Im Schnitt 14,5 Prozent bzw. 5385 Euro mehr als noch vor einem Jahr zahlen derzeit Käufer:innen für die 15 beliebtesten E-Autos in Deutschland. Das ergab eine Auswertung des Center for Automotive Research (CAR), über die das Handelsblatt berichtet. Zwar seien auch die Preise von Dieseln und Benzinern deutlich gestiegen: Mit im Schnitt um 12,5 Prozent bzw. 3531 Euro fällt dieser Anstieg allerdings etwas moderater aus.
Das Tesla Model 3 wurde demnach in den vergangenen zwölf Monaten um 8520 Euro teurer, der Kleinwagen Fiat 500e um 6430 Euro und der kompakte VW ID.3 um 2600 Euro. Ein negativer Nebeneffekt dieser Entwicklung ist, dass auch der Preisunterschied zwischen klimafreundlicheren E-Autos und Verbrennern steigt. Der elektrische Fiat 500 mit der kleinen 24-kWh-Batterie kommt auf knapp 31.000 Euro und damit auf 12.500 Euro mehr als sein Verbrenner-Vorgänger. Diesen Aufpreis kann selbst der aktuell mit 9000 Euro noch recht großzügig bemessene Umweltbonus nicht mehr ausgleichen.
Der Preisanstieg falle bei E-Autos höher aus als bei Verbrennern, da für Elektroautos mehr Elektrokomponenten wie die derzeit recht knappen Halbleiter benötigt werden. Der Branchenberatung ID Techex zufolge sind in einem E-Auto durchschnittlich 2,3-mal mehr Chips verbaut als in einem Verbrenner. Auch Preisanstiege für Rohstoffe für die Batterie – mit gut einem Drittel der Kosten das mit Abstand teuerste Bauteil eines E-Autos – könnten die Preisspirale für Elektroautos weiter nach oben treiben. Zuletzt etwa wurden Kobalt und Nickel deutlich teurer. Der Branchendienst E-Source geht davon aus, dass ein E-Auto aufgrund der höheren Batteriekosten bis 2026 nochmals um etwa 1500 bis 3000 Euro teurer werden könnte.
Neben der hohen Inflation, welche die Kaufkraft vieler möglicher Käufer:innen empfindlich beeinträchtigt, ist die Kürzung der E-Auto-Förderung in Deutschland um einige tausend Euro ein weiterer Dämpfer für die E-Mobilität.
Quelle: Handelsblatt – E-Autos sind deutlich teurer: 5385 Euro Preisanstieg in einem Jahr