Elektromobilität ist ein Zukunftsthema – auch für die Wohnungswirtschaft wird es immer relevanter. Um der wachsenden Nachfrage gerecht werden zu können, wird die Bereitstellung von Stellplätzen mit Ladestationen in Wohnanlagen zur wichtigen Aufgabe. Die Studie „Elektromobilität in Wohnanlagen: Umsetzung der Ladeinfrastruktur in Mehrfamilienhäusern“ von EAutoLader (hier als PDF-Dokument) zeigt durch eine repräsentative Umfrage, dass Hausverwaltungen eine unbegründete Skepsis vor der Komplexität dieser Aufgabe haben.
Außerdem zeigt die Studie, dass aktuell noch die Bewohner die Initiative für solche Ladeprojekte starten, und häufig sogar die Konzepte für die Umsetzung erstellen. Es werden zwar auch Elektroplaner und Elektriker hinzu gezogen, in Zukunft sind aber die bevorzugten Ansprechpartner spezialisierte Elektromobilitäsberater.
„Hausverwaltungen, die bereits Ihren Mietern Ladelösungen zur Verfügung gestellt haben, waren erstaunt, wie einfach es war. Viele Hausverwaltungen, die hier jedoch noch unerfahren sind, haben einen großen Respekt vor dem Widerstand der Bewohner und der Komplexität der Aufgabe.“ – Dipl. Ing. Thomas Klug, Gründer von EAutoLader GmbH
Die Verbindung von Elektromobilität und Immobilien ist eine große Aufgabe für die Wohnungswirtschaft. Um den aktuellen Stand der Umsetzung von Ladeinfrastruktur in Wohnanlagen zu untersuchen, wurden mehr als 200 Hausverwaltungen zu diesem Thema befragt. Diese sind überwiegend Mitglieder der großen Verbände der Wohnungswirtschaft (DDIV und VDW). Die Verwaltungen haben mehr als 210.000 Einheiten unter Ihrer Verwaltung (60 Prozent der Teilnehmer betreuen mehr als 50 Objekte).
Die Teilnehmer der Studie kamen aus allen 16 Bundesländern (30 Prozent Bayern, 16 Prozent NRW, 13 Prozent Brandenburg, 11 Prozent Berlin). Die knappe Mehrheit der Hausverwaltungen (58 Prozent) betreuen überwiegend Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG). Der Rest (42 Prozent) betreut mehrheitlich reine Mietshäuser.
78 Prozent der Hausverwaltungen können der Studie zufolge noch fast keine Nachfrage nach Lademöglichkeiten feststellen. Bei 18 Prozent der Verwaltungen haben bereits ein Drittel der Gebäude Bedarf angemeldet. Nur 4 Prozent der Verwaltungen haben in mehr als 50 Prozent Ihren Objekten bereits Nachfrage nach Ladeinfrastruktur. Dies entspricht einer Nachfrage in 7,8 Prozent aller Gebäude.
In mehr als drei Viertel der Objekte (78 Prozent) kommt aktuell die Nachfrage durch die Nutzer, und dies häufiger in WEGs als in Mietswohnungen. In ca. 9 Prozent der Fälle geht die Initiative von externen Beratern aus. 13 Prozent der Hausverwaltungen haben hier selbst die Maßnahme veranlasst. Diese beiden Fälle treffen vor allem für Mietshäuser zu.
Passend hierzu geben 21 Prozent der Verwaltungen an, schon bereits mindestens einmal eine Lademöglichkeit in Ihren Objekten eingebaut zu haben und somit Erfahrung mit diesem Thema haben.
Erfolgreiche Umsetzung
Unterschiedliche Personen unterstützen die Hausverwaltungen bei der Umsetzung der Ladelösungen. Zu ähnlichen Anteilen waren jeweils Elektriker (23,8 Prozent), Elektroplaner (21,4 Prozent) und auch einer der Bewohner selbst (19,0 Prozent) für die Erstellung des Konzeptes verantwortlich. Am häufigsten (26,2 Prozent) wurde das Konzept ohne fremde Hilfe, durch die Hausverwaltung selbst erstellt. Berater für Elektromobilität haben hier bisher nur eine geringe Rolle gespielt (9,5 Prozent).
Bei der Komplexität der Umsetzung gaben 81 Prozent der Befragten an, keine oder nur wenige Schwierigkeiten gehabt zu haben. Für die Projekte, die am besten liefen, hatten etwas überdurchschnittlich die Hausverwaltungen die Konzepte erstellt (dieses Urteil mag allerdings vielleicht daran liegen, dass die Hausverwaltungen selbst befragt wurden). Am schlechtesten schnitten die Projekte ab, bei denen Elektroplaner oder Elektriker selber die Maßnahme planten.
Abgefragt wurde auch die Reaktion der Bewohner des Gebäudes im Zuge der Umsetzung. Es ergab sich ein Wert von 1,51 (1 = Zustimmung, 5 = Widerstand). Bei Mietwohnungen liegt hier der Wert bei 1,26 und in WEG bei etwas schlechteren 1,89.
Geplante Umsetzung
Die Hausverwaltungen, die bis jetzt noch keine Ladeinfrastrukturmaßnahme umgestezt haben, wurden nach deren Erwartungen befragt. Die Reaktion der Bewohner des Gebäudes wird von den Hausverwaltungen deutlich schlechter erwartet. Hier lag der Mittelwert bei 2,66 und somit 1,15 Punkte schlechter als bei den bereits umgesetzten Projekten. Auch hier ist der Wert in den Mietshäusen mit 2,10 deutlich niedriger als in den WEGs mit 3,06.
Auch bei der Komplexität des Projektes ist die Erwartung der Hausverwaltungen ohne Erfahrung negativer als bei den Verwaltungen, die bereits Projekte umgesetzt haben. Hier liegt der Wert bei 3,66 und somit 1,71 Punkte schlechter (1 = einfach, 5 = komplex).
Positiv ist anzumerken, das die in diesem Bereich noch unerfahrenen Hausverwaltungen sich als Partner mehrheitlich (52 Prozent) Elektromobilitätsberater suchen würden. Mit je ca. 22 Prozent wären auch Elektriker und Elektroplaner die gewählten Ansprechpartner.
Die Verwaltungen, die noch keine Ladelösungen in Wohnanlagen eingebaut haben, erwarten somit einen deutlich größeren Widerstand der Bewohner und eine höhere Komplexität der Maßnahme als die Verwaltungen, die bereits so eine Maßnahme umgesetzt haben.
Fazit von EAutoLader
Hausverwaltungen, die Ihre ersten Ladeinfrastrukturprojekte noch umsetzen müssen, haben aktuell großen Respekt vor der Komplexität des Projektes und der Skepsis der Bewohner und hier insbesondere der WEG-Eigentümer. Dies scheint nach den Erfahrungen der Hausverwaltungen, die bereits solche Projekte umgesetzt haben, allerdings unbegründet zu sein.
Wichtig sei es daher, den Hausverwaltungen durch Informationen und Hilfestellungen diese Angst zu nehmen, resümiert EAutoLader. Als Partner für diese Projekte scheinen die Elemtromobilitätsberater in Zukunft eine wichtige Rolle zu spielen. Dies war jedoch in der Vergangenheit nicht so. Hier gibt es somit für diese Berater noch viel Potenzial.
Quelle: EAuto – Lader – Pressemitteilung vom 03.12.2018