Wie geplant wird Frankreich die Fördersumme für den Kauf von Elektroautos demnächst wieder senken. Von aktuell 7000 auf 6000 Euro ab 2021, und dann auf 5000 Euro ab 2022. Der Zuschuss für Plug-in-Hybride sinkt ab 2021 von 2000 auf 1000 Euro. Die Prämie zahlt Frankreich in dieser Höhe nur für Autos aus, die weniger als 45.000 Euro kosten. Die separate Förderung für einkommensschwache Haushalte in Höhe von 3000 Euro soll zunächst beibehalten werden.
Schwindelerregende Höhen könnte die Umwelt-Malus („malus écologique“) genannte Strafsteuer erreichen, welche beim Kauf eines besonders umweltschädlichen Verbrenners anfällt, wie etwa übergroße SUV oder leistungsstarke Sportwagen. Käufer von Fahrzeugen, die im WLTP-Test mehr als 213 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen, drücken aktuell den Höchstsatz von 20.000 Euro an den Fiskus ab. Dieser Wert ist mit Autos erreicht, die einen Normverbrauch von mehr als 8,9 Liter Benzin oder 8 Liter Diesel haben. Die 20.000 Euro erscheinen sogar noch günstig gegenüber der geplanten Anhebung der Umwelt-Abgabe, welche Frankreich bereits im Jahr 2008 eingeführt hat, damals allerdings mit deutlich niedrigeren Beträgen.
Mit den geplanten 40.000 Euro Umwelt-Malus ab 2021 verdoppelt sich die Strafsteuer im Vergleich zum Vorjahr auf einen Schlag. Für 2022 ist eine weitere Anhebung auf 50.000 Euro vorgesehen. Die Abgabe in voller Höhe betrifft allerdings nur einen kleinen Teil der für gewöhnlich in Frankreich verkauften Neuwagen. Die Höhe des Umwelt-Malus staffelt sich je nach CO2-Ausstoß, und wird ab einem Emissionswert von 138 Gramm CO2 je Kilometer fällig. Mit diesem Wert schlägt der Staat günstige 50 Euro auf den Kaufpreis drauf. Ab 160 Gramm CO2 je Kilometer wird es vierstellig, die 10.000 Euro sind mit 196 Gramm je Kilometer erreicht. Die Grenzwerte will Frankreich künftig ebenfalls anpassen: Ab 2021 soll der Umwelt-Malus bereits ab 131 Gramm CO2 eingezogen werden, 2022 soll der Einstiegswert auf 123 Gramm sinken.
Quelle: Electrive – Frankreich reduziert Umweltbonus ab 2021 wieder // AutoPlus – Malus 2020: le barème WLTP confirmé pour le 1er mars