Ansturm auf den Xiaomi SU7: Inzwischen mehr als 100.000 Bestellungen

Cover Image for Ansturm auf den Xiaomi SU7: Inzwischen mehr als 100.000 Bestellungen
Copyright ©

Xiaomi

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Lieferengpässe dürften inzwischen nicht mehr zu vermeiden sein: Bis zum Mittwoch, 4. April, lagen Xiaomi offenbar bereits mehr als 100.000 Vorbestellungen für das gerade erst vorgestellte erste Elektroauto Xiaomi SU7 vor, berichtet CarNewsChina. Dabei können in diesem Jahr voraussichtlich nur etwa 60.000 Fahrzeuge hergestellt werden. Sollte der Ansturm also so weiter gehen, dann müssen viele Besitzer in spe wohl sehr lange auf die Auslieferung warten.

„Xiaomi wird im Jahr 2024 60.000 Fahrzeuge ausliefern und in den ersten zwei Jahren Geld verlieren, teilte das Finanzforschungsunternehmen CreditSights mit“, berichtet das Fachportal. Allerdings hatte Xiaomi jüngst bereits seine Zulieferer in Alarmbereitschaft versetzt mit dem Ziel, die Produktion im Werk in Peking von anfangs 3000 Fahrzeugen pro Monat nicht nur auf wie geplant 6000 Fahrzeuge erhöhen zu wollen, sondern möglichst schnell 10.000 SU7 im Monat vom Band rollen zu lassen. Sollte dies schnell gelingen, sind vielleicht auch etwa 80.000 Auslieferungen in diesem Jahr möglich – immer noch deutlich weniger, als offenbar Nachfrage besteht.

Das chinesische Portal MyDrivers habe berichtet, dass Xiaomi derzeit täglich bereits 300 Autos produziert, was dennoch bei Weitem nicht ausreicht, um die Nachfrage zu befriedigen. Die Wartezeiten für neue Bestellungen seien auf bis zu acht Monate gestiegen. Kunden, die eine Bestellung für den SU7 aufgeben, müssen eine Anzahlung von 5000 Yuan (etwa 640 Euro) leisten, die innerhalb von sieben Tagen nicht zurückerstattet werden kann. Wenn sie sich für die Konfiguration entscheiden, kann die Anzahlung nicht mehr zurückerstattet werden. Berichten zufolge hat das Unternehmen bereits 40.000 solcher „Lock-in-Bestellungen“ erhalten.

Einige SU7 sind wohl bereits zerstört

Angesichts dieser enormen Nachfrage wird sich Xiaomi danach sehnen, dass die Erweiterung des Werks in Betrieb gehen kann. Derzeit wäre es bei 150.000 Fahrzeugen im Jahr vollausgelastet, im zweiten Ausbauschritt soll sich dieser Wert verdoppeln. Allerdings wird mit dem Bau voraussichtlich erst im kommenden Jahr begonnen. Andererseits macht eine solche Situation in Sachen Angebot und Nachfrage das Produkt auch zusätzlich interessant. So schreibt CarNewsChina mit Blick auf die Geschäftsführung, dass diese „Meister des Hungermarketings“ sei. Lei Jun wisse sehr gut, „wie er die begrenzte Produktionskapazität und das überwältigende Interesse zu seinen Gunsten nutzen kann“.

Bei den ersten SU7 auf den Straßen gibt es aber offenbar schon einige Verluste: Wie mehrere asiatische Medien berichten, seien die Fahrer des teils sehr sportlich motorisierten Fahrzeuges mit der elektrischen Motorkraft überfordert gewesen. „Reihenweise“ Testfahrzeuge seien bereits verunglückt. Die Spitzenversion beschleunigt in gut zwei Sekunden auf 100 Stundenkilometer.

Quelle: CarNewsChina – „Xiaomi can manufacture 50-60k units of SU7 this year, received over 100,000 orders“

worthy pixel img
Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Groß:

Auf welchem Planeten lebst Du?
Deine Aussage ist mit vorbehalten geschrieben welche nicht der Realität entsprechen.

C. Land:

Unfälle bei Testfahrern, weil die Testfahrer die Beschleunigung nicht im Griff haben? Klasse !!!

Schlagzeilen: „Unverschuldeter Unfall durch SU7 Fahrer, weil ältere Dame oder Herr es gewagt hat 100 m hinter einer Kurve auf die Straße zu gehen .“ Oder wie wäre die Schlagzeile mit Ihrem Kind, dass auch nicht in der Lage ist in 2 Sekunden zu reagieren, wenn es auf der Staße läuft!

Wieviele Tote muss es geben um diese Beschleunigungen zu untersagen? Auf der abgeschlossenen Rennstrecke wäre mir das egal. Als Lehrer für Fahrzeugtechnik nehme ich zur Kenntnis, das das technisch möglich ist, geil auf keinen Fall. Bevor solche Fahrzeuge überhaupt in Europa angeboten werden, hoffe ich doch (wenn auch sehr bescheiden) auf eine Regelung. Vor Jahren hatte ich bereits das Thema öffentlich angesprochen, realisiert hat die auftretenden Probleme allerdings bis heute niemand. Ob China das dann hat ist mir auch egal, ein Menschenleben ist dort politisch nicht so hoch eingestuft.

Ab wann wird das Ausfahren solcher Beschleunigungen mit Todesfolge als vorsätzlicher Mord beurteilt? Hart, aber überlegenswert!

Spiritogre:

Preis in China ab 28k, in Europa ca. ab 59k aber nicht vor 2026 hier erhältlich falls überhaupt.
Ansonsten, 210 km/h Höchtgeschwindigkeit bei 220 kW Leistung. Akkus 73,6 kWh oder 94,3 kWh mit Reichweiten von 700 bzw. 830 km CLTC, also ca. 450 und 550 WLTP oder real dann vielleicht 350 bis 450km.

Spiritogre:

Die Chinesen müssen sich erst einmal einen Ruf erarbeiten. Das hat bei den Koreanern und Japanern auch sehr lange gedauert. Nur bieten die Chinesen keine günstigen Autos sondern versuchen gleich mit Premiumpreisen zu kommen, was ihre Autos nicht konkurrenzfähig macht.
Sie sollten also erst mal „Demut“ lernen bevor sie „lospoltern“ dürfen.

Matthias Geiger:

Habe ich die Zahlen, Daten, Fakten überlesen ? Preis, Batteriegröße, Reichweite usw.

Smartino:

„Die Realität ist, in Zentraleuropa verkaufen sich chinesische Autos fast gar nicht“
Richtig. Noch!
Wird sich aber ändern. So wie die Japaner und Koreaner zuerst belächelt wurden, aber inzwischen namhafte Marktanteile errungen haben, werden in ein paar Jahren auch die Inder und evtl. sogar die Indonesier mit guten und günstigen Autos Marktanteile beanspruchen.
Ja, das Angebot wird vielfältiger werden. Das ist spannend und gut so, denn die Europäer verkaufen im Gegenzug auch viele hochpreisige Produkte in diese Länder und verdienen damit gutes Geld.

Frank2:

Ich habe gerade nochmal die letzten Zahlen (Q1-24) gecheckt und da haben Japaner und Koreaner ca. 10-12% Markanteil an den Neuzulassungen in D.

Finde ich schon relativ erfolgreich – aber wie gesagt auch nicht dramatisch für die deutschen Hersteller.

Der Mensch will Auswahl – nicht jeder will einen Tesla M3 – genausowenig wie nicht alle einen BMW oder einen VW fahren wollen.

Der Abgesang auf die deutsche Autoindustrie ist so alt wie ich denken kann – aber komischerweise gibt es sie immer noch :-)

MMM:

Ein Bekannter kennt China-Autos „unter der Haube“. Wo gespart wird, wo einfach irgendwas zusammengedengelt wird, was technisch keinen Sinn ergibt, aber erstmal schon funktioniert.
Daher sage ich nur: kauft den gerne. Aber später nicht weinen.
Den Rest lasse ich die Schnäppchenjäger selbst rausfinden.

Fredy:

Erfolgreiche Japaner? Koreaner? Lange her…

Mitsubishi pleite gewesen und von Renault Nissan übernommen.

Honda ein Schatten seiner selbst.

Nissan und Toyota geht es gut, dass stimmt.

Koreaner erfolgreich? Samsung mit eigenem Auto krachend gescheitert.

Daewoo pleite gewesen und von GM übernommen.

Hyundai läuft gar nicht zurrzeit in Deutschland und die Tochtermarke Kia ist als einzige erfolgreich.

Spiritogre:

Du kannst soviel Anti-Deutschland Propaganda und „China ist geil“ Kommentare ausgeben wie du willst, dass macht sie trotzdem nicht wahrer.Die Realität ist, in Zentraleuropa verkaufen sich chinesische Autos fast gar nicht. Mal ein paar Tausender. Die Realität ist, die Chinesen lieben deutsche Autos und sehen sie als große Prestigeobjekte und loben die Qualität, das haben mehrere Chinesen auf Reddit so gesagt.

Warum verkaufen sich chinesische Autos in China, Ozeanien und Südostasien dennoch sehr gut? Weil sie dort extrem günstig sind.

Das Fazit ist, ja, die Chinesen verkaufen teils viele Autos, allerdings eben nicht zu europäischen Preisen in Europa sondern zu chinesischen Preisen in ärmere Länder. Damit kann man sich über Wasser halten aber gewinnt langfristig keinen Blumentopf. Das Geld liegt in Europa und Nordamerika.

Ähnliche Artikel

Cover Image for CATI-Studie: E-Mobilität ist und bleibt ein Langstreckenprojekt

CATI-Studie: E-Mobilität ist und bleibt ein Langstreckenprojekt

Sebastian Henßler  —  

Eine aktuelle Analyse zeigt, dass kein Hersteller mehr allein auf Stromer baut – Plug-in-Hybride und flexible Architekturen gewinnen in Europa an Gewicht.

Cover Image for Audi e-tron GT Quattro im Test: Souveräne Basis

Audi e-tron GT Quattro im Test: Souveräne Basis

Stefan Grundhoff  —  

Audi erweitert die Palette seines e-tron GT nach unten. Nachgeschärfter Antrieb und fein abgestimmtes Fahrwerk kommen mit deutlich höherer Reichweite.

Cover Image for Studie zeigt: Klimaschutz mit HVO nicht möglich

Studie zeigt: Klimaschutz mit HVO nicht möglich

Daniel Krenzer  —  

Von wegen Alternative: Das Ifeu kommt zu dem Ergebnis, dass Bio-Kraftstoffe wie HVO teils sogar noch klimaschädlicher sind als Diesel und Benzin.

Cover Image for „Überleben ist das Wichtigste“: Nio kämpft um Fortbestand

„Überleben ist das Wichtigste“: Nio kämpft um Fortbestand

Tobias Stahl  —  

Der Nio ES8 wird zum Marktstart offenbar noch günstiger als in der Vorbestellung. Nun räumt Unternehmenschef Li ein: Es geht um Nios Überleben.

Cover Image for OTA-Update verbessert teilautomatisiertes Fahren bei Xpeng

OTA-Update verbessert teilautomatisiertes Fahren bei Xpeng

Michael Neißendorfer  —  

Nach einem Update teilen sich Spurhaltesystem und Fahrer nun die Kontrolle über die Lenkung, der Pet-Modus schützt im Auto befindliche Tiere.

Cover Image for China veröffentlicht Zahlen zu E-Auto-Subventionen

China veröffentlicht Zahlen zu E-Auto-Subventionen

Laura Horst  —  

China legt Zahlen zu den Subventionen für Elektroautos offen, aus denen eine zunehmende Begünstigung führender Autohersteller und Start-ups hervorgeht.