Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

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Sebastian Henßler
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Munro Vehicles aus Glasgow will mit einem robusten Elektroauto speziell anspruchsvolle Branchen wie Bergbau, Landwirtschaft oder Katastrophenschutz ansprechen. Die Entwickler haben das Modell Series M konsequent auf harte Einsätze abseits befestigter Straßen vorbereitet. Fast alle Tests fanden im Gelände statt. In einem Zeitraum von eineinhalb Jahren wurden die Prototypen unter realen Bedingungen auf Belastbarkeit und Funktionalität geprüft. Der Schwerpunkt lag auf Aufgaben, wie sie im Arbeitsalltag der Zielgruppen vorkommen. Die bisherigen Rückmeldungen zeigen, dass das Konzept aufgeht. Für die kommenden Jahre liegen Bestellungen im Wert von 20,4 Millionen Euro vor. Bereits vier Autos wurden ausgeliefert. Weitere 246 Einheiten sollen folgen.

Um das weitere Wachstum strategisch zu begleiten, wurde Avinash Rugoobur zum Vorsitzenden des Unternehmens berufen. Er bringt umfangreiche Erfahrungen aus früheren Führungsrollen bei General Motors und dem britischen Start-up Arrival mit, wie das britische Start-Up berichtet. CEO Russ Peterson sieht darin einen wichtigen Schritt, um die Position von Munro als Anbieter elektrischer Geländewagen für spezielle Anforderungen zu stärken.

Die Series-M-Reihe richtet sich klar an professionelle Anwender. Ziel ist es, emissionsfreie Alternativen zu bisher benzin- oder dieselbetriebenen Arbeitsfahrzeugen zu schaffen. Das Angebot umfasst drei Varianten: ein geschlossenes Modell für Mannschaftseinsätze, eine offene Version mit Ladefläche und ein Chassis, das für individuelle Aufbauten gedacht ist. Die technische Basis ist jeweils gleich, die Ausstattungen unterscheiden sich je nach Nutzung. Kunden sollen ein zuverlässiges Arbeitsgerät erhalten, das zugleich möglichst wenig Wartung erfordert.

Zwei Antriebsoptionen stehen zur Wahl. Die Basisversion leistet 170 Kilowatt, erzeugt 600 Newtonmeter Drehmoment und kann bis zu 1050 Kilogramm laden. Die stärkere Variante kommt auf 280 Kilowatt und 700 Newtonmeter. Damit lassen sich Anhänger bis 3,5 Tonnen ziehen. Beide Versionen nutzen eine 85 Kilowattstunden große Lithium-Eisenphosphat-Batterie. Die Auswahl dieser Zellchemie steht für Langlebigkeit und thermische Stabilität. Auf sportliche Fahrleistungen wurde bewusst verzichtet. Stattdessen zählte die Geländegängigkeit: Steigungen, Rampenwinkel und Durchfahrten sind auf harte Einsätze ausgelegt. Die Entwickler vergleichen das Modell eher mit klassischen Nutzfahrzeugen als mit modernen SUVs.

Ross Anderson, Mitgründer und Technikchef, betont, dass viele heutige Geländewagen eher auf Komfort und Straßeneinsatz getrimmt seien. Bei Munro sei der umgekehrte Weg gewählt worden. Zuerst stand der harte Job im Mittelpunkt, dann kam die Straßenzulassung. Auch in puncto Sicherheit verfolgt das Unternehmen einen eigenen Ansatz. Die Architektur des Autos soll Risiken im Gelände reduzieren, etwa durch einfache Reparierbarkeit und robuste Bauteile. Munro nutzt bewährte Komponenten, um die Betriebskosten niedrig zu halten. Das hilft besonders kleinen Unternehmen mit begrenztem Budget.

Quelle: Munro – Pressemitteilung per Mail

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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