Vor etwas mehr als einem Jahr gründete eine Gruppe junger Unternehmer das spanische Startup namens Liux. Das Ziel: Mobilität neu zu erfinden. Gelingen soll das mit revolutionären Fertigungstechniken und einer Karosserie aus dem 3D-Drucker, dazu auf Pflanzenbasis. Noch fehlt es an Kapital. Klappt jedoch alles, sollen ab 2023 die ersten E-Autos vom Band laufen.
Im März 2021 gründeten David Sancho und Antonio Espinosa das spanische Startup Liux. Weniger als ein Jahr später verfügte das Unternehmen bereits über ein Team von rund zwanzig Mitarbeitern bestehend aus Ingenieuren, Designern, Architekten, Mechanikern und Technologieexperten. Ihr Ziel sei es, die Mobilität zu revolutionieren, indem sie ein aus Pflanzen hergestelltes E-Auto entwickeln.
Produktion in großem Maßstab
Nach den Plänen von Liux soll der Prototyp des ersten Fahrzeugs im September dieses Jahres fertiggestellt werden, während der Bau der Produktionsstätte bereits im Januar 2023 beginnen soll. Wenn alles nach Plan läuft, wird die Serienproduktion des endgültigen Modells im Oktober kommenden Jahres beginnen. Der ambitionierte Plan sieht sogar eine Aufstockung auf 50.000 Einheiten pro Jahr ab 2024 vor. Ehrgeizige Ziele, die sich alle um ein nicht weniger ehrgeiziges Projekt drehen. Vision des Unternehmens sei es nach eigenen Angaben, Innovation und Technologie zu nutzen, um das Konzept der Automobilherstellung zu vereinfachen und gleichzeitig strenge Umweltanforderungen zu erfüllen.
Das erste Auto auf pflanzlicher Basis überhaupt – aber was bedeutet das? Dass dieses Fahrzeug aus natürlichen Fasern und Harzen, etwa aus Biopolymeren und Bioverbundwerkstoffen, hergestellt werde. Unter anderem die Karosserie, der Innenraum und ein Teil des Fahrgestells. Außerdem würde der Produktionsprozess über den 3D-Druck erfolgen, so dass er nichts mit den traditionellen Herstellungsformen zu tun habe. Dadurch werden die Fertigungszeiten, der Energieverbrauch und die CO2-Emissionen um 70 Prozent reduziert, wie Liux erklärt. Technische Details gibt das Startup noch nicht bekannt, aber scheinbar soll ein Range Extender zur Reichweitenoptimierung zum Einsatz kommen.
Herausnehmbare Batterien für das LIUX
“Wir streben nach Einfachheit und  wollen uns auf das Wesentliche konzentrieren. Unsere Autos bestehen aus einfachen Komponenten, die sich leicht zusammenbauen, zerlegen, reparieren und/oder recyceln lassen. Dadurch können wir den Ressourcenverbrauch im Vergleich zu einem herkömmlichen Auto um 25 Prozent reduzieren”, erklärt David Sancho Domingo, einer der Gründer von Liux.
Ein weiterer Vorteil sei die Modularität. Daher könne das E-Auto mit verschiedenen Batteriepaketen gekauft oder sogar nachgerüstet werden, um seine Reichweite auf eine Gesamtkapazität von bis zu 90 kWh zu erhöhen. Antonio Espinosa de los Monteros, Projektinitiator, bestätigte gegenüber einer spanischen Tech-Seite: “Die Batteriepakete sind in sich geschlossen und herausnehmbar, sie können in verschiedenen Liux-Fahrzeugen und Segmenten verwendet, vererbt oder für den Eigenverbrauch genutzt werden. Sie können Ihr Auto etwa mit zwei Akkus kaufen und später zwei weitere einbauen, um die Reichweite zu verdoppeln.”
Auf der Website des Unternehmens sind einige Details über das zukünftige Auto zu finden. Ein Teaser verrät bereits einen Teil des Designs, welches vielversprechend aussieht. Gezeigt wird auch ein großes zentrales Touchscreen-Display mit verschiedenen Fahrprogrammen samt Reiter für den Zugriff auf eine 360-Grad-Kamera. Ein weiteres Bild zeigt, wie die digitale Instrumentierung des Liux aussehen könnte. Alles deutet darauf hin, dass es sich um einen Crossover handeln wird, wahrscheinlich im Kompaktsegment. Weitere Einzelheiten über das Projekt sollen in den kommenden Monaten bekannt gegeben werden, verspricht das Unternehmen. Die offizielle Vorstellung soll noch in diesem Jahr erfolgen. Wir bleiben wie immer dran!
Quellen: Liux.eco, www.hibridosyelectricos.com, www.marca.com