Durchbruch bei Natrium-Batterien: In Sekunden wieder vollgeladen

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Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 2 min

Es klingt wie die eierlegende Wollmilchsau: Ein neuartiger Akku soll günstiger sein als bisherige Fahrzeugbatterien, seine Rohstoffe sollen quasi in unendlicher Fülle vorhanden sein, er soll deutlich länger halten und dann auch noch in nur wenigen Sekunden wieder aufgeladen werden können. Wie das Handelsblatt berichtet, haben koreanische Forscher über einen Durchbruch bei Batterien auf Natrium-Basis berichtet.

Bislang ist ein Nachteil von Natrium-Batterien demnach, dass sie zum einen langsamer aufgeladen werden können als beispielsweise Lithium-Ionen-Batterien, und zudem weniger Energie speichern. Dem Korea Advcanced Institute of Science an Technology (KAIST) will dafür aber nun die Lösungssuche geglückt sein. Ein neu entwickelter Hybrid-Natrium-Akku könne innerhalb von Sekunden geladen werden, heißt es. „Dafür setzten die Forscher für ihren Akku Materialien ein, die normalerweise in Superkondensatoren verwendet werden“, schreibt das Handelsblatt. Bekannt ist diese Technik unter anderem aus dem Bremsenergie-Rückgewinnungssystem in der Formel 1.

Natrium-Batterien sind bereits im Einsatz

Das Material aus den Superkondensatoren ermögliche eine deutlich schnellere Ladung. Außerdem habe die entwickelte Batterie eine Energiedichte von 247 Wattstunden pro Kilo. Damit sei sie in der Lage, mehr Energie auf gleichem Raum zu speichern als bisherige Lithium-Ionen-Akkus. Die Leistungsabgabe sei aber potentiell sehr hoch, sodass auch sehr performante Elektroautos damit angetrieben werden könnten.

Günstige und leistungsstarke Batterien könnten den Durchbruch für den Hochlauf der Elektromobilität bedeuten. Entsprechend intensiv forschen viele Batterie-Hersteller an dieser Technik. An leistungsstärkeren Natrium-Batterien arbeiten laut Handelsblatt auch Northvolt und CATL. Ein weiterer Vorteil von Natrium ist es, dass es auf der Welt deutlich häufiger vorkommt als Lithium und keine Knappheiten zu erwarten sind.

Obwohl Natrium-Batterien derzeit technisch noch im Nachteil sind, werden sie aufgrund des günstigeren Preises vereinzelt von vor allem chinesischen Herstellern bereits genutzt. Der Preis nur für die Batterie liegt dabei etwa nur halb so hoch wie bei gleichgroßen Lithium-Ionen-Akkus. Sollte es zu einer Massenproduktion von leistungsstarken Natrium-Akkus kommen, dürften Elektroautos dadurch also selbst mit eher kleinen Akkus um mehrere Tausend Euro günstiger werden – und sich somit dem Preis ähnlich großer Verbrennerfahrzeuge stark annähern.

Quelle: Handelsblatt – „Forscher melden Durchbruch bei neuer Batterietechnik“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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DR. ULRICH SANCKEN:

„Sie sollten erstmal Grundkenntnisse in Elektrotechnik und Physik erlangen bevor Sie sowas hier ablassen.“
Na ja, dann würde er es hier ja nicht mehr ablassen…

Leo Matthias Koops:

Echt enttäuschend –
habe ebenfalls andere,
deutlich informativere Berichte gelesen –
Daniel Krenzer & Elektroauto-news.net dürfen gerne besser informieren…

Chris Wolf:

Ihr Kommentar beweist dass Sie keine Fachkenntnisse besitzen. In 10 Jahren wird man von nichts anderem mehr hören, ich weiss nicht wie Sie da auf Rahmenbedingungen kommen die nicht akzeptiert werden. Schließlich ist der Elektroantrieb der physikalisch bessere was Energieumsetzung angeht. Auch ökologisch auf lange Sicht die beste Alternative mit Natrium Akkus. Und ja. Diese lassen sich in kurzer Zeit aufladen. Im kleinen sogar in Sekunden. Sie sollten erstmal Grundkenntnisse in Elektrotechnik und Physik erlangen bevor Sie sowas hier ablassen.

rabo:

Mein Smart EQ wird über Nacht an der (blauen) Schukodose auch bereits in ca. 22K Sekunden voll geladen

rabo:

Doch! – nur sind es dann FCEVs

Micha:

Leider werden im Artikel die rekordverdächtigen Eckdaten der Natrium-Batterie nicht genannt. Bei EFAHRER steht mehr dazu drin. Sicherlich auch in anderen Veröffentlichungen. Hier der Link: efahrer.chip.de/news/unglaublicher-natrium-akku-entwickelt-er-stellt-neuen-lade-rekord-auf_1019355

Krenn M:

Einen Akku in Sekunden aufladen zeugt von unbeschreiblicher elementarer fachlicher Unkenntnis. Leider wird man in 10 Jahren von E-Autos generell nicht mehr viel hören, da physikalische und ökologische Rahmenbedingungen nicht akzeptiert werden – schade!

brainDotExe:

Stationärer Fall keine Frage, da geht es ausschließlich um die Kosten. Da wird es auf LFP und/oder Natrium hinauslaufen.

Beim Auto bleibt es spannend. Keine Frage in den Einstiegsmodellen und unteren Klassen LFP bzw. Natrium.
Im Premiumsegment eher Lithium, mittelfristig auch Feststoffakkus.

Das Ziel hier sollte sein, BEVs dadurch deutlich leichter zu machen.
Beispiel Mittelklasse
Aktuelle Verbrenner 1400-2000kg.
Aktuelle BEVs 1800-2300kg.

Da kann man mal locker 300 kg abspecken.

Alex:

Wo steht denn etwas von einem parallelgeschalteten Kondensator?

Malthus:

https://news.kaist.ac.kr/newsen/html/news/?mode=V&mng_no=36310
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S2405829724001958?via%3Dihub

Offen bleibt, was vom theoretischen Materialkostenvorteil übrigbleibt, wenn so ein Teil fertiggebacken ist; aber immerhin bleibt zumindest theoretisch für den Pöbel auch noch was übrig, wenn er denn dem Marie Antoinette nachgesagten Spruch invers nacheifert.

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