Die Zahlen für den gesamten Januar 2021 am Europäischen Elektroautomarkt liegen vor. Dabei zeigt sich, dass Plug-In-Hybride (PHEV) mit 64.344 Einheiten gegenüber reinen E-Autos mit 45.970 Einheiten die Nase vorne haben. Könnte ein erster Indiz dafür sein, dass 2021 in der Tat das Jahr der Teilzeitstromer wird. Nachfolgend betrachten wir die Entwicklung einzelner Modelle am Markt und zeigen auf wieso PHEV in der Tat die Vormachtstellung an Europas E-Automarkt im Jahr 2021 einnehmen können.
Abgesehen von der reinen Tatsache, dass 18.734 Plug-In-Hybride mehr im Januar abgesetzt wurden als reine Stromer, lässt auch eine andere Kennzahl das Potential der Teilzeitstromer erkennen. Denn betrachtet man die jeweiligen Top-10-Modelle welche im ersten Monat des Jahres als PHEV/ E-Auto abgesetzt wurden, zeigt sich, dass die PHEV mit den meisten Zulassungen für 37,6% Anteil an den Gesamtzulassungen verantwortlich waren. Bei den reinen E-Autos war die Top-10-Auswahl der Modelle für rund 55,4% verantwortlich. Daraus lässt sich schließen, dass der Absatz von Plug-In-Hybriden auf eine größere Modellauswahl am Markt zurückzuführen ist. Mit Blick in die Zukunft besteht somit die Möglichkeit ein breiteres Portfolio an Fahrzeugmodellen zu offerieren und somit eine größere Anzahl an potentiellen Kunden zu begeistern.
Von den 64.344 PHEV die abgesetzt wurden, können laut Automobil Analyst Matthias Schmidt aus Berlin 57% Premium-Hersteller zugeordnet werden. Dies offenbart auch ein Blick auf die Top-10 in diesem Bereich, welche wir euch zuvor als Balkendiagramm eingebunden haben. Die dort zu sehenden 24.139 Fahrzeuge zeichnen sich für 37,6% des Gesamtabsatzes an Teilzeitstromer an Europas E-Automarkt verantwortlich. Wer ein wenig genauer hinsieht, der erkennt, dass vergleichbar zum E-Auto-Sektor, SUV-/ Crossover-Modelle den Markt bestimmen. Schmidt gab hierzu in seiner Analyse zu verstehen, dass 58% der abgesetzten PHEV diesem Segment zugeordnet werden konnten.
Blickt man auf den Absatz an E-Autos, genauer gesagt auf die dortigen Top-10-Modelle, zeigt sich, dass zehn Fahrzeuge für 55,4% des Gesamtabsatzes an Europas Elektroautomarkt verantwortlich waren. Sprich 25.334 Einheiten der insgesamt 45.970 zugelassenen Einheiten entfielen nur auf zehn Fahrzeuge. Somit ist hier deutliches Potential für Wachstum vorhanden, vor allem wenn man bedenkt, dass die Einführung weiterer E-Modelle in 2021 erst Richtung der zweiten Jahreshälfte startet.
Dennoch zeigt sich sowohl bei E-Autos, als auch bei PHEV, dass auf den vorderen Rängen die Absatzzahlen relativ nah beieinander sind und erst Richtung der hinteren Ränge abfallen. Jedoch gilt es hierbei zu beachten, dass die Zahlen eines Monats sicherlich nicht ausschlaggebend für einen solchen Vergleich sind. Spannend dürfte die Betrachtung des ersten Quartals sein, um ein Gefühl für den Absatz an Europas E-Automarkt zu bekommen.
Besonders erwähnenswert ist sicherlich die Tatsache, dass der Mitsubishi Outlander PHEV – als meistverkaufter PHEV in 2020 – gar nicht in der Top-10, gar Top-15 beim Teilzeitstromer-Absatz auftaucht. Bei den reinen E-Autos ist ein ähnlicher Wandel zu verfolgen. Bis auf den Renault ZOE weichen alteingesessene E-Autos wie der Nissan Leaf (1.728 Einheiten) als auch der BMW i3 (1.410 Einheiten) den neueren Modellen. Deutlich wird dies ganz besonders beim VW ID.3, der sich seit Verkaufsstart immer weiter nach vorne kämpft und bei Volkswagen als echte Alternative zum VW e-Golf durchzustarten scheint.
Quelle: Matthias Schmidt – The European Electric Car Report West European Market Intelligence – Edition 01.2021 January