Union: Deutschland verliert bei Batterieforschung den Anschluss

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Stellantis

Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 2 min

Die Fraktion aus CDU und CSU im Bundestag kritisiert die Bundesregierung dafür, dass durch eine starke Kürzung der Fördergelder für die Batterieforschung Deutschland bei dieser Schlüsseltechnologie den internationalen Anschluss zu verlieren droht. Wie das Handelsblatt berichtet, hatte sich die Union in einer Anfrage nach der weiteren Förderung erkundigt.

Demnach dürften von den ursprünglich angedachten 155 Millionen Euro wohl nur noch etwa 30 Millionen Euro übrig bleiben, was einer Kürzung von mehr als 80 Prozent entspricht. Dies könnte die Abhängigkeit von asiatischen Batterieherstellern in Zukunft weiter vergrößern, befürchtet die Unionsfraktion dem Bericht zufolge. Von 111 Millionen Euro im Jahr 2011 waren die Fördergelder zuletzt zunächst bis auf 145 Millionen Euro im vergangenen Jahr gestiegen – und sollten in diesem Jahr um weitere zehn Millionen Euro ausgebaut werden.

Dann kam aber im vergangenen November das für den Bundeshaushalt verhängnisvolle und von der nun klagenden Union herbeigeführte Verfassungsgerichtsurteil, dass die Umwidmung von Geldern zugunsten des Klima- und Transformationsfonds (KTF) unrechtmäßig gewesen ist. Seitdem fehlen in den Planungen Milliardenbeiträge, weshalb unter anderem mehrere Förderungen für die Elektromobilität – zuletzt auch das Förderprogramm für Schnellladesäulen im gewerblichen Umfeld – zusammengestrichen worden sind. Und auch für die Batterieforschung sollte das Geld aus diesem Topf kommen.

Asiaten und USA geben deutlich mehr aus

Dass dies eine für die deutsche Batterieforschung gefährliche Entwicklung ist, zeigt der Umstand, dass andere Länder die Investitionen in diesen Zweig zuletzt deutlich erhöht hatten. Japan, Südkorea, die USA und China hätten die Ausgaben allein in den vergangenen vier Jahren etwa verdreifacht, heißt es in der Antwort zur Anfrage unter Bezugnahme auf Informationen des Fraunhofer Instituts. „In den vier Staaten würden unter anderem neue und künftige Batterietechnologien erforscht und die Resilienz in Bezug auf internationale Lieferketten untersucht“, schreibt das Handelsblatt.

Die sich jetzt um die Zukunft der Batterieforschung sorgende Union hatte zuletzt bekanntgegeben, sich für den Erhalt des Verbrennungsmotors einzusetzen. Im Wahlprogramm der CDU für die Europawahl steht, dass das von der EU anvisierte Verbrenner-Aus im Jahr 2035 rückgängig gemacht werden sollte. Allerdings hatte dies die auf europäischer Ebene übergeordnete EVP nicht in ihr Wahlprogramm übernommen. Deren Vorsitzender Manfred Weber von der CSU hingegen hält an der Aussage fest, dass diese Entscheidung korrigiert werden müsse.

Quelle: Handelsblatt – „Deutschland muss Millionen bei der Batterieforschung sparen – andere Länder investieren massiv“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Tom 1:

Für was haben Wir den unsere Forschungsanstalten ?
Wir werden von unserer Regierung abgewürgt bis zum totalen,Noname Land.
Made in Germany war Mal.

Daniel W.:

—–
Die sich jetzt um die Zukunft der Batterieforschung sorgende Union hatte zuletzt bekanntgegeben, sich für den Erhalt des Verbrennungsmotors einzusetzen.
—–

Die Krokodilstränen der CDU, scheinheiliger geht es wohl nicht mehr – und der CSU-Ober-Hansel reist nach China zum Panda-Knutschen.

Napoleon:

Wenn man den Prognosen glauben schenken darf wird für die Zukunft ein Volumen von 200TWh/a an Batterien benötigt. Momentan liegen wir wohl bei 2TWh/a Produktion. Man muss sich dann schon einmal die Frage stellen wo man als Industrienation hin will, wenn man solche Entscheidungen trifft. Dann streicht lieber bei den Hilfen für das Ausland.

Stefan:

18.01.2024 Handelsblatt : Im Zentrum der Kritik steht jedoch Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP). Sie will die Förderung der Batterieforschung um rund 155 Millionen Euro kürzen. Das sind nach Angaben des Netzwerks rund drei Viertel der Mittel, die ursprünglich vorgesehen waren. 2024 dürften nur noch laufende Projekte finanziert werden, ab 2025 sinke der jährliche Ansatz von ursprünglich 155 Millionen auf nur noch 14 Millionen Euro.

„Muss die deutsche Batterieindustrie dasselbe Schicksal ereilen wie vor Jahren die deutsche Solarindustrie?“, fragt Dirk Abendroth, CEO von Customcells. Die Kürzungen seien fatal. „Wenn Batteriezellen zur Schlüsselindustrie werden sollen, brauchen wir Verlässlichkeit in der Politik, Forschungsförderung, Investitionsunterstützung und einen ganzheitlichen Plan.“

Dabei hatte die Ampelkoalition Batterieprojekten in Europa in ihrem Koalitionsvertrag eine zentrale Bedeutung zugesprochen – und entscheidend dafür sei, die Forschung an neuen nachhaltigen Batteriegenerationen zu stärken.

Da gab es offenbar eine Vorgabe vom Finanzminister Herrn Lindner……

Schwer nachvollziehbar jedenfalls. Oder gibt es hier Fördermittel aus dem EU „green deal“ ? Dann muss man das aber auch kommunizieren, das hier eine Doppelförderung vorlag. Wer die Zukunft sehen möchte, schaut mal bei Aliexpress nach Natrium Ionen Batterie

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