2022 war das Jahr der Elektro-SUV und E-Crossover in Europas Elektroauto-Markt. Bis Ende Februar 2023 ist dieses Segment am E-Automarkt weiter angewachsen. Es scheint fast so, als ob sich auch in diesem Jahr nichts in puncto Absatz verändert. Doch der Schein könnte trügen. Denn unter anderem der VW ID.7 sowie der Hyundai Ioniq 6 sind Modelle, die als Alternative taugen und Marktanteile für sich beanspruchen könnten.
VW stellt Einstiegsstromer ab 25.000 Euro in Aussicht
Volkswagen hat im vergangenen Monat auch sein Konzeptmodell ID.2 für den Kleinwagenbereich vorgestellt. Es soll 2025 auf den Markt kommen, zu einem Preis von unter 25.000 Euro, und wird auch als Cupra und Škoda-Modell erscheinen. VW-Chef Thomas Schäfer deutete zudem an, dass ein noch kleineres (Basis-)Modell mit der Bezeichnung ID.1 für unter 20.000 Euro möglich wäre. VW bestätigte, dass das Einstiegsmodell ID.2 mit günstigeren LFP-Batterien ausgestattet sein wird.
Da diese Basic- und Kleinfahrzeuge in Südeuropa bevorzugt werden, auch wegen fehlender Subventionen, um SUV und Crossover attraktiv erscheinen zu lassen, könnte ein solcher Stromer beim Absatz den Unterschied machen. Bis es so weit ist, dauert es allerdings noch. Und dennoch geht Analyst Matthias Schmidt davon aus, dass gerade im Basis-Segment zuletzt eine Preis- und Gewinnparität mit Verbrenner erzielt werden kann. Was auf eher geringe Stückzahlen zurückzuführen sei.
Hier gibt Schmidt zu verstehen, dass ein Wechsel zur LFP-Batterie-Technologie helfen könnte, die Kosten zu senken. Gleichzeitig würde dies entsprechend mit einer geringeren Reichweite und höherem Gewicht einhergehen. Ein Kompromiss, welchen man natürlich eingehen wollen muss. Derzeit ist es noch so, dass Dacia mit dem Spring knapp die Hälfte des Sektors abdeckt und dieser damit in diesem Jahr zu den sieben führenden E-Auto-Modellen in Europa gehört.
Kleinwagen-Segment wird durch Stellantis & Renault beherrscht
Im Bereich der Kleinwagen setzen sich vor allem die Modelle von Stellantis und der Renault-Gruppe stark ab. Gemeinsam machen diese 99,1 Prozent des gesamten Absatzes in diesem Segment aus. Es verwundert auch nicht, dass 45,6 Prozent der zugelassenen Elektro-Kleinwagen in Frankreich zugelassen werden. Dies lässt sich auch dadurch begründen, dass es für Dienstwagenfahrer in Frankreich weniger Subventionen gibt. Davon profitiert der Privatmarkt, in dem zwei von drei E-Autos zugelassen werden.
Derzeit nimmt die Automobilindustrie eher noch Abstand von diesem Segment und bringt mit Fahrzeugen wie dem Fiat 500e, Peugeot e-208 oder auch ORA Funky Cat nur ausgewählte Fahrzeuge auf den Markt. Was auch daran begründet liegt, dass bei Kleinwagen der Aufpreis für die Elektrifizierung schwieriger preislich abzubilden ist. Da Renault seinen Schwerpunkt vom verkaufsstarken Zoe auf den größeren Mégane-E-Tech umgestellt hat, hat das Segment nochmals gelitten. Und das, obwohl der Fiat 500e und weitere Stellantis-Modelle, wie der Peugeot-e 208, es kurzzeitig über Wasser halten.
In der unteren Mittelklasse, auch als Golf-Klasse bekannt, ist eine Stagnation der Zulassungszahlen zu verzeichnen. Dank der fortgesetzten Einführung des MEB-basierten Cupra Born (34.600 Einheiten) und der Stagnation des ID.3-Absatzes (~50.000 Einheiten) scheint es dennoch positiven Aufwind zu geben. Ebenfalls wird der MG 4 seinen Teil dazu beitragen, dass die Kompaktklasse wieder an Bedeutung gewinnt. Diese drei Modelle machten 72 Prozent des Gesamtvolumens dieses Segments aus.
Near-Executive, Executive- und Luxus-Segment auf niedrigem Niveau stabil
Das am stärksten konzentrierte Segment, das mittlerweile aus vier Modellen besteht (Polestar 2, Tesla Model 3, Xpeng P5 und BMW i4), das Near-Executive-Segment, erfuhr einen Rückgang auf 6,5 Prozent Marktanteil. Aufwind könnte hier der Nio ET5 geben, welcher im Laufe des Jahres erscheinen soll.
Im sogenannten Executive-Segment (Anteil von 1 Prozent am Gesamtmarkt) sind ebenfalls vier Modelle vorzufinden: Mercedes EQE, Nio ET7, XPeng P7 und Genesis G80. Der Sektor befindet sich noch in den Kinderschuhen. Was man daran sieht, dass der EQE den größten Teil zum Absatz in diesem Segment beiträgt. Weitere Modelle werden von der VW-Gruppe erwartet, die auf der PPE-Architektur aufbauen sollen. Eine Elektro-Version der 5er-Reihe von BMW soll ab 2023 in Dingolfing in Produktion gehen.
Im Luxus-Segment sind an sich vier Modelle eingeordnet. Allerdings kann man die Absätze des Tesla Model S wohl an einer Hand abzählen. Entscheidender sind die anderen Drei: Porsche Taycan (3000 Einheiten) und Audi e-tron GT (700 Einheiten). Auch der EQS von Mercedes kommt mit 1100 Einheiten an Europas E-Automarkt gut an. Die Auslieferungen des i7 von BMW haben noch im Jahr 2022 begonnen. Brachten es bis Ende Februar 2023 auf 400 abgesetzte Einheiten.
Quelle: Matthias Schmidt - European Electric Car Monthly Market Intelligence Edition 2023:02
das wundert mich nicht wenn gefühlt 80% aller E-Autos SUV/Crossover sind
SUV – die Schlachtschiffe auf den Straßen, in Städten und Dörfern – so langsam wird es mit den stets größer werdenden Blechlawinen sowie der Platz- und Resourcenverschwendung zuviel.
In meinem Wohnort ist auch die andere Seite zu bewundern – Kinder, die die 5 bis 15 Minuten zur Schule laufen. Eltern, die ihre Kleinsten zu Fuß oder mit dem Lastenrad zum Kindergarten bringen. Größere Kinder fahren mit dem Bus zu den Schulen in den Nachbarnort oder in die Stadt.
Wenn wir die Blechlawinen in Deutschland um 2/3 (statt 3 Mio. nur noch 1 Mio. Neuwagen) reduzieren würden, dann könnten wir jedes Jahr rund 40.000.000 Tonnen an Resourcen einsparen, d.h. viel weniger Erdöl, weniger seltene Erden, weniger Strom, weniger Abgase und Feinstaub.
Ich befürchte wir müssen erst auf den Eisberg namens „Klimakatastrophen“ (Hitzesommer, Dürren, Überschwemmung und Tornados) laufen, bevor wir das nun sinkende Luxusschiff namens „Titanic“ (SUVs, Flugreisen, Kreuzfahrten usw.) verlassen und uns mit den „Rettungsbooten“ (ÖPNV, Schienenfernverkehr und Pedelecs) begnügen, um als Menschheit zu überleben.
Es ist einfach nur traurig wie ALLES schön geredet wird ,wir zerstören was nie mehr zu reparieren ist.
Leider werden die esuv immer mehr, aber die Hersteller produzieren das, was die Kunden kaufen. Es läge an der Politik, die großen ab 40-50kwh nicht mehr zu fördern bzw die ab 60-70 massiv zu besteuern.