Fisker bündelt nach Beschwerden die Kommunikation

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Fisker

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Der in arge Bedrängnis geratene US-amerikanische Elektroauto-Bauer Fisker hat sich in einer privaten Facebook-Gruppe ausführlich zu aktuellen Nachfragen zum Serviceangebot für bereits erworbene Fisker Ocean One geäußert. Wie Electric-Vehicles.com (EV.com) berichtet, seien diesem Schritt offenbar einige Beschwerden von Kunden vorausgegangen, deren Mailanfragen an Fisker nicht beantwortet worden seien. Die Erfahrung, dass Fisker auf Mails mitunter nicht reagiert, haben auch wir in der Redaktion bereits in anderen Zusammenhängen festgestellt.

In der Facebook-Gruppe, in der offenbar gut 3000 Besitzer, Investoren und Fans des Fisker Ocean zu finden sind, kündigt das Unternehmen nun an, statt der bislang zentralen Mailadressen nun lokale Adressen einzurichten, um die Anfragen künftig besser zu kanalisieren. In der Nachricht teilt Fisker mit, dass man damit erreichen wolle, dass die „Erfahrungen mit dem Fisker Ocean so reibungslos wie möglich bleiben“.

Kunden mit Anfragen zum Fahrzeugservice remote sowie vor Ort mögen sich künftig an folgende Mailadressen wenden:

  • München: centergrafing@fiskerinc.com
  • Frankfurt: centerfrankfurt@fiskerinc.com
  • Düsseldorf-Neuss: centerdusseldorf@fiskerinc.com

Wer eines der Service-Center mit seinem Fahrzeug aufsuchen möchte, soll dafür unbedingt einen Termin vereinbaren. Im Pannenfall sei unter der Telefonnummer 089 244414240 die entsprechende Hilfeleistung nach wie vor verfügbar.

In der Facebook-Gruppe ist jedoch auch zu sehen, dass zumindest bei einigen Kunden eine große Unzufriedenheit herrscht. So zitiert EV.com ein Gruppenmitglied, das geschrieben habe: „Fisker, netter Versuch. Aber auch auf diese E-Mails antwortet niemand. Und von der Support-E-Mail-Adresse erhält man nur die beruhigende Nachricht, dass man in 1-3 Werktagen einen Bericht erhalten wird, was ebenfalls nicht geschieht. Nicht einmal die Kunden, deren Auto bereits vor Ort ist und die nach 2 Wochen ein Update über den Stand der Reparatur ihres Autos haben möchten, werden beantwortet. Man lässt die Kunden einfach dumm im Regen stehen.“

Berichten zufolge hatten Kunden zuletzt in großer Zahl ihre Vorbestellungen für den Ocean storniert. Interne Daten, die an die Öffentlichkeit gelangten, offenbaren, dass über 40.000 der ursprünglich mehr als 70.000 Reservierungen zurückgezogen wurden. Das Unternehmen kämpft derzeit massiv ums Überleben und muss dringend Einnahmen generieren. Gespräche über eine Partnerschaft mit einem großen Hersteller – kolportiert wurde hier der Name Nissan – sind offenbar gescheitert. An der New Yorker Börse wurde Fisker inzwischen entlistet, die Produktion unterbrochen. Das drohende Ende des Unternehmens dürfte derzeit bei den Kunden generell für eine große Unruhe sorgen.

Quelle: Electriv-Vehicles.com – „FISKER ADDRESSES CUSTOMERS IN EUROPE AMID SERVICE CONCERNS“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Mj1983:

Es ist schön zu sehen wie sehr ein Teil der Kundschaft trotz allem positiv zu Fisker steht.. aber eigentlich ist es Standard das man ein fehlerfreien Produkt erwarten kann und Service bei Problemen prompt und zuverlässig erfolgt. Die „Traditional“ OEMs würden für gleichgeartete Themen täglich auf allen Titelseiten zu sehen sein

Linz:

Ich breche eine Lanze für Fisker Schweiz. Ich habe eine Telefonnummer und eine Email. Die Jungs arbeiten hart und sind immer erreichbar. Es stehen genug Fisker Extrem zur Verfügung, bitte bedient euch und erlebt ein tolles Fahrvergnügen. Echte km im Mix 530.

Franz Hadi:

Ich finde den Fisker auch super, hab zwar noch keinen, werde mir aber einen zulegen sollte sich die Marke stabilisieren.

Sepp Huber:

Hallo, ich darf mal ein Lanze für Fisker brechen: Seit Weihnachten 23 habe ich einen Fisker Ocean Extrem zu Hause stehen. Vor dem 2.0er Update hatte ich leider auch einige Probleme mit der Software. Das Team aus Grafing hat mich immer unterstützt und mir sogar einen Leihwagen kostenlos zur Verfügung gestellt. Vor kurzem war ich auch auf Geschäftsreise nach Paderborn, das waren einfach 650 km. Ich hatte keinerlei Ausfälle oder Probleme mit dem Wagen. Spätestens seit dieser Reise würde ich den OCEAN nichtmehr hergeben. Es macht einfach Spaß mit diesem tollen Auto zu Reisen. Hoffentlich machen Herr Fisker und Magna noch einen coolen Deal mit der Geldbeschaffung und alles wird gut.

Wolfbrecht Gösebert:

Wenn ich zur Überschrift: „Fisker bündelt […] die Kommunikation“

dann aber im Artikel lese, die Kunden sollen „… statt der bislang zentralen Mailadressen nun lokale Adressen …“ verwenden, dann wirkt hier die Aussage doch wirklich leicht *verwirrend* – und ich sehe da ja eher eine ENT-Bündelung … oder ?-)

Ansonsten tut es mir um das schöne Konzept eines Fahrzeugs leid, das einfach die Konkurrenz auf dem Markt belebt – auch wenn ich persönlich ja nicht (mehr) der Adressat solch großer Fahrzeuge bin, ich aber fürchte, dass es für Fisker »ganz kurz vor knapp« steht …

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