Die Europäer sollen zwischen 2024 und 2030 insgesamt fast neun Millionen weniger Elektroautos kaufen als erwartet, da hohe Preise, unzureichende Reichweite und umständliches Aufladen potenzielle Käufer abschrecken, so die Investmentbank UBS in einer aktuellen Analyse, über die Forbes zuerst berichtet hat. Die UBS-Studie geht allerdings trotzdem davon aus, dass Elektroautos nach 2030 zur dominierenden Antriebsvariante aufsteigen werden.
Konkret senkte UBS seine Prognose für europäische E-Auto-Verkäufe auf 8,3 Millionen im Jahr 2030. Das sind 1,3 Millionen Einheiten weniger im Vergleich zur vorherigen Schätzung von 9,6 Millionen. Die Investitionsforscher von Jefferies wiederum haben etwas optimistischer prognostiziert und gehen davon aus, dass der Absatz von E-Autos in Europa von etwa 2 Millionen im Jahr 2023 auf 8,9 Millionen im Jahr 2030 steigt – und somit von aktuell 16 Prozent Marktanteil auf 65 Prozent innerhalb der kommenden sechs Jahre. Der von uns regelmäßig zitierte Schmidt Automotive Research spricht von 8,4 Millionen E-Autos und 60 Prozent Marktanteil für 2030.
Die mangelnde Erschwinglichkeit von E-Autos sei der Hauptgrund für den stagnierenden Trend auf den westlichen Märkten, so UBS in seiner Analyse. Neben dem zu hohen Kaufpreis wirken auch die im Vergleich zu Verbrennern eingeschränkten Reichweiten sowie lange Ladezeiten abschreckend auf viele Kunden.
UBS ist der Meinung, dass Hersteller mit flexiblen Strategien, wie etwa bei BMW, Vorteile hätten gegenüber anderen Herstellern, die ein klares Verbrenner-Ende vor Augen haben, wie etwa Volvo, das ab 2030 eine reine E-Auto-Marke sein will. Die von der EU geplanten Einfuhrzölle für E-Autos aus China sieht UBS kritisch, da sie den Übergang zu Elektroautos verlangsamen und letztendlich auch unerwünschte Nebenwirkungen für europäische Hersteller mit sich bringen könnten.
Quelle: Forbes – Europe To Buy Nearly 9 Million Fewer EVs By 2030 Than Expected