Der Ausblick auf den ersten rein elektrisch angetriebenen Audi e-tron-Prototyp hat bereits eine Menge Informationen und Details über das erste reine Elektroauto von Audi vermittelt. Nach und nach veröffentlicht der Automobilhersteller dennoch weitere Details, welche so bisher nicht bekannt waren. So konnten wir Anfang Juli einen Blick ins Innere des e-tron werfen und auch Informationen wie das E-Fahrzeug in das vernetzte Eigenheim integriert wird, haben wir bereits mit euch geteilt.
Mit einer Pressemitteilung von AUDI hat das Unternehmen nun auf das innovative Rekuperationskonzept des Audi e-tron hingewiesen. Im Idealfall bringt jeder Kilometer bergab rund einen Kilometer zusätzliche Reichweite mit sich. Von Haus aus bringt das E-Auto eine Reichweite von 400 Kilometer nach WLTP-Prüfzyklus mit sich. Am Pikes Peak stellte der e-tron unter Beweis, dass das Rekuperationskonzept diese Reichweite noch wachsen lässt.
Auf seiner 31 Kilometer langen Bergabfahrt speist der Elektro-SUV so viel Energie in die Batterie zurück, dass er damit etwa die gleiche Streckenlänge zusätzlich zurücklegen kann. Die Voraussetzung dafür schafft der Höhenunterschied von zirka 1.900 Metern. Um bei den technischen Daten ein wenig mehr einzutauchen, der Audi e-tron-Prototyp rekuperiert mit bis zu 300 Nm Drehmoment und 220 kW elektrischer Leistung – das sind mehr als 70 Prozent seiner Antriebsleistung. Kein anderes, bisher auf dem Markt erschienenes Serienmodell schafft so viel.
Innovatives Rekuperationskonzept sorgt für mehr Reichweite
Das Rekuperationssystem trägt bis zu 30 Prozent zur Reichweite des Elektro-SUV bei. Es bezieht sowohl die beiden E-Maschinen als auch das elektrohydraulisch integrierte Bremsregelsystem mit ein. Dabei werden erstmals drei verschiedene Rekuperationsarten kombiniert:
- die manuelle Schubrekuperation per Schaltwippen
- die automatische Schubrekuperation über den prädiktiven Effizienzassistenten
- die Bremsrekuperation mit fließendem Übergang zwischen elektrischem und hydraulischem Verzögern
Im Normalfall werden praktisch 90% der normalen Bremsmanöver energetisch in die Batterie zurückgespeist. Dies geschieht beim Audi e-tron-Prototyp ohne Einsatz der konventionellen Bremse ausschließlich über die E-Maschinen.
Des Weiteren kann der Fahrer des E-Autos den Grad der Schubrekuperation über die Lenkradwippen in drei Stufen wählen. Je nach gewählter Stufe tritt der Rekuperationseffekt stark oder weniger stark auf. Auf der höchsten Stufe wird die Geschwindigkeit spürbar reduziert, so dass der Fahrer allein über das Fahrpedal das Fahrzeug verzögern und beschleunigen kann. Es entsteht das sogenannte One-Pedal-Feeling. Das Bremspedal kann in diesem Fall der Verzögerung ungenutzt bleiben.
Das elektrohydraulisch integrierte Bremsregelsystem entscheidet je nach Fahrsituation, ob der Audi e-tron-Prototyp mit E-Maschine, Radbremse oder einer Kombination aus beidem rekuperiert – und das elektrisch individuell an jeder Achse. Das Bremspedal ist von der Hydraulik entkoppelt, der Übergang von der Motorbremse zur reinen Reibbremse ist fließend und für den Fahrer am Fuß nicht wahrnehmbar. Mit diesem System schöpft der Elektro-SUV sein maximales Rekuperationspotenzial gezielt aus.
Unterstützung erhält das Fahrzeug von serienmäßigen Effizienzassistenten. Das System erkennt das Verkehrsumfeld und den Streckenverlauf mithilfe von Radarsensoren, Kamerabildern, Navigationsdaten und Car-to-X-Informationen. Sobald der Fahrer sinnvollerweise den Fuß vom rechten Pedal nehmen sollte, erhält er entsprechende Hinweise im Audi virtual cockpit. Im Zusammenspiel mit dem optionalen adaptiven Fahrassistenten kann der Effizienzassistent den Elektro-SUV zudem vorausschauend verzögern und beschleunigen.
Ebenso wie das durchdachte Rekuperationskonzept steigert auch das Aerodynamik-Konzept des Audi e-tron-Prototyp die Reichweite des E-SUV im Alltag. Sollte die Batterie dann doch Mal leer gehen, muss auch das E-Auto von Audi ganz normal geladen werden. Zum Ende hin sei noch erwähnt, dass der Begriff Audi e-tron sowohl rein elektrisch betriebene Fahrzeuge als auch Plug-In-Hybride des Herstellers kennzeichnet.
Quelle: AUDI AG – Pressemitteilung vom 08.08.2018