Jeep-CEO Filosa über neue Pläne: Ehrgeizige Ziele für 2024

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Jeep

Laura Horst
Laura Horst
  —  Lesedauer 3 min

Bereits seit November 2023 ist Antonio Filosa neuer CEO von Jeep. Als Nachfolger von Christian Meunier will Filosa die angeschlagene Offroad-Marke von Stellantis wieder auf Kurs bringen. Über die neuen Pläne bei Jeep hat der CEO in einem Interview mit Automotive News Europe gesprochen. „Wir erarbeiten einen Fahrplan hinsichtlich des Wachstums, sowohl was das Volumen als auch die Rentabilität betrifft“, äußerte Filosa gegenüber dem Magazin. Er glaube, dass Jeep in den USA die Marke von einer Million knacken könne, während global gesehen eine Verdopplung des Verkaufsvolumens möglich sei.

Seit fünf Jahren sinken die Marktanteile von Jeep in Europa, vor allem aber in seinem größten Markt, den USA. Dabei schienen die Verkaufszahlen in den Vereinigten Staaten ein Jahrzehnt lang nahezu unaufhaltsam zu steigen. Für CEO Antonio Filosa sind die rückläufigen Absatzzahlen zu einem großen Teil selbstverschuldet. Insbesondere in den USA habe man Mittelklasse-Fahrzeuge vernachlässigt und wichtige Teile des SUV-Marktes aufgegeben. Dazu gehörte der Cherokee, der zunächst kaum mit Updates angepasst wurde, bis im vergangenen Jahr schließlich die Produktion eingestellt wurde. Neben dem Einstiegsmodell fiel außerdem der günstige Kompaktwagen Renegade aus dem Angebot, während hingegen das hochpreisige Spektrum vergrößert wurde.

Wenn man das Hauptangebot an Mittelklasse-SUVs verliert, wird man von einem Segment abgeschnitten, dass alleine in den USA mehr als vier Millionen Einheiten im Jahr wert ist – mehr als ein gutes Jahr auf dem gesamten deutschen Markt und genauso viel wie in der gesamten Region Lateinamerika“, erklärte der Jeep-CEO. Zur Steigerung der Verkaufszahlen soll die Einführung zweier Elektroautos beitragen: Wagoneer S und Recon. Die beiden Elektro-SUVs sollen Ende dieses Jahres auf den Markt kommen. „Wenn wir ein profitables Wachstum wollen, sollten wir bei der Einführung neuer Modelle konsequent vorgehen und in den entscheidenden Segmenten nie wieder unvorbereitet sein“, ergänzt Filosa.

Den Wagoneer S, der Ende dieses Jahres erscheinen soll, sieht der Jeep-CEO als starke Konkurrenz für das Tesla Model Y, das aktuell die Mittelklasse der elektrisch angetriebenen SUVs in Europa, den Vereinigten Staaten und China dominiert. „Ich bin äußerst optimistisch, was seine Wirkung betrifft, wenn man es in Realität sieht. Wir haben es unseren italienischen Händlern gezeigt und sie waren sprachlos“, erklärte Filosa zu dem neuen Elektroauto. Wrangler-Liebhaber, die sich für Elektrifizierung interessieren, könnten sich hingegen für den Recon interessieren. Das Offroad-Fahrzeug kommt ebenfalls mit rein elektrischem Antrieb und demontierbaren Türen und Fenstern. „Wir müssen eine riesige Gemeinschaft von glücklichen Wrangler-Besitzern nutzen und ihnen erklären, dass der Recon – auch wenn er elektrisch ist – in Einklang mit unseren Werten und Fähigkeiten steht“, erklärt Filosa.

Die Marke von einer Million zu knacken, betrachtet Sam Fiorani, Vice President von Jeep, als Herausforderung. Dies könne nur gelingen, wenn alles perfekt nach Plan laufe. CEO Filosa schließt zudem eine Benziner-Variante des Recon sowie des Wagoneer S nicht aus, um die Verkaufszahlen zusätzlich anzukurbeln. Beide Autos basieren auf der sogenannten STLA Large-Plattform, die für Elektroautos und Verbrenner gleichermaßen genutzt werden kann. „Wenn sich Gelegenheiten für eine Antriebsvariante ergeben, müssen wir sie nutzen, sonst wird es jemand anders tun“, ergänzt der CEO. Bereits im vergangenen Jahr hatte Jeep eine Kehrtwende gemacht und den Avenger auch als Verbrenner angeboten.

Quellen: Automotive News – Jeep’s new CEO explains his turnaround plan / Automotive News – Jeep on a mission to reverse U.S. slide under new CEO Antonio Filosa

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Hans -Peter:

Leider kennt Jeep auch keine Kundenfreundlichkeit. Seit Dezember 2023 warte ich auf die Auszahlung der versprochenen Umweltprämie. Der Kundendienst ist nur schwer zu erreichen. Mein Avenger Summit hat viele Mängel und eine sehr schlechte Software. So wird das nichts: teuer aber schlecht.

Pheaton:

Tja, nur weiter so dann werden die Zulassungszahlen noch weiter fallen. Das beste Beispiel ist der neue Grand Cherokee.
Noch mehr BEV und die Marke wird in Europa verschwinden.
Warum bringt man den Jeep Avenger jetzt erst mit einem Verbrenner als MHEV?
Und das noch mit einem drei Zylinder Benziner.
Würde man attraktivere Motoren anbieten dann würde es zumindest meiner Meinung nach funktionieren.
Aber.das tut man nicht, weil man sonst keine BEV mehr verkaufen würde.
So schaut’s aus

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