BMW Group, Daimler AG, Ford Motor Company und Volkswagen Konzern mit Audi und Porsche haben es getan. Gemeinsam hat man das Joint Venture IONITY ins Leben gerufen, welches die Weichen für den Aufbau des leistungsstärksten Schnellladenetzes für Elektrofahrzeuge in Europa stellen soll. Knapp ein Jahr später verabschiedet man sich vom Gratis-Laden und verlangt eine Pauschale von acht Euro pro Ladevorgang.
Noch im Juni sprach Marcus Groll, einer der beiden Geschäftsführer von Ionity, mit ADAC Motorwelt über die größten Herausforderungen des Projekts, über mögliche Preis- und Bezahlmodelle sowie über die Wichtigkeit einer flächendeckenden und barrierefrei nutzbaren Ladeinfrastruktur. Preis- und Bezahlmodelle waren zum damaligen Zeitpunkt noch ungewiss.
Nun steht die Pauschale von acht Euro pro Ladevorgang im Raum, ob es sich bei dieser Flatrate um den langfristigen Preis handelt, steht noch nicht fest. Vielmehr ist die Rede von einer Einführungsphase. Die acht Euro werden in der Schweiz zu acht Schweizer Franken oder acht Pfund in Großbritannien. Gemäß electrive.net und deren Rückfrage bei IONITY gab es die Rückmeldung, dass die Flatrate-Lösung voraussichtlich bis Ende des Jahres läuft.
Sicherlich wird hier auch die eichrechtskonforme kWh-Abrechnung von DC-Ladevorgängen eine Rolle spielen. Mit dieser rechnet man allerdings nicht vor Ende des zweiten Quartals 2019. Die Bezahlung der IONITY Ladepauschale erfolgt per Smartphone.
Jede Ladestation verfügt über einen QR-Code, der abgescannt automatisch zur Bezahlwebseite des Joint Ventures führt. Aber auch mit dem Plugsurfing-Ladeschlüssel oder der -App kann der Ladevorgang gestartet werden. Hier werden jedoch 8,80 Euro pro Ladevorgang fällig. Wer über NewMotion den Ladevorgang startet, zahlt hingegen 0,10 Euro pro Minute.
“Der transparente, europaweit einheitliche Fixpreis pro Ladevorgang macht das Reisen mit einem Elektrofahrzeug deutlich einfacher und bequemer. Das bedeutet weniger Stress in finanzieller Hinsicht und reduziert die Reichweitenangst durch die Bereitstellung von durchschnittlich sechs Ladepunkten alle 120 Kilometer.” – Michael Hajesch, CEO IONITY
Neben den Gründungsmitgliedern des IONITY Netzwerks hat man sich weitere Partner an Bord geholt. So kooperiert das Joint Venture mit dem Erdölkonzern Cepsa (Compañía Española de Petróleos), um bis 2020 bis zu 100 seiner HPC-Ladepunkte an dessen Tankstellen in Spanien und Portugal zu installieren. 20 IONITY-Standorte (mit je 6 Ladepunkten) sollen bis Ende 2019 in Italien entstehen, in Zusammenarbeit mit dem italienischen Energiekonzern Enel.
Innerhalb Deutschlands werden darüber hinaus 80 Standorte von Tank & Rast in absehbarer Zeit mit IONITY-Ladestationen ausgestattet. Der Strom für die deutschen Ladestationen wird man von Polarstern als Ökostrom beziehen.
Quelle: Electrive.net – IONITY ruft ab heute acht Euro pro Ladevorgang auf