Die Zulassungszahlen bis Ende April 2021 am Europäischen Elektroautomarkt liegen vor. Dabei zeigt sich, dass Plug-In-Hybride (PHEV) mit 331.851 Einheiten gegenüber reinen E-Autos mit 271.511 Einheiten die Nase vorne haben. Könnte ein erster Indiz dafür sein, dass 2021 in der Tat das Jahr der Teilzeitstromer wird. Nachfolgend betrachten wir die Entwicklung einzelner Modelle am Markt und zeigen auf wieso PHEV die Vormachtstellung an Europas E-Automarkt bis Ende April 2021 einnehmen konnten.
Mittlerweile kann man immer deutlicher die Verschiebung von E-Autos zu PHEV festhalten. Den vierten Monat in Folge sind in Europa mehr Teilzeitstromer als reine Stromer zugelassen worden. Dennoch bewegt man sich mit der Differenz von 60.340 Einheiten gar nicht so weit über dem Vormonatsniveau von 49.225 Einheiten. Die Top-10 der meistverkauften PHEV brachten es bis Ende April auf 119.029 Einheiten und machten somit unter einem Drittel der Gesamtzulassungen aus. Bei E-Autos war es so, dass sich diese für 152.586 aller abgesetzten Stromer verantwortlich zeichneten. Oder anders ausgedrückt 56% aller E-Auto-Zulassungen. Daraus lässt sich schließen, dass der Absatz von Plug-In-Hybriden auf eine größere Modellauswahl am Markt zurückzuführen ist.
Mit Blick in die Zukunft besteht somit die Möglichkeit ein breiteres Portfolio an Fahrzeugmodellen zu offerieren und somit eine größere Anzahl an potentiellen Kunden zu begeistern. Gleiches gilt aber natürlich auch für die kommende Einführung neuer Stromer. Spannend ist aber vor allem die Tatsache, dass drei Modelle bei den reinen E-Autos – Tesla Model 3, Renault ZOE und VW ID.3 – gemeinsam schon auf 24% Marktanteil kamen.
Für die drei ersten Plätze im Ranking der Top-10 Plug-In-Hybrid-Modelle zeigt sich keine Veränderung. Lediglich die absolute Zahl des PHEV-Absatzes ist gestiegen. Erst auf Rang 4 sind Veränderungen festzustellen. Der Ford Kuga schiebt sich massiv nach vorn und zeigt auf, dass gerade im Bereich der Teilzeitstromer mit Marktverschiebungen zu rechnen ist.
Mit weiteren, kommenden Modellen kann man davon ausgehen, dass hier auch künftig weitere Veränderungen stattfinden werden. Es wird wohl nicht mehr so wie 2020 werden, einem Jahr in dem der Mitsubishi Outlander PHEV lange Zeit den ersten Rang für sich beansprucht hatte. Es ist eher davon auszugehen, dass künftig entsprechend mehr Bewegung im Markt vorhanden bleibt. Selbst bei erfahrenen E-Auto-Marken wie Renault zeigt sich, dass PHEV eine große Rolle spielen. Der Captur und Megané wuchsen im Absatz stark und kämpfen sich an den Renault ZOE ran.
Der ZOE muss allerdings nicht nur Konkurrenz aus dem eigenen Haus fürchten. Bei den Top-10 Modellen nach E-Autos musste sich dieser dem VW ID.3 geschlagen geben, welcher Ende April auf Rang 2 vorrückte. Ungeschlagen an der Spitze, mit fast doppelt so hohem Absatz, steht weiterhin das Tesla Model 3. Auf den Rängen dahinter verändert sich einiges. Nicht nur in absoluten Zahlen, vor allem auf Modell-Ebene.
Der VW ID.4 glänzt mit einem starken Absatzwachstum und drängt direkt in die Top-6 aller abgesetzten E-Autos in Europa vor. Durch das Debüt des VW ID.4 in Europa stieg der Absatz der SUV- und Crossover-Stromer enorm an. Gestützt durch den ŠKODA Enyaq iV, welcher ebenfalls dem VW-Konzern entstammt. Auch für die Zukunft darf man davon ausgehen, dass neue E-Fahrzeuge wie das Tesla Model Y als auch der Audi Q4 e-tron, den Absatz stützen.
Jedoch zeichnet sich nach vier Monaten in 2021 an, dass die Abstände geringer werden, als es noch im Januar 2021 der Fall war. Lediglich Tesla konnte mit dem Model 3 einen deutlichen Vorteil am E-Automarkt für sich beanspruchen. Die darauffolgenden Modelle folgen an sich mit eher geringem Abstand.
Quelle: Matthias Schmidt – The European Electric Car Report Edition 04.2021 April