Zwar gelten elektrifizierte Fahrzeuge als Gewinner der Halbleiter-Krise, aber ganz so rosig schaut es dann doch nicht aus, wenn man genauer hinblickt. Beim VW-Konzern scheint diese 2022 nun auch bei E-Autos durchzuschlagen. Was daraus abzuleiten ist, dass der Konzern eine Quotierung für Händler/ Vertriebspartner einführt. Händler mit mehr Umsatz sollen künftig mehr E-Autos zugeteilt bekommen, als Händler mit entsprechend weniger Umsatz.
Wie die Automobilwoche berichtet, beruhend auf einem internen Schreiben, sei nicht die Nachfrage nach den E-Autos beim jeweiligen Händler entscheidend. Vielmehr werde der gesamte Umsatz des Händlers in den Mittelpunkt gestellt. Dies führt dazu, dass Händler mit mehr Umsatz mehr ID.3 sowie ID.4 bestellen können. Als Richtwert wird bei Vertriebspartner mit einem Jahresziel von bis zu 999 Fahrzeugen aufgeführt, dass diese 15 ID.3 und 25 ID.4 ordern können. Oder anders gesagt, gerade einmal 4% des eigenen Absatzes wird in einem solchen Fall vollelektrisch sein. Wobei sich der VW-Konzern offen halte die Quotierung im Jahresverlauf anzupassen.
Bereits Anfang Januar gab Volkswagen zu verstehen, dass es „Aufgrund aktueller Lieferengpässe von Halbleitern, die Bestandteil zahlreicher Komponenten unserer Fahrzeuge sind, kann es bei einigen unserer Modellvarianten zu deutlich längeren Produktionszeiten kommen“. Mit dieser Aussage, welche im Konfigurator des VW ID.4 vorzufinden war, gibt VW den Hinweis darauf, dass nur noch bestimmte Versionen des Stromers bestellbar sind. Wie andere Automobilhersteller auch, haben die Wolfsburger den Bau von Elektroautos bei der Zuteilung der knappen Halbleiter priorisiert, doch gänzlich verschont bleiben E-Autos auch nicht. Bisweilen war es so, dass vor allem im Verbrenner starken Wolfsburger Werk Schichten ausgefallen sind, nun fallen aber auch Schichten im MEB-Werk Zwickau weg.
Bereits im August hatte VW ebenfalls wegen der fehlenden Halbleiter in das Modellangebot des ID.3 eingegriffen. Dies zeigt sich dadurch, dass die kleinste Variante des ID.3 – mit 45-kWh-Akku – seit dem nicht mehr konfiguriert werden kann. Somit scheint es nachweislich nicht nur an der hohen Nachfrage nach MEB-Stromer oder E-Autos im Allgemeinen zu liegen, sondern viel mehr an der Tatsache, dass kaum Halbleiter für die Produktion vorhanden sind.
Laut Händlern warten Kunden derzeit rund zwölf Monate auf einen ID.3, Bei VW selbst ist die Rede von „mehr als neun Monaten“ Lieferzeit. Gleiches gilt übrigens auch für Audi und Skoda. Lieferzeiten von Mitte 2023 beziehungsweise Herbst 2023 gelten dort je nach Modell als realistisch.
Quelle: Automobilwoche – VW drosselt ID-Verkäufe
„gerade einmal 4% des eigenen Absatzes wird in einem solchen Fall vollelektrisch sein“
Naja, es werden bei VW ja nicht nur ID.3/4/5 verkauft, sondern auch e-Up und der eher seltenere eCrafter. So leicht lassen sich dann 4% nicht hochrechnen ;-)
Weiterhin hat auch der VW ID.Buzz Priorität, dieses Großraumfahrzeug wird ab dem Sommer ausgeliefert.
Ich freue mich jetzt schon auf die Ausreden, warum das mit den Zahlen 2022 nicht so geklappt hat, wie man sich das ausgemalt hatte.
„…der Papa wird schon richten…“
https://futurezone.at/netzpolitik/45-milliarden-euro-gegen-chipmangel-eu-stellt-chips-act-vor/401899651
…wir werden es schon bezahlen..
:(
VW ID.Buzz und ID5 gibt natürlich mehr Marge.
Lieferzeit für das Tesla Kassengestell geht jetzt langsam auch Richtung ein Jahr. Wer heute bestellt erhält es voraussichtlich im November laut Konfigurator.
Schon erstaunlich wie es der VW Konzern schafft zu verklausalisieren was die wahre Absicht hinter dieser Quotierung ist. Dabei ist es eigentlich glasklar wenn man es genau betrachtet.
Die Händler kriegen gerade mal auf 1000 Verbrenner (was soll dieses Mätzchen mit 999?) 35 Elektroautos. Weil VW die 1000mal lieber verkauft. Sonst läuft der gewillte BEV Käufer Gefahr ein Jahr oder mehr auf sein Auto warten zu müssen.
Da werden sicher viele als „Übergangslösung“ zu einem Verbrenner oder wenigstens Hybridfahrzeug greifen, so die Überlegungen der cleveren VW Strategen. Damit erschlagen sie zwei Fliegen mit einer Klappe.
Sie können die in absehbarer Zeit unverkäuflichen Verbrenner / Hybriden noch schnell loswerden und Marge klotzen. Sie verkaufen so viele Schummelhybriden wie möglich bevor die Förderungen entfallen und gleichzeitig nur so viele BEV wie nötig um keine CO2 Strafe zahlen zu müssen.
Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen behaupten Sie Pionierarbeit zu leisten. Und die gewollte Knappheit erklären Sie elegant mit dem Chipmangel. Dazu wird gegen Grünheide lobbyiert was das Zeug hält.
Tolle Strategie und die treuen Fans schlucken brav dieses Marketingelaber und schieben den Sherholdern noch schnell ihr Geld in den Hintern. Bevor das ganze den Bach runter rutscht und das wird es.
Dann werden sich die Verantwortlichen bedauernd mit einem Achselzucken und den ergaunerten Steuermillionen an Fördergeldern im Sack lächelnd aus dem Staub machen.
Kauft Autos aus Germany Leute solange es die noch gibt. Weil gelernt habt Ihr rein gar nichts. Und sonnt Euch noch für kurze Zeit in der Illusion es werde immer so weitergehen wie die letzten hundert Jahre, als Deutschland noch das Land der besten Autobauer war. Gute Nacht und schlaft gut.