US-Startup Indigo stellt geräumige Vans mit Radnabenmotoren vor

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Indigo

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 3 min

Das US-Startup Indigo Technologies hat auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas zwei neue Fahrzeugdesigns vorgestellt: Den Indigo Flow für Ridesharing-Dienste sowie den Liefervan Indigo Flow Plus. Die Besonderheit der beiden Fahrzeuge ist der Elektroantrieb. Bei Indigo kommen „robotic wheels“ genannte Radnabenmotoren mit jeweils 22 kW Leistung zum Einsatz, bei denen auch das Getriebe und eine aktive Federung integriert ist. Letztere soll den größten Nachteil von Radnabenmotoren ausgleichen, die höheren ungefederten Massen. Sowohl der Flow als auch der Flow Plus sollen mit einer 40 kWh fassenden Batterie bis zu 250 Meilen weit kommen, umgerechnet etwa 400 Kilometern.

Angesichts des explosionsartigen Wachstums für On-Demand-Lieferungen und Mitfahrgelegenheiten und mit Unternehmen wie Uber und Amazon, die sich dem Climate Pledge anschließen, sei die Bereitstellung effizienter und leistungsfähiger Elektroautos unerlässlich, so Indigo Technologies in einer aktuellen Mitteilung. „Indigo hat die robotic wheels erfunden, die mehr Platz und Komfort für kleine städtische Elektrofahrzeuge ermöglichen“, sagt Will Graylin, CEO von Indigo, und erklärt die Vorzüge dieses Antriebskonzepts wie folgt: „Ohne Getriebe und Motor zwischen den Rädern hat der Indigo Flow einen niedrigen, flachen Boden, der mehr Laderaum bietet als jedes andere Fahrzeug seiner Größe. Und die aktive Aufhängung in jedem Rad sorgt für einen erstaunlichen Fahrkomfort zu einem erschwinglichen Preis, den die Menschen lieben werden.

Der Fahrer sitzt in den beiden Fahrzeugmodellen mittig. Sein Fußraum ist also dort, wo bei anderen Fahrzeugen der Motor sitzt. Dies erlaubt deutlich mehr nutzbares Volumen hinter dem Fahrersitz. Beim Flow und dem Flow Plus handelt es sich noch um Studien. Zur Produktion oder der Einführung einer Serienversion hat Indigo noch keine Angaben gemacht.

Im Rahmen der Fahrzeugvorstellung gab Indigo auch einige interessante Personalien bekannt: Volker Kaese, ehemaliger Head of Innovation Product Management bei Audi, ist als Chief Technology Officer zu Indigo gestoßen. „Ich freue mich darauf, die größtmögliche Wirkung auf das Fahrerlebnis und die Umwelt zu erzielen“, wird Kaese in einer Mitteilung von Indigo zitiert. „Vom voluminösen Innenraum bis hin zu den Schiebetüren wird der Indigo Flow es den Fahrern ermöglichen, ihre Arbeit effizienter zu gestalten. Am Ende können sie mehr verdienen und gleichzeitig Gutes für unseren Planeten tun.“

Kaese, der unter anderem die Entwicklung des Ein-Liter-Plug-ins Volkswagen XL1 und der Audi e-tron Showcars leitete, bringt mehr als 20 Jahre Fahrzeuginnovation in die Fahrzeugprogramme von Indigo ein. Zu Indigo gehören zudem Eric Obers, ehemals Designleiter bei Porsche und Lucid, sowie Hugh Robinson, ehemals angestellt bei Porsche und General Motors, um das Design für die Leitung der Flow-Produktlinie.

Quelle: Indigo Technologies – Pressemitteilung vom 03.01.2022 / Electrive – Startup zeigt E-Lieferwagen und E-Ridsharing-Van

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Wolfbrecht Gösebert:

„Sehr interessantes Konzept und Technik.“

Ja, Mittelsitz für den Fahrer und Schiebetüren … das kenn‘ ich doch irgendwoher :)

Stefan:

Attraktives Design. Sehr interessantes Konzept und Technik.Ich bin auf Details gespannt. Hoffentlich schafft der Flow es in die Serie. Auch für PV sind die großen Karosserie Flächen sehr geeignet. Wenn er nicht ein überfüssiges Glasdach hat, die aus unbekannten Gründen immer öfter in dieser Fahrzeugklasse anzutreffen sind. Hoffentlich hat Volker Kaese PV auch auf dem Schirm.

Tom 1:

Ich glaube da zählen die inneren Werte viel mehr wenn Sie stimmen,aussehen lässt sich ändern.

ThoSt:

Da kann der Fiat Multipla aber einpacken!… uiuiui… nicht mein Fall :)

Jakob Sperling:

Wir hatten schon das Seegurkendesign, das Fieberzäpfchendesign, und jetzt kommt noch das Schnabeltier-Design.

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