Anfang Juli kam die Nachricht, dass das chinesische Elektroauto-Start-up Byton sich wegen Corona in einer finanziellen Schieflage befindet. Die Rede war hierbei von hunderten Mitarbeiter, welche weltweit in Kurzarbeit, hunderte weitere gar komplett beurlaubt sind. Zudem habe man den geplanten Verkaufsstart des M-Byte, der in USA und Europa eigentlich im dritten Quartal dieses Jahres stattfinden sollte, auf 2021 verschoben. Doch damit noch nicht genug, der gesamte Betrieb sollte ab dem 01. Juli ein halbes Jahr lang eingestellt werden. Mittlerweile heißt es, dass es bereits ab September wieder weiter geht bei BYTON.
Anfang Juli stand noch nicht fest, ob und wie es nach der temporären, halbjährigen Schließung weiter geht. Fest stand nur, dass Byton mittlerweile fast alle seine Mitarbeiter weltweit entlassen habe, wie Sprecher Dave Buchko Anfang Juli gegenüber dem US-Fachportal „The DetroitBureau“ zu verstehen gab. Gehälter wurden bereits ab April bis zunächst Juli nach Hierarchieebenen gekürzt: Um 80 Prozent bei Top-Managern, um 45 Prozent bei Direktoren und 10 Prozent bei Ingenieuren. Die einbehaltenen Gehälter sollen allerdings Anfang September an die Mitarbeiter ausgezahlt werden.
Chinesische Medien zufolge, welche sich auf Insider berufen, soll das Unternehmen nun ab September 2020 seinen Betrieb in vollem Umfang wieder aufnehmen. Möglich soll dies sein, da doch mehr Mitarbeiter als bisher vermutet noch beim Unternehmen beschäftigt sind. „Autonews Gasgoo“ berichtet, dass noch 100 Beschäftigte am Hauptsitz in Nanjing nach der vorübergehenden Stilllegung übrig geblieben sind und die Büros in Nordamerika und Deutschland Insolvenzanträge stellen mussten. Zudem soll die Mitarbeiterzahl derzeit leicht steigen und sich bei 130 eingependelt haben.
Sam Abuelsamid, Principal Auto Analyst bei Navigant Research, gab Anfang Juli noch zu verstehen, dass es möglich sei, dass ein großes chinesisches Unternehmen sich bei Byton einkauft und die Produktion doch noch startet. Eine fast voll funktionsfähige Fabrik spreche dafür, er selbst würde allerdings kein Geld drauf setzen. Zumindest in abgewandelter Form kommt dies nun zum Tragen. Soll BYTON doch als Vertragshersteller eines Elektromodells der Marke Hongqi tätig werden. Hierfür halte man ein Drittel der Jahresproduktionskapazität in Nanjing (50.000 von 150.000 Einheiten) frei.
Zudem sei geplant BYTON an die Börse zu bringen. Das Unternehmen habe die Registrierung eines neuen Technologieunternehmens namens Shengteng beantragt, das voraussichtlich Ende August eine Betriebsgenehmigung erhalten werde. Außerdem versuche das Unternehmen, von der FAW Group und anderen Investoren 2 Milliarden Yuan einzusammeln, um die Serienproduktion des M-Byte voranzubringen. Ganz aufgeben sollte man das chinesische Start-Up demnach noch nicht…
Quelle: Electrive.net – Byton will Betrieb im September wieder aufnehmen