Vor gut zwei Wochen wurde bekannt, dass die Konzernmarken von VW mit Ladegeräten beliefert, die Cadium enthalten. Das Schwermetall Cadmium ist nachweisbar krebserregend und organschädigend und dadurch in Autoteilen weitgehend verboten. Eine entsprechende Rückrufanordnung durch das KBA sei derzeit in Klärung. In den vergangenen sechs Jahren soll ein Großteil der von VW, Audi und Porsche hergestellten Elektroautos (Batterie-Elektroautos und Plug-in-Hybride) ausgerüstet worden sein. Festgestellt wurde dies bei internen Überprüfungen durch Volkswagen.
Nun steht allerdings auch fest, dass nicht nur der VW Konzern Cadmium-belastete Ladegeräte im Einsatz hat. Auch der Streetscooter der Deutschen Post hat diese Ladegeräte im Einsatz. Im Spiegel wurde darüber berichtet, dass der in Aachen entwickelte E-Transporter Bauteile mit einem hohen Gehalt an giftigen Schwermetallen aufweist. Liegt daran, dass man sich den gleichen, nicht namentlich erwähnten, Zulieferer für das Ladegerät des E-Fahrzeugs teilt.
Es ist nur nachvollziehbar, dass das KBA auch bei Streetscooter die aktuelle Sachlage prüft. Stand heute habe die Post nur die Zulassung einer sogenannten Kleinserie mit 2.000 Scootern beim KBA veranlasst. Verschiedene Bundesländer hätten zudem Einzelgenehmigungen erteilt. Für den Hersteller bedeutet dies, dass er in beiden Verfahren nicht nachweisen müsse, dass keine unzulässigen Schwermetalle verbaut sind.
Vonseiten der Deutschen Post heißt es, dass man sich an die gesetzlichen Anforderungen aus der Richtlinie für Altfahrzeuge und damit die Grenzwerte etwa für Cadmium eingehalten habe. Jedoch wird das Ganze abgeschwächt, in dem man auf seinen Zulieferer verweist, der entsprechende Angaben gemacht hat. Sollten entsprechende Hinweise vorliegen, dass gegen gesetzliche Vorgaben verstoßen wurde, würde der Konzern umgehend entsprechende Maßnahmen zur Veränderung veranlassen.
Wie VW geht auch die Deutsche Post davon aus, dass eine akute Gefahr von den belasteten Ladegeräten nicht aus geht, da das betreffende Bauteil „in einem festen Gehäuse innerhalb des Ladegeräts verbaut ist, das selbst wiederum von einem festen Gehäuse umschlossen ist“. Um die Worte aus dem News-Artikel von VW aufzugreifen.
Erst Ende Mai / Anfang Juni hat die StreetScooter GmbH, führender Produzent elektrisch betriebener Lieferfahrzeuge und Tochterunternehmen der Deutsche Post DHL Group, in Düren nun ihren zweiten Produktionsstandort in Betrieb genommen. Auf dem gut 78.000m² großen Gelände des Autozulieferers Neapco laufen künftig bis zu 10.000 E-Transporter pro Jahr vom Band, das entspricht einer Tagesproduktion von 46 Fahrzeugen (im Ein-Schicht-Betrieb).
Quelle: Electrive.net – Cadmium-belastetes Ladegerät auch im Streetscooter