Thomas Ingenlath, CEO von Polestar, der schwedischen Perfomance Elektroauto-Marke, äußerte sich auf der Auto Shanghai 2021 über die Entwicklung des E-Mobilitätsmarktes und gibt seine Meinung zu diesem klar zu verstehen. „Die Revolution der Elektrofahrzeuge läuft Gefahr, zum Spielball von Spekulanten zu werden und riskiert, ihren Fokus auf den bedeutendsten Beitrag zum Klimawandel seit der Erfindung des Autos zu verlieren“, so der CEO von Polestar.
Gerichtet war seine Rede an die wachsende Zahl von Akteuren in der Elektrofahrzeugindustrie, forderte sie jedoch auf, ihre Prioritäten richtig zu setzen, indem sie den Klimawandel vor das Streben nach einer himmelhohen Marktbewertung stellen. Ingenlath ordnete die Bedeutung der E-Mobilität deutlich ein: „Es geht hier nicht darum, wie viel Finanziers meinen, dass ein Unternehmen wert ist, sondern um die Chance, die Autoindustrie zu revolutionieren, sie elektrisch zu machen und gleichzeitig einen großen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.“ Dies als Grundlage bedeutet für ihn, dass eine Marktbewertung lediglich ein sehr substanzloser und bedeutungsloser Marker für den Erfolg ist.
Laut ihm führe der Weg zu einem sauberen Planeten durch „unsere Designstudios, unsere Forschungsabteilungen, unsere Fabriken, unsere Lieferketten und unsere Vorstandsetagen. Wir in der Autoindustrie müssen uns darauf konzentrieren, was wir tun und warum.“ Dabei mahnt er, „je spekulativer der EV-Sektor wird, desto größer ist unsere Verantwortung, sicherzustellen, dass wir bei der Herstellung der Autos, die die Industrie revolutionieren werden, auf dem Boden der Tatsachen bleiben.“ Polestar selbst geht hierbei mit gutem Beispiel voran und stellt die CO2-Emissionen in den Vordergrund und weißt diese in entsprechenden Klimabilanzen, auf Fahrzeugebene aus.
„Es erstaunt mich ehrlich gesagt, dass es da draußen Unternehmen gibt, die Milliarden von Dollar wert sind und noch nie ein Auto gebaut haben. Ich möchte heute klar sagen, dass die Revolution der Elektromobilität in der Realität und nicht in den Träumen verankert sein muss“, so Ingenlath weiter.
Erst vor kurzem hat Polestar selbst von einer Gruppe langfristiger Finanzinvestoren 550 Millionen US-Dollar erhalten. Mit dieser Privatplatzierung von neu ausgegebenen Aktien demonstrierten zum ersten Mal externe Geldgeber ihr Vertrauen in Polestar. Wie das schwedische Unternehmen zu verstehen gibt deute man dies als positives Zeichen: Denn die Geldgeber erkennen die Produkte, die Marke, die industrielle Leistungsfähigkeit, die finanziellen Ambitionen und das große Wachstumspotenzial angesichts der Abkehr der Verbraucher von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor hin zur Elektromobilität an.
„Natürlich wollen wir über Wachstum reden. Aber damit meine ich nicht Wachstum bei Investitionsniveaus, Bewertungen oder Kurs-Gewinn-Multiplikatoren. Ich meine echtes Wachstum. Wachstum bei der Umstellung der Verbraucher auf E-Fahrzeuge und Wachstum bei der Beseitigung schädlicher Emissionen“, schloss Ingenlath seine Rede auf der Auto Shanghai 2021.
Quelle: Polestar – Pressemitteilung vom 19. April 2021
Man sieht es doch täglich in den Blogs und Foren, dass nur noch zählt was angekündigt wird. Autos die man kaufen kann werden mit Autos verglichen, die nur auf dem Tablet existieren. Wahrscheinlich wird es bald virtuelle Autos geben, die man dann benutzt um vom Schlafzimmer ins Homeoffice zu fahren. Virtuelle Glücksgefühle scheinen für viele ausreichend zu sein, was aber für die Umwelt gar nicht so nachteilig wäre.
Intelligente Worte mit einem Seitenhieb auf andere.