Das sich der Audi e-tron vor Herausforderungen nicht scheut, hat er bereits im vergangenen Jahr mehrfach bewiesen. Sei es, als der Audi e-tron im Emirat Abu Dhabi unterwegs war, Blitzeinschlägen ausgesetzt wurde oder am Pikes Peak seine Rekuperationsfähigkeit unter Beweis gestellt hat. Ende Januar 2019 ging der erste E-SUV von Audi auf die Piste, genauer gesagt erklomm er die „Mausefalle“ auf der legendären Streif – mit 85 Prozent Steigung der steilste Teil der spektakulären Ski-Abfahrt.
„Bereits im vergangenen Jahr haben wir mit den Audi e-tron extreme Events gezeigt, wie sich der Elektro-SUV im Härtetest beweist. Ob am Pikes Peak, in der Salzebene Namibias oder im Berliner Hochspannungsprüffeld – der Audi e-tron Prototyp meisterte die größten Herausforderungen. Mit der sensationellen Fahrt die ‚Mausefalle‘ hinauf haben wir den Grenzbereich weiter ausgelotet und gezeigt, was mit der quattro-Technologie in einem Elektroauto technisch möglich ist.“ – Peter Oberndorfer, Leiter Kommunikation Produkt und Technologie
Mit bis zu 85 Steigung ist die Mausefalle der steilste Abschnitt der renommierten Streif-Abfahrt in Kitzbühel. Um diese Passage zu erklimmen, nutzte der Audi e-tron Technikträger einen speziellen quattro-Antrieb mit zwei E-Maschinen an der Hinterachse und einer E-Maschine an der Vorderachse. In Summe erreichte der Technikträger eine Boost-Leistung von bis zu 370 kW und 8.920 Nm Raddrehmoment. Die volle Performance an der großen Steigung war damit gewährleistet und auch notwendig, um dieser Herausforderung zu bestehen.
Man muss allerdings erwähnen, dass Audi nicht einfach das Serienmodell auf die 85 Prozent Steigung der legendären Streif losgelassen hat. Für die speziellen Bedingungen vor Ort hat man zudem die Software hinsichtlich der Antriebsdrehmomente und der Drehmomentverteilung angepasst. Den nötigen Grip auf Schnee und Eis lieferten 19-Zoll-Reifen mit eigens für die Testfahrt angefertigten Spikes.
„85 Prozent Steigung zu bezwingen – das klingt zunächst unmöglich. Wie dieses Auto solch schweres Gelände bewältigt, hat selbst mich beeindruckt.“ – Mattias Ekström, der am Steuer des Audi e-tron Technikträgers saß
Damit Ekström, im Falle eines Falles nichts passiert, wurde der Audi e-tron mit einem Überrollkäfig sowie einem Rennsitz mit Sechspunkt-Gurt ausgestattet. Das Fahrzeug selbst wurde mit einer Rücklaufsicherung versehen, durch die ein Sicherungsseil lief. Eine Zugvorrichtung war nicht vorhanden.
Quelle: Audi AG – Pressemitteilung vom 19. Februar 2019
„85% Steigung zu bezwingen erscheint zunächst unmöglich“
Wieso das denn?
Selbst 100% oder 101% Steigung sind keineswegs unmöglich!
Der Denkfehler bei vielen liegt darin, daß sie meinen, 100% Steigung, das hieße „senkrecht nach oben“, also quasi „die glatte Wand hoch“. Was natürlich schon wegen der unzureichenden Haftreifung zwischen Wand und Reifen nicht ginge (bei einem Winkel von 91 Grad würde das Fahrzeug gar von der Wand weg rückwärts auf’s Dach fallen)
100% Steigung bedeutet ein Steigungswinkel von 45 Grad.
(Schulmathematik 9.Klasse:
„Steigung“ ist der Tangens des Steigungswinkels, also „Gegenkathete dividiert durch Ankathete“. Im Falle von 45 Grad ist das rechtwinklige Dreieck gleichschenklig, die Steigung also 1/1 = 1 = 1.00, also 100%)
Der Tangens von z.B. 63.5 Grad ist 2, also eine Steigung von 200% – ist durchaus vorstellbar.
Und bei 90 Grad ist die Steigung: unendlich.
Ganz nebenbei:
Ein 50 Jahre alter BMW 2002 mit 100 PS hatte lt. den technischen Daten in der BMW Betriebsanleitung eine Steigfähigkeit von 78% im I. Gang.