Mazda hat in Japan einen Wankel-Hybrid-Antrieb mit einem sehr ungewöhnlichen Layout patentieren lassen. Ein klassisch im Motorraum verbauter Wankel-Verbrennungsmotor liefert als Range Extender Strom für einen 25 kW / 34 PS starken Elektromotor an der Hinterachse. Bei Bedarf kann er die Hinterräder auch direkt antreiben. Als Speicher ist eine Lithium-Ionen-Batterie mit nur 48 Volt Spannung und nur 3,5 kWh Speicherkapazität verbaut. Eine externe Lademöglichkeit ist in den Patent-Zeichnungen nicht zu erkennen.
In den Vorderreifen wiederum sind zwei elektrische Radnabenmotoren verbaut, die ihre Energie von Superkondensatoren (Supercaps) erhalten. Diese Art von Energiespeicher gibt Energie schneller ab als ein herkömmlicher Akku und kann auch sehr schnell wieder aufgeladen werden. Beim KERS-Antrieb in der Formel 1 sind Supercaps bereits seit vielen Jahren im Einsatz. Beim Mazda-Antrieb ergibt sich durch diese Anordnung ein elektrischer Allradantrieb. Zur Leistung der Radnaben- sowie des Wankelmotors und der Speicherkapazität der Supercaps macht Mazda leider keine Angaben.
Der Hersteller ist der Meinung, dass dieses Konzept deutliche Gewichtseinsparungen gegenüber anderen elektrischen Allradantrieben ermöglicht — schon allein deshalb, da deutlich kleinere Batterien verbaut sind. In der Praxis sollen beim Anfahren und bei langsamer Fahrt der Verbrennungsmotor und der Elektromotor die Hinterräder antreiben. Nur bei hohem Tempo und wenn viel Leistung abgerufen wird, sollen die die Radnabenmotoren zum Einsatz kommen.
Das Automagazin Motortrend hat bereits ein konkretes Automodell im Blick, für das dieser Antrieb bestens geeignet sei: Das Sportcoupé Mazda RX-9, bislang nur als Studie zu sehen. Mazda lehnte es allerdings ab, dieses Gerücht zu kommentieren.
Quelle: Electrive — Mazda arbeitet an außergewöhnlichem Wankel-Hybrid // Motortrend — Mazda RX-9 Rotary Hybrid Drivetrain (Maybe) Revealed in Patent Filing // J-Plat-Pat — Patentzeichnungen