen im Vergleich zu Batteriezellen zwei verschiedene industrielle Prozesse darstellen. Die Zellproduktion ist ein sehr energieintensiver chemischer Prozess. Die Zellproduktion von Northvolt wird in Skellefteå, Schweden aufgebaut und soll Ende 2020 die Produktion aufnehmen. Anfang des Jahres wurde mitgeteilt, dass die VW-Tochter Scania zehn Millionen Euro in eine Partnerschaft mit Northvolt investiert, um die Zell-Entwicklung von Batterien zu verbessern.
Die Herstellung von Batteriesystemen hingegen ist ein mechanischer und elektromechanischer Montageprozess. Mit der neuen Anlage kann Northvolt einen neuen Cluster für die elektromechanische Industrie in der Region erschließen. Die Nähe zu einem starken Lieferketten-Ökosystem, die Arbeitsmärkte und Endkunden in Kontinentaleuropa sind ebenfalls wichtige Faktoren für die Etablierung der Fertigung in Danzig, Polen.
Unter Verwendung der neuesten Technologie in analytisch unterstützten Fertigungstechniken wird die Produktion in Danzig im Jahr 2019 mit einer anfänglichen Produktionskapazität von 10.000 Modulen pro Jahr beginnen. Die Kapazität wird in den folgenden Jahren schrittweise erweitert, da Northvolt seine Produktion von Batteriezellen aufnimmt. Entsprechende Rohstoffe hat man sich bereits gesichert. So wurde eine Grundsatzvereinbarung zwischen Nemaska und Northvolt über die Lieferung von Lithiumhydroxid unterzeichnet. In dieser ist unter anderem die Abnahmemenge geregelt, welche derzeit bei bis zu 5.000 Tonnen jährlich (mindestens aber 3.500 Tonnen) über einen Zeitraum von fünf Jahren liegt.
Des Weiteren wurde vergangene Woche bekannt, dass die BMW Group, Northvolt und Umicore ein gemeinsames Technologiekonsortium gebildet haben, um bei der Weiterentwicklung einer vollständigen und nachhaltigen Wertschöpfungskette für Batteriezellen für Elektrofahrzeuge in Europa eng zusammenzuarbeiten.
Quelle: Northvolt – Pressemitteilung vom 23. Oktober 2018