Stehen 3000 Stellen bei Tesla in Grünheide auf der Kippe?

Stehen 3000 Stellen bei Tesla in Grünheide auf der Kippe?
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Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 2 min

Nachdem bekanntgeworden ist, dass der US-amerikanische Elektroautobauer Tesla aufgrund der derzeit schwächelnden Marktsituation für seine Elektroautos bis zu 14.000 Stellen streichen will, ist auch in Grünheide in Brandenburg die Sorge groß. Im dortigen Tesla-Werk sollen bis zu 3000 der derzeit 12.500 Stellen wegfallen, berichtet das Handelsblatt. Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) allerdings rechnet laut t3n mit einem deutlich geringeren Stellenabbau. Die FDP im Bundesland fordert jedoch den Ministerpräsidenten auf, das persönliche Gespräch mit Tesla-Chef Elon Musk zu suchen.

„Ministerpräsident Woidke muss den nächsten Flieger nach Los Angeles nehmen, um mit Elon Musk über die Rettung von Arbeitsplätzen in Brandenburg zu sprechen. Alle anderen Termine und Verpflichtungen müssen jetzt hintenan stehen“, sagte der FDP-Landesvorsitzende Zyon Braun, wie t3n berichtet. Wirtschaftsminister Steinbach sieht die aktuelle Situation aber deutlich entspannter und sagte: „Wenn es zu einem Stellenabbau bei Tesla in Grünheide kommen sollte, dürfte sich die Zahl der Stellen nach unseren Informationen nicht um 3000 bewegen, sondern signifikant niedriger ausfallen.“

Der Vorsitzende der Linken, Sebastian Walter, hingegen kritisierte die Fokussierung der brandenburgischen Wirtschaftspolitik auf Tesla, er sagte: „Es rächt sich, dass die Landesregierung ohne jede Strategie versucht, Brandenburg zukunftssicher zu machen und allein auf den Leuchtturm in Grünheide setzt. Nun muss sie eine Wende in der Wirtschaftspolitik vollziehen und sich endlich um den Mittelstand kümmern, denn der ist das Rückgrat der Brandenburger Wirtschaft. Das Kuscheln mit Musk hat uns in eine gefährliche Abhängigkeit geführt, die beendet werden muss.“

Jeder zehnte Mitarbeiter muss gehen

Tesla will seine Belegschaft weltweit um zehn Prozent reduzieren, das ist seit Montag bekannt. Elon Musk betonte in einer E-Mail an alle Mitarbeiter die Notwendigkeit, sämtliche Unternehmensbereiche auf mögliche Kostenreduzierungen und Produktivitätssteigerungen hin zu überprüfen. Dies geschieht, kurz nachdem erste Gerüchte zur Entlassungswelle laut wurden.

„In den vergangenen Jahren sind wir schnell gewachsen und haben weltweit mehrere Fabriken ausgebaut. Bei diesem schnellen Wachstum kam es zu Doppelbesetzungen bei bestimmten Rollen und Funktionen. Um das Unternehmen auf die nächste Wachstumsphase vorzubereiten, ist es entscheidend, jeden Aspekt des Unternehmens zu prüfen“, schrieb Musk.

Diese Neuausrichtung führt nun zur schwierigen Entscheidung, die Zahl der Mitarbeiter global um mehr als zehn Prozent zu reduzieren. „Es gibt nichts, was ich mehr hasse, aber es muss geschehen. Dadurch werden wir schlanker, innovativer und bereit für die nächste Wachstumsphase. Ich danke allen, die Tesla verlassen, für ihre harte Arbeit und ihren Beitrag zu unserer Mission. Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihre zukünftigen Möglichkeiten“, fügte Musk hinzu.

Quelle: t3n – „Drohender Stellenabbau bei Tesla: Opposition fordert rasches Handeln“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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