Dr. Ralf Effenberger, Geschäftsführer von INTIS – Integrated Infrastructure Solutions GmbH, hat sich ein wenig Zeit genommen, um über das Thema Induktives Laden zu sprechen. In dieser Folge des Elektroauto-News.net-Podcast hat Herr Effenberger mir einiges zum Thema kabelloses Laden von Pkw näher gebracht. Unter anderem, dass Induktives Laden nicht gleich Induktives Laden ist.
Beim Induktiven Laden von Elektroautos wird eine Sendespule in die Straße/ Stellplatz eingelassen und eine Empfängerspule in das Fahrzeug integriert. Zum Laden könne der Fahrer mit seinem Fahrzeug einfach über die Sendespule fahren und der Ladevorgang kann automatisch beginnen. Ähnlich wie beim kabellosen Laden von Smartphones wird Energie über einen Luftspalt in den Akku geladen. Die Herausforderung beim Automobil ist der größere Luftspalt und die höhere zu übertragende Leistung.
Für das berührungslose Laden von Elektrofahrzeugen im Leistungsbereich bis 22 kW ist das Hamburger Unternehmen Integrated Infrastructure Solutions (INTIS) bereits entsprechende Schritte gegangen. Erste Tests sind im Rahmen des Projekts TALAKO – sechs Taxis und sechs induktive Ladestationen – in der Kölner Innenstadt gelaufen. INTIS selbst hat sich seit Gründung in 2011 auf die Entwicklung und den Vertrieb integrierter Lösungen für die Energieversorgung von Elektrofahrzeugen in Kombination mit regenerativen Quellen und Speichertechnik spezialisiert.
Einer der Schwerpunkte liege bei berührungslosen, induktiven Ladegeräten für Straßenfahrzeuge, autonome Shuttles, E-Bikes, Lastenräder und E-Scooter sowie für den Industriebereich und maritime Anwendungen. Auch im Bereich der Pkw arbeite man an entsprechenden Projekten. Teils im direkten Austausch mit Automobilhersteller. Derzeitiger Knackpunkt, welcher Induktives Laden im Massenmarkt ausbremst, ist die fehlende Standardisierung.
Diese schreite aber voran, wie Dr. Effenberger im Podcast ausführt und werde nach Verabschiedung die Basis für eine einheitliche Entwicklung im Automobilumfeld bieten. Er geht davon aus, dass nach Verabschiedung eines Stands der Technik nur noch drei bis vier Jahre vergehen, bis man Pkw mit Induktiven Ladelösungen auf dem Markt sehen wird. Dabei sei es vorstellbar, dass Stromer sowohl mit Kabel, als auch induktiv geladen werden können. Wobei es laut ihm auch gilt immer auf den entsprechenden Einsatzzweck zu blicken.
Bei Taxis, welche innerhalb der Stadt unterwegs sind, feste Stellflächen nutzen können als auch im Verkehr eher vor sich hin rollen, Mal stehen bleiben und dann weiter gleiten, seien die besten Beispiele für sinnvolles Induktives Laden. Denn dieses wird in drei Einsatzfelder unterschieden: Stationär – beim Parken über einem Ladepunkt (Parkhaus), semi-dynamisch – halten und rollen im Verkehr sowie dynamisch – beim Fahren auf der Autobahn, auf speziellen Ladespuren.
Bereits heute steht eine Vielzahl eigener Testanlagen und Werkstätten am Standort der ehemaligen Transrapid Versuchsanlage Emsland (TVE) zur Verfügung, um Fortschritte zu testen und zu erproben. Künftig soll es auch nahe München ein entsprechendes Testfeld geben, welches zunächst für autonom fahrende Autos gedacht ist. Auch Lademöglichkeiten, sowohl kabelgebunden und induktiv, werden dort vorhanden sein. Da aus Sicht von Dr. Effenberger Induktives Laden und Autonomes Fahren Hand in Hand gehen wird.
Im Detail führt er das Ganze natürlich wesentlich umfangreicher aus. Der Hyperloop, von dem man hier und da gehört hat, kommt auch drin vor. Also einschalten. Lohnt sich!
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