Für viele Automobilhersteller gelten Elektroautos als Vorzeigeobjekt. Zudem sind diese mittlerweile notwendig im eigenen Fahrzeugportfolio, um auf die gestiegenen CO2-Emissionsanforderungen zu reagieren. Des Weiteren sind E-Fahrzeuge natürlich ein guter Ansatz, um den Diesel-Skandal die grüne Schulter zu zeigen. Doch auch E-Fahrzeuge scheinen nicht ohne Fehler zu sein. Laut einem Bericht von Auto-Presse.de droht dem Volkswagen Konzern ein Rückruf von 124.000 Elektroautos durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Ausschlaggebend sei hier die Verwendung des gesundheitsgefährdenden Schwermetalls Cadmium.
Ein VW-Sprecher äußerte sich der Wirtschaftswoche gegenüber, dass “eine entsprechende Rückrufanordnung durch das KBA derzeit in Klärung ist”. Das Schwermetall Cadmium ist nachweisbar krebserregend und organschädigend und dadurch in Autoteilen weitgehend verboten. Dennoch wurden die Konzernmarken von VW mit Ladegeräten beliefert, die Cadium enthalten. In den vergangenen sechs Jahren soll ein Großteil der von VW, Audi und Porsche hergestellten Elektroautos (Batterie-Elektroautos und Plug-in-Hybride) ausgerüstet worden sein. Festgestellt wurde dies bei internen Überprüfungen durch Volkswagen.
Informiert habe man das Kraftfahrt-Bundesamt am 20. Juli 2018 schriftlich darüber, dass die betroffenen Hochvolt-Ladegeräte 0,008 Gramm Cadmium pro Gerät enthalten. Die vom Zulieferer eingereichten Materialdaten sollen laut Volkswagen keine Angaben über die Verwendung von Cadmium enthalten. Vonseiten des Konzerns habe man entsprechend reagiert. “Volkswagen hat die Serienfertigung und die Auslieferung der entsprechenden Fahrzeuge sofort gestoppt, das betroffene Bauteil durch das eines anderen Zulieferers ersetzt und die Fertigung wieder aufgenommen”, so der Volkswagen-Sprecher.
Aus Konzernkreisen kommen nun Gerüchte auf, dass das Kraftfahrt-Bundesamt einen Rückruf der betroffenen Fahrzeuge fordert. Offenbar befürchtet das Amt, dass es bei der Entsorgung der Fahrzeuge zu Umwelt- oder Gesundheitsschäden kommen kann, berichtet die Wirtschaftswoche. VW bestätigt, dass es um eine “potenzielle Nicht-Konformität mit der europäischen Altfahrzeuggesetzgebung” geht. VW geht davon aus, dass eine akute Gefahr von den belasteten Ladegeräten nicht aus geht, da das betreffende Bauteil “in einem festen Gehäuse innerhalb des Ladegeräts verbaut ist, das selbst wiederum von einem festen Gehäuse umschlossen ist”.
Quelle: Auto-Presse.de – Schwermetall in Elektroautos