VWs Elektroautos bekommen ein Upgrade: Verbesserungen an der Plattform MEB sollen künftig Ladeleistungen von über 200 Kilowatt und Reichweiten von bis zu 700 Kilometern ermöglichen. Zudem soll die Beschleunigung der Allrad-Modelle bei „rund 5,5 Sekunden“ von 0 auf 100 km/h liegen. Das geht aus einer Präsentation von Silke Bagschik, Vertriebs- und Marketingleiterin für die ID-Reihe, beim UBS Paris Electric Car Day hervor.
Die Plattform MEB ist die technologische Basis für zehn Elektromodelle von fünf Marken, darunter VW, Skoda und Ford. Auch ein Tesla-Modell auf MEB-Basis war im Gespräch. Mit rund 300.000 Einheiten im Jahr 2021 gehöre sie weltweit zu den wichtigsten Elektroplattformen. Das jüngste VW-Modell auf MEB-Basis ist der Volkswagen ID. Buzz, eine E-Limousine im Passat-Format wird geplant. Das unter dem Studiennamen „Aero B“ bekannte Modell soll in Emden gebaut werden. Auch Ford soll ein weiteres E-Modell auf der MEB-Basis planen, allerdings nicht unter dem Mustang-Logo wie der Mach-E.
Eine deutliche Reichweitensteigerung ist das erklärte Ziel der Überarbeitung. Beim Aero B hilft das langgezogene und flach abfallende Limousinen-Heck. Dadurch ist die Luftführung deutlich besser als bei den kompakten IDs mit steil abfallender Heckscheibe. Das macht sich in der Reichweite bemerkbar. Aktuell schafft der ID.5 mit Heckantrieb und 77 Kilowattstunden-Akku nach WLTP maximal 523 Kilometer, der ID.3 Pro S mit selbem Akku 553 Kilometer. Wie die Reichweitensteigerung um mindestens 150 Kilometer geschafft werden soll, ist nicht bekannt. Neben Effizienzmaßnahmen am Fahrzeug selbst und besserer Software wird sich wohl auch die Chemie der Batteriezellen ändern.
Auch bei der Ladeleistung ist noch einiges im Unklaren: Mit dem Softwareupgrade 3.0 gibt VW für die MEB-Modelle mit 77 Kilowatstunden-Akku eine maximale DC-Ladeleistung von 135 bzw. 150 Kilowatt an. Sind die genannten 200 Kilowatt nur ein kurzfristiger Peak, ist die Verbesserung zum aktuellen Stand also eher gering. Können die Fahrzeuge die 200 Kilowatt aber über einen längeren Zeitraum halten, wäre das eine enorme Verbesserung und Verkürzung der Ladezeit. Mehr als 200 Kilowatt Ladeleistung sind mit der Betriebsspannung von 400 Volt ohnehin nicht möglich, da der CCS-Standard auf eine Stromstärke von 500 Ampere limitiert ist. Eine weitere Verbesserung würde daher den Umstieg auf eine 800 Volt-Technologie erfordern.
Quelle: electrive.net – VW plant technische Nachbesserungen am MEB
Auch schmalere Reifen und eine kleinere Stirnfläche, was man dadurch erreichen könnte, dass man bei neuen Modellen nicht immer noch mehr in die Breite geht, hätten eine positive Auswirkung auf die Reichweite.
Man betrachte nur einmal den ersten VW- Bus. Da konnte man vom Fahrersitz aus noch ohne weiteres die Beifahrertüre oder das Fenster auf der rechten Seite öffnen.
Nicht alle wünschen sich dieses immer größer und immer schneller, das die Automobilindustrie als Kundenwunsch ausgibt.
Scheinbar ist der Profit alles, was zählt. Umweltbewusste Kunden und der Klimaschutz bleiben auf der Strecke.
„Die“ VWmodelle ist sehr allgemein und auch irreführend. Unter dem Namen VW fahren nicht nur ID sondern auch eUp und eGolf. Soviel ich weiß wieder mit riesiger Nachfrage und Absatz beim eUp. Bekommen diese auch entsprechende Updates?
Ich finde das (entweder von VW selbst oder eben hier im Artikel) mega-missverständlich formuliert.
Die Bestandsfahrzeuge werden davon ja vermutlich gar nicht betroffen sein.
Die 700km und die 200kW sind vermutlich für den im nächsten Jahr kommenden „Passat-Ersatz“ AeroB gedacht, der vermutlich eine etwas größere Batterie hat (und deshalb mehr Reichweite hat sowie bei gleichbleibender C-Rate mehr Ladeleistung ziehen kann).
So wie der Artikel fomuliert ist, könnte man auf die Idee kommen, es gäbe das Update auch für MEB-Bestandsfahrzeuge. Damit werden falsche Erwartungen geweckt, die ersten Nachfragen kommen ja schon.
Ansonsten: BMW spezifiziert seinen i4 (400V) offiziell mit 205kW Ladeleistung. Und weil 205 eben mehr ist als 200, sind es im Marketingsprech eben „über 200kW Ladeleistung“.
Alles wunderbar…Man stelle sich mal bei dem Querschnitt unten statt Batterie einen solchen H2 Tank vor. Nein….? Die Luftfahrtindustrie und andere arbeiten schon lange an solchem Tank. Aber es musste schnell eine Lösung her um die Verbrenner abzuschaffen. Mir sagte ein VW Manager hier auf der Hannover Messe das die Batterie nur eine Zwischenlösung sei.
Und nun sende ich einen Link von dem ich schon seit 4 Jahren weis:
VW arbeitet wie verrückt an der Brennstoffzelle unteranderem für die großen Trucks.
https://www.kreiszeitung.de/stories/zu-000-km-vw-entwickelt-wasserstoff-durchbruch-mit-einer-tankfuellung-bis-91473338.html
Ich wünsche den Batteriejüngern ein angenehmes Heulen wenn sie erkennen müssen von VW wieder belogen zu sein.
L.G. Dirk