Die griechische Mittelmeerinsel Astypalea soll zum Wegweiser Griechenlands für klimaneutrale Mobilität werden. Darauf habe sich der VW Konzern und Griechenland verständigt. Ziel sei es das aktuelle Verkehrssystem der Insel auf E-Fahrzeuge und regenerative Energien umzustellen. Auf lange Sicht soll Astypalea zudem zu einer Modellinsel für klimaneutrale Mobilität werden. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde Mitte dieser Woche unterzeichnet.
VW gab unter anderem zu verstehen, dass neue Mobilitätsdienste wie Car-Sharing oder Ride-Sharing dazu beitragen werden, den Verkehr zu reduzieren und zu verbessern. Der Strom wird vorwiegend aus lokal erzeugter, regenerativer Solar- und Windenergie kommen. Das Projekt hat zunächst eine Laufzeit von sechs Jahren. “Regierungen können nicht alleine alle Erwartungen erfüllen und die Privatwirtschaft hat nicht die Antwort auf jede Frage. Daher ist dieses ambitionierte Projekt das Resultat einer engen Partnerschaft zwischen dem Griechischen Staat und dem Volkswagen Konzern, der sich als weltweiter Marktführer in der Automobilindustrie zum Ziel gesetzt hat, bis 2050 mit seiner Fahrzeugflotte und als gesamtes Unternehmen klimaneutral zu sein”, so der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis.
Konstantinos Fragogiannis, stellvertretender Außenminister von Griechenland, wusste zu ergänzen, dass man mit dem Projekt einen “Meilenstein für die Zukunft unseres Landes” startet. Er zeigt sich überzeugt, dass “elektrische Mobilität sowie ein umfassender, grüner und nachhaltiger Maßnahmenplan den Alltag der Inselbewohner deutlich verbessern werden.” Vonseiten VW wurde das Ganze wie folgt kommentiert:
“Politik, Wirtschaft und Gesellschaft haben eine gemeinsame Verantwortung für die Begrenzung des Klimawandels. Unser langfristiges Ziel ist eine klimaneutrale Mobilität für alle. Und mit dem Astypalea-Projekt werden wir herausfinden, wie diese Vision schon heute erreicht werden kann. E-Mobilität und intelligente Mobilitätsdienste werden die Lebensqualität verbessern und zugleich einen Beitrag zu einer CO2-neutralen Zukunft leisten.” – Dr. Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender des Volkswagen Konzerns
VW führte ein wenig mehr aus, was künftig auf der griechischen Insel zu erwarten sei. So stehe im Mittelpunkt des Projekts ein völlig neues, hochmodernes Verkehrssystem mit smarten Mobilitätsdiensten wie einem ganzjährig arbeitenden, elektrischen Ride-Sharing-Dienst, der den heute noch sehr begrenzten Busverkehr attraktiver machen soll. Des Weiteren sei geplant, mit lokalen Partnern, ein Teil der traditionellen Fahrzeugvermietung in ein Car-Sharing umzuwandeln. Dies soll neben E-Autos auch E-Roller der Konzernmarke SEAT sowie E-Bikes anbieten. Insgesamt sollen rund 1.500 Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren durch rund 1.000 Elektrofahrzeuge ersetzt werden.
Geplant ist neben der Einführung der Mitglieder der ID.-Familie die Elektrifizierung von Nutzfahrzeuge der lokalen Wirtschaft sowie Behördenfahrzeuge – wie Polizei, Krankenwagen und der Fuhrpark des öffentlichen Sektors. Volkswagen wird zudem auf der gesamten Insel die Wallboxen von Elli installieren, um eine umfassende Ladeinfrastruktur zu gewährleisten. Das Projekt dient als Blaupause für die Dekarbonisierungsstrategie von Volkswagen und wird daher vom unabhängigen Nachhaltigkeitsbeirat des Konzerns nachdrücklich unterstützt.
“Der Klimawandel stellt eine existenzielle Bedrohung für die Menschheit dar. E-Mobilität in Verbindung mit erneuerbaren Energien wird dazu beitragen, die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu verringern. Es gibt ein Sprichwort von Aristoteles: „In unseren dunkelsten Momenten müssen wir uns konzentrieren, um das Licht zu sehen”. Das Projekt Astypalea ist ein Licht in der Dunkelheit und wird dazu beitragen, die saubere Mobilität der Zukunft aufzuzeigen.“” – Margo T. Oge, Mitglied des Nachhaltigkeitsbeirats und ehemalige Direktorin des Office of Transportation Air Quality der US-Umweltschutzbehörde EPA (Environmental Protection Agency)
Astypalea ist eine Insel in der südlichen Ägäis mit einer Fläche von etwa 100 Quadratkilometern, etwa vergleichbar mit der Insel Sylt. Sie hat ca. 1.300 Einwohner und wird jährlich von etwa 72.000 Touristen besucht. Gegenwärtig wird der Energiebedarf fast vollständig aus fossilen Energiequellen gedeckt. In Zukunft soll die Insel eine Vorreiterrolle für nachhaltigen Tourismus übernehmen.
Quelle: VW – Pressemitteilung vom 04. November 2020