Nachdem Ende Dezember letzten Jahres bekannt wurde, dass die beiden Nachbarländer Deutschland und Frankreich Hand in Hand gehen wollen, wenn es darum geht die Produktion von Batteriezellen in Europa gemeinsam voranzubringen, werden die Pläne immer konkreter. 1,7 Milliarden Euro sollen nun für den Aufbau einer Batteriezellen-Fabrik als Unterstützung bereitgestellt werden.
Bereits im Januar wurde bekannt, dass die deutsche Bundesregierung bis zum Jahr 2021 eine Milliarde Euro für die Herstellung von Batteriezellen für Elektroautos bereitstellen will. Im Februar ist Frankreich nachgezogen und legte weitere 700 Millionen Euro in den Fördertopf. Nach einem Treffen am Dienstag gab Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zu verstehen: “Wir müssen unsere Kräfte bündeln und stärker gemeinsam vorgehen”. Diese Meinung teilt auch sein französischer Amtskollege Bruno Le Maire.
Als erster Schritt ist der gemeinsame Aufbau einer Produktion von Batteriezellen für Elektroautos geplant, wie beide Minister bekräftigten. Denn genau in diesem Segment drohen europäische Autobauer abhängig zu werden von Konzernen aus China und Südkorea. Daher soll in den nächsten Wochen eine Entscheidung über die Bildung eines Konsortiums fallen. Jedoch geben die beiden Minister zu verstehen, dass eine unmittelbare staatliche Beteiligung derzeit nicht vorgesehen sei.
Neben der deutlichen Bekenntnis zum Aufbau einer Batteriezellen-Fertigung in Europa sollen Schlüsselinnovationen gezielt gefördert und Schlüsselindustrien geschützt werden. So werde laut den beiden Politikern die wirtschaftliche Stärke Europas in den kommenden Jahrzehnten stark davon abhängen, eine globale und Industriemacht zu bleiben. Dafür sei eine Industriestrategie mit klaren Zielen bis ins Jahr 2030 nötig. Es müsse verstärkt in Forschung und Entwicklung neuer Technologien investiert werden.
Quelle: Automobilwoche – Batteriezellen, Künstliche Intelligenz und Co.: Deutschland und Frankreich wollen “Kräfte bündeln