Europa: Plug-In-Hybride und E-Auto-Zulassungen näheren sich an

Europa: Plug-In-Hybride und E-Auto-Zulassungen näheren sich an
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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 4 min

Matthias Schmidt, Automobil-Analyst aus Berlin, gibt uns die Möglichkeit einen Blick auf die E-Auto- und Plug-In-Hybrid-Zulassungen im ersten Halbjahr für den europäischen Elektroautomarkt zu werfen. Wie in den Monaten zuvor, zeigt sich, dass sich die Zulassungen der beiden Segmente stark angenähert haben. Bis Ende Juni bracht es der europäische Markt auf 215.711 reine E-Auto- sowie 164.063 PHEV-Zulassungen.

So konnten insbesondere Plug-In-Hybride im Juni trotz der Corona-Pandemie einen neuen monatlichen Zulassungsrekord verzeichnen. 42.085 Teilzeitstromer wurden in diesem Zeitraum am europäischen Elektroautomarkt registriert; dem gegenüber standen 48.822 reine Stromer. Für den Monat Juli geht Schmidt davon aus, dass die Plug-In-Hybride die Oberhand gewinnen. Da insbesondere Fahrer mit einem Dienstwagen von entsprechend niedrigeren Steuern gegenüber Verbrenner profitieren könnten. Des Weiteren sei für die zweite Jahreshälfte mit massivem Wachstum zu rechnen, vor allem beim Absatz von E-Autos, welche über entsprechende Leasing-Deals am Markt platziert werden sollen. Aber auch PHEVs dominieren davon.

Getrieben durch eben diese CO2-Flottenwerte, welche Hersteller zu erfüllen haben ging Schmidt bereits in der Vergangenheit davon aus, dass die Automobilhersteller 2020 ihre CO2-Ziele erreichen. Er gab in einem seiner früheren Berichte zu verstehen, dass das Elektroauto-Volumen in Europa von 335.000 Einheiten im Jahr 2019 auf über 700.000 ansteigen wird. Mittlerweile hat er diese Aussage korrigiert auf 556.000 E-Autozulassungen. Eine Reihe von wichtigen Anpassungen sowohl beim privaten Kauf als auch bei den steuerlichen Anreizen für Elektroautos und Plug-In-Hybride werden dazu beitragen, dass in diesem Jahr die CO2-Konformitätsziele erreicht werden.

PHEV- und E-Auto-Zulassungen auf Herstellerseite

Nachfolgend betrachten wir, wie sich Elektroauto- und PHEV-Anteil auf Herstellerseite verhalten. Welcher Hersteller mehr auf Teilzeitstromer oder Vollstromer setzt und wie der Anteil an den Gesamtzulassungen des jeweiligen Herstellers bis Ende Juni 2020 aussehen.

An vorderster Front steht der VW-Konzern, welcher es auf 47.188 reine E-Autos sowie 31.685 PHEV im Zeitraum Januar bis Juni 2020 brachte. Sprich, die reinen Stromer überwiegen mit gut einem Drittel der Zulassungen. An der Gesamtanzahl der Zulassungen des VW-Konzerns machen „Stecker-Fahrzeuge“ 6,8 Prozent aus. Deutlich positiver sieht es bei Renault-Nissan-Mitsubishi aus. Dort treffen 48.835 E-Autos auf 14.652 Teilzeitstromer. Drei Elektroautos steht sozusagen ein Plug-In-Hybrid gegenüber. Mit 12,9 Prozent Anteil an den Gesamtzulassungen schlägt die Allianz den VW-Konzern deutlich.

Von Seiten PSA blickt man auf einen fast ausgewogenen Anteil an E-Autos (24.736) gegenüber Teilzeitstromer (18.736), was zu einem Anteil von 6,1 Prozent am Gesamtabsatz des Herstellers führt. Die BMW Gruppe pendelt sich bei 12,1 Prozent „Steckeranteil“ ein, wobei die meisten Stecker ihren Weg hierbei in teilelektrifizierte Stromer (29.838) und nicht in E-Autos (11.096) finden. Dies spricht natürlich auch für die jeweilige Positionierung am Markt und ist ein deutliches Zeichen dafür, wie die Hersteller ihre CO2-Vorgaben erfüllen möchten. Die Hyundai Gruppe – bestehend aus Hyundai und KIA – dreht das Ganze ein wenig und setzt auf 26.769 Stromer gegenüber 12.411 PHEV. Bei einem Anteil von 13,2 Prozent am Gesamtabsatz des Unternehmens.

Über Teslas Plug-In-Hybrid-Anteil sowie Gesamtanteil an Steckerfahrzeugen am Gesamtabsatz muss man keine Worte verlieren. Bei den Stromern brachte es der amerikanische Automobilhersteller bis Ende Juni 2020 auf 36.652 Zulassungen in Europa. Es reiht sich daraufhin Volvo Cars ein – bestehend aus Volvo und Polestar – diese zählten fast nur PHEV: 29.307 bei Volvo sowie mittlerweile 50 Zulassungen bei Polestar, welche wohl auf den Polestar 1 entfallen. Des Weiteren konnten 35 reine E-Auto-Zulassungen bei Volvo, sowie 28 bei Polestar verzeichnet werden. Jedes vierte Fahrzeug (25,6 Prozent) wurde übrigens mit einem Stecker zugelassen.

Zu guter letzt wollen wir Daimler bei den deutschen Hersteller nicht außer acht lassen, welche in kleineren Stückzahlen eine ähnliche Aufteilung wie die BMW Gruppe zu Gunsten von PHEV (16.825) gegenüber reinen E-Autos (9.235) vorweisen. Bei einem Gesamtanteil von um die 9,1 Prozent am eigenen Absatz. Rein elektrisch geht es hingegen nur noch bei SAIG / MG zu, welche 3.760 Autos in diesem Bereich zulassen konnten.

Ford hingegen fährt aktuell auch noch die reine PHEV-Schiene und bringt es dort auf 7.084 Fahrzeuge und einen Anteil am Gesamtabsatz von 2,8 Prozent. Jaguar Land Rover präsentiert sich eher ausgeglichen, wobei Jaguar für die Stromer (3.357) und Land Rover für die Teilzeitstromer (2.718) verantwortlich scheint. Gemeinsam landen die beiden Marken ebenfalls bei 9,1 Prozent „Steckeranteil“ am Gesamt-PKW-Absatz.

Gerne kannst du mir auch Fragen zur E-Mobilität per Mail zukommen lassen, welche dich im Alltag beschäftigen. Die Antwort darauf könnte auch für andere Hörer des Podcasts von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für die bereits erwähnten Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung, beim Podcast-Anbieter deiner Wahl, freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.

Quelle: Matthias Schmidt – The European Electric Car Report West European Market Intelligence – Edition 06.2020/Q2 2020

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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