Bundesregierung: Erhöhte Kaufprämie für E-Autos kommt – Verbrenner gehen leer aus

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Für die versammelten Autobauer muss es ein Schock gewesen sein. In der Krise aller Krisen rufen Daimler und Co. nach staatlicher Hilfe – und die Politik zögert. Eine Entscheidung für die Kaufprämie für Alternative Antriebe wurde zunächst verschoben und ist dann überraschend schneller gefallen, als zunächst angenommen. Im Zusammenhang mit der Förderung von modernen, effizienten Verbrenner/ Diesel-Fahrzeugen standen auch entsprechende Kaufprämien zur Diskussion. Diese werden nun allerdings nicht kommen. E-Autos profitieren jedoch massiv von Erhöhung der Kaufprämie.

Am gestrigen Mittwoch wurden deutlich höhere Prämien für E-Autos beschlossen. Abgasarme Benziner und Dieselautos gehen leer aus. Kaufprämien für den Kauf klima- und umweltfreundlicher Elektrofahrzeuge werden verdoppelt. Dies bezieht sich allerdings nur auf den Anteil der Bundesregierung. Die Hersteller selbst werden ihren Anteil nicht verdoppeln. Geführt wird die Steigerung des Anteils der Bundesregierung als sogenannte „Innovationsprämie“.

Das bedeutet zum Beispiel, dass bis zu einem Nettolistenpreis des E-Fahrzeugs von bis zu 40.000 Euro die Förderung des Bundes von 3.000 auf 6.000 Euro steigt. Diese Maßnahme ist befristet bis 31.12.2021. Bei der Besteuerung von reinelektrischen Dienstwagen von 0,25% wird zudem die Kaufpreisgrenze von 40.000 Euro auf 60.000 Euro erhöht. Des Weiteren steht die Frage des optimierten Nutzungsgrades des elektrischen Antriebs bei Plug-In-Hybridfahrzeugen zur Diskussion, welche im Rahmen der nationalen Plattform „Mobilität der Zukunft“ beantwortet werden soll. Der Finanzbedarf wird vonseiten der Bundesregierung mit 2,2 Milliarden Euro angegeben.

„Wir investieren zusätzlich 2,5 Milliarden Euro in den Ausbau moderner und sicherer Ladesäulen-Infrastruktur, die Förderung von Forschung und Entwicklung im Bereich der Elektromobilität und die Batteriezellfertigung, unter anderem in weitere mögliche Standorte.“ – Bundesregierung

Zudem habe man sich darauf verständigt, dass die Kfz-Steuer für Pkw stärker an CO2-Emissionen ausgerichtet wird, wovon eine spürbare Lenkungswirkung hin zu emissionsärmeren bzw. emissionsfreien Fahrzeugen ausgehen wird. Für Neuzulassungen wird die Bemessungsgrundlage zum 1.1.2021 daher hauptsächlich auf die CO2-Emissionen pro km bezogen und oberhalb 95g CO2/km in Stufen angehoben. Zudem wird die bereits geltende zehnjährige Kraftfahrzeugsteuerbefreiung für reine Elektrofahrzeuge bis zum 31.12.2025 gewährt und bis 31.12.2030 verlängert.

Verbrenner und Diesel profitieren dann doch zumindest von einer Änderung. So soll vom 1. Juli bis zum 31. Dezember der Mehrwertsteuersatz von 19 auf 16 Prozent und der ermäßigte Satz von 7 Prozent auf 5 Prozent gesenkt werden. Die Regierung geht davon aus, dass die Hersteller die Preisvorteile an ihre Kunden weitergeben wird.

Quelle: Automobilwoche – Keine Kaufprämie für Verbrenner // Bundesfinanzministerium – Corona-Folgen bekämpfen, Wohlstand sichern, Zukunftsfähigkeit stärken – Ergebnis Koalitionsausschuss 3. Juni 2020

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Markus Gollner:

Wenn wir hier in Österreich so weiter machen fahren wir mit Vollgas wegen die Wand! Ich bin zu 100% deiner Meinung. Die Gewessler soll mal Aufwachen! Die Grünen sind wirklich ein Regierungsbeiwagen ohne Lenkrad!!!! Leider!!!!

Matthias Werner:

Hallo Ine,
Habe das selbe Problem.
Golf ist mittlerweile sbholbereit.
Zum Glück konnte ich die Abholung schonmal in den Juli verschieben und spare mir somit 3 % Mehrwertsteuer was auch 900 Euro ausmacht.
Ob der staatliche Anteil von 3.000 € auf 6.000 Euro für bereits bestellte Fahrzeuge gilt konnte mir aber noch keiner sagen.

Jörg Heß:

Ich zitiere aus der Aussage des NRW Minisdteriums:

,,Das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie teilt mit:

Um das Klima zu schützen und die Schadstoffbelastungen in den Innenstädten zu senken, treibt die Landesregierung den Ausbau der Elektromobilität weiter voran: Ab Anfang Februar 2019 stellt das Land eine neue Kaufprämie für Unternehmen zur Verfügung, die den Umstieg für Unternehmen auf elektromobile Lösungen deutlich erleichtern soll. So erhalten nordrhein-westfälische Unternehmen im Rahmen des Programms „Emissionsarme Mobilität“ ab 4. Februar 2019 vom Land

4.000 Euro beim Kauf eines Elektro-Pkw – zusätzlich zur Umweltprämie des Bundes.„

Da hat sich bisher nichts geändert. ODER ???????

Ine:

Ich habe im April 2020 einen e-Golf bestellt, Lieferdatum voraussichtlich August 2020.
Kann mir jemand sagen welches Datum, Bestelldatum oder Zulassungsdatum für den Bonus ausschlaggebend ist ?
Kann ich mit einem staatlichen Bonus von 6.000 € rechnen oder bleibt es bei den 3.000 €?

Diese Frage dürfte für einige interessant sein, die ihr Fahrzeug bereits bestellt, aber noch nicht ausgeliefert bekommen haben.

KaiGo:

Ja das Problem der deutschen Hersteller ist, dass sie nur so viele E-Autos verkaufen wollen wie aktuell möglich. Sie könnten gerade jetzt viel mehr verkaufen. Gerade eUp & Brüder, eGolf und ID3 würden sich wie geschnitten Brot verkaufen. Außer VW haben nicht viele Hersteller Kleinwagen mit Preisen um 20.000€ im Köcher, die jetzt Praktisch nur noch die Hälfte kosten. Wenn man sie nicht bauen will oder kann (vielleicht hängt das auch mit Akku Lieferverträgen zusammen, keine Ahnung). Unser fast voll ausgestattete EGolf hat Anfang des Jahres effektiv gut 25.000€ gekostet. Jetzt wären es noch gut 22.000€. Kann jetzt aber nicht mehr bestellt werden. Dumme Sache.

KaiGo:

Ja bei den Drillingen wird es heftig. Die kriegt man vermutlich für um die 10.000€. Da kann man dann nicht mehr viel sagen für einen Neuwagen. Aber der VW Konzern musste sie bauen. Da ist irgendwie der Pferdefuß. EGolf ist auch nicht mehr bestellbar, ID3 noch nicht da. Beide waren nach Förderung wohl für um etwas über 20.000€ zu haben.

KaiGo:

Wäre schön interessant, aber wohl noch nicht klar. Habe meinen EGolf im Januar bekommen. Da gab’s dann auch ohne dass ich was machen musste die 3000€ staatl. Prämie. Hersteller Rabatte gab es mehr als genug.
Wenn die Bundesregierung ähnlich handhabt wie letztes Jahr, wird es vielleicht Rückwirkend zum Tag des Beschlusses sein. Aber ich das scheint noch nicht kommuniziert worden zu sein. Und die Mühlen beim Bafa mahlen Erfahrungsgemäß mehr als langsam.

Napoleon:

Wollte eigentlich momentan keinen Zweitwagen anschaffen aber bei den Anreizen? Hmmm. EUP! wird wohl 6 Monate bis Auslieferung brauchen d.h. mit der MwSt. wird wohl nix aber die Förderzusage kommt ja anscheinend bei der Bestellung.

Dirk Matlik:

Förderung für Selbstständige in NRW 4 000,00? Gibt es nicht mehr – zumindest nicht für den kleinen e-up.

Kurt Werner:

In Summe beträgt jetzt die Kaufprämie 9.000 €, hinzu kommen noch 3% weniger MwSt sowie Befreiung von KFZ-Steuer. Ein enormer Kaufanreiz.
Mit Eigenstrom fahren spart zusätzlich Geld. Menschen die bisher schon überlegt haben ein Elektroauto zu kaufen wird die Entscheidung jetzt leichter fallen. Zu beachten ist die CO2 Einsparung. Das kommt bei den meisten Kommentaren zu kurz. Jedes Elektroauto das einen Verbrenner ersetzt spart CO2 ein. Die Reichweite ist Nebensächlich. Überwiegend werden Strecken bis 100 km gefahren. Von Hamburg bis Garmisch-Partenkirchen sind nicht viele unterwegs, aber auch das geht. Im Übrigen gibt es ja auch noch die Bahn.
Die Frage ist jetz: gibt es genug deutsche Hersteller bzw. Modelle, die eine gesteigerte Nachfrage bedienen können?

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