Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat der Autoindustrie Krisenhilfe zugesichert. Um den Absatzeinbruch wegen der Corona-Krise abzufedern, steigt ab 1. Juni die Kaufprämie für reine Elektro- und Wasserstoffautos um 1000 Euro auf 7000 Euro. Allerdings gilt dieser Bonus nur bis zu einem Listenpreis von 45.000 Euro, nur für Privatkäufer und nur bis Ende des Jahres. Für gewerbliche Käufer, auf die in Frankreich mehr als die Hälfte der Neuzulassungen entfällt, steigt der Bonus von 3000 auf 5000 Euro. Auch hier gilt der Maximalpreis von 45.000 Euro und die Befristung bis 31. Dezember.
Elektroautos, die zwischen 45.000 und 60.000 Euro kosten, werden mit 3000 Euro bezuschusst, für teurere Fahrzeuge wird keine Prämie angerechnet. Für Geringverdiener hat sich Frankreich eine Extra-Förderung ausgedacht: Bei einem Jahreseinkommen von weniger als 18.000 Euro — womit etwa drei Viertel aller französischen Haushalte davon profitieren können — und der gleichzeitigen Stilllegung eines älteren Verbrenners (Diesel älter als Jahr 2001 oder Benziner älter als 1997) sponsert der Staat den E-Autokauf mit zusätzlich 5000 Euro „prime à la conversion“. Dies gilt nicht nur für Neuwagen, sondern auch gebrauchte Elektroautos.
Bis zu 12.000 Euro für den Elektroauto-Kauf
Geringverdiener erhalten also bis zu 12.000 Euro an Förderung und können somit für weniger als 10.000 Euro auf ein neues Elektroauto wie den Skoda Citigo-e oder den Seat Mii Electric umsteigen. Eine Renault Zoe oder Volkswagens e-Up sind neu für gut 12.000 Euro zu haben. Besonders interessant wird die Anschaffung eines gebrauchten E-Autos. Gebrauchte Zoes seien (ohne Batteriemiete, die je nach Modell und Kilometerleistung zwischen 59 und 124 Euro im Monat kostet) ab gut 2000 Euro zu haben, gebrauchte Nissan Leaf ab etwa 6000 Euro. Die „prime à la conversion“ ist allerdings limitiert auf 200.000 Berechtigte.
Auch die Anschaffung eines Plug-in-Hybrids bezuschusst die französische Regierung: Ab einer Elektro-Reichweite von 50 km und bis zu einem Listenpreis von 50.000 Euro gibt es 2000 Euro Prämie. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist ebenfalls Teil der Fördermaßnahmen, mit deren Hilfe die Anzahl der Ladepunkte in Frankreich bis Ende 2021 auf 100.000 verdreifacht werden soll.
Insgesamt umfasst das Hilfspaket für die französische Autoindustrie mehr als acht Milliarden Euro, fünf davon gehen als Kredit an den angeschlagenen Autohersteller Renault. Macron will mit den großzügigen Förderungen innerhalb von fünf Jahren eine Million saubere Autos in den Verkehr bringen.
Quelle: Electrive — Frankreich plant weitere Kaufanreize für Elektroautos // L’Argus — Voitures électriques neuves ou occasion : jusqu’à 12 000 Euro d’aides // EN24 — What’s in the car plan
Der, der am lautesten die EU verteidigt, möchte jetzt Wettbewerbsverzerrung durch nationale Alleingänge – genau wie Deutschland mit der Lufthansa. Macht nur so weiter, mir wär die Auflösung des kostenintensiven EU-Eperiments nur recht !
Dreiviertel der Franzosen verdienen weniger als 18000 Euro im Jahr?
Ich wäre froh, wenn sich Deutschland so wie eben Frankreich für eine konsequentere Förderung der Elektromobilität entschliessen könnte. Weil Renault, ein Pionier der E-Mobilität, wegen interner Probleme und schlechtem Management leider ins Schlingern gekommen ist, musste die französische Regierung – auch als Anteilseigner an der Firma – schleunigst etwas dagegen tun und hat ein aus meiner Sicht ganz ordentliches E-Förderprogramm auf die Beine gestellt. In Deutschland hingegen diskutiert man sogar, noch reine Verbrenner mit bis zu 140 g CO2/km fördern zu wollen, ein Skandal: Mein früherer Audi A3 hatte schon 1999 einen Wert von 139 g CO2/km !! Und die Förderung sogenannter Hybride in D ist ja sowieso eine Farce und dient nur dem Absatz fetter Dienstwagen. Insgesamt ist es mir lieber, wenn ein EU-Staat vorprescht und nicht darauf wartet, bis auch der Allerletzte endlich zu Potte gekommen ist.
„Bei einem Jahreseinkommen von weniger als 18.000 Euro — womit etwa drei Viertel aller französischen Haushalte davon profitieren können“.
Ist das wahr? Das kann ich mir nicht vorstellen.
Gebraucht-BEV mit Mietakku sind geschenkt zu teuer.
Immerhin gibt es nur für den Akku eine gewisse Kapazitätsgarantie – der Rest des Fahrzeugs (Motor, Steuerung, Fahrgestellt) gammelt vor sich hin.
Entscheidet man sich für einen Kaufakku hat man irgendwo den Restwert des Akkus für eine Zweitnutzung. Beim Mietakku hat man nur die leere Hülle – absolut wertlos.
Akku kostet selbst bei lächerlichen 17.500 km/Jahr 109,- Euro im Monat – das sind 1300 Euro im Jahr!
Und die Kapazitätsgrenze für Ersatz/Reparatur sind 75% der Kapazität. Da kann man sich schon mal die Winterreichweite ausrechnen.
Der Kauf des Akku ist mit 8090 Euro deutlich billiger.
Die hat man schon in 6 Jahren bei gerade mal 105.000 km mit der Miete bezahlt. Bei seriösen BEV-Verkäufern wie VW ist dieser Zeitraum mit der Akku-Garantie abgedeckt.
Einfach lächerlich wie Renault mit den Akku-Ängsten der Kunden abzockt. Immerhin wird das Mietmodell massiv beworben.
… das halte ich auch für mindestens einen Tippfehler…..wir reden hier von einem Landesnachbarn, ich denke, würden drei Viertel der Einwohner dort pro Jahr mit 18.000 Euro auskommen müssen, hätten wir das bereits bemerkt. Ich schätze mal, da fehlt einfach eine Null, also dass drei Viertel die 180.000€ Jahreseinkommen nicht überschreiten…. dann würde es Sinn machen.
Äh. Nein. Das würde genauso wenig Sinn machen. 1/4 aller Franzosen würden dann mehr als 15000 Euro pro Monat verdienen… Never.
Wirklich interessant. Ich denke, die Einkommen in F sind ähnlich wie bei uns. Bei höheren Verbraucherpreisen und mit starken regionalen Unterschieden. Z. B. Paris ähnlich München, Normandie ähnlich Meck Pomm. Aber 18.000 für 75% der Franzosen stimmt auf keinen Fall.
Wir haben Freunde in CZ, S und F(Lothringen) und alle leben ähnlich gut wie wir. Da fällt mir kein einziger Grund ein, auf die EU zu meckern.
Damit war das Zehnfache gemeint, wenn es dann so wäre… 180.000, falls jemand eine Null vergessen hätte.
Ich schätze mal, die 3/4 sind falsch. Wer 180k verdient, braucht keine solchen Zuschüsse.
Der dumme Egon sollte sich keine Gedanken machen wie der französische Produzent des echten Nachfolgers eines Käfers weltweit als E Version brilliert. Die werden wissen wie man das Kind auch in Zukunft schaukelt. Ueberhaupt gilt diese Förderung für alle. Man sieht eben die lange Erfahrung von Renault und Tesla auch im Akkubereich. Renault kann es sich leisten die Akku-Garantie auf die eigenen Schultern zu nehmen, und die Kunden nicht im Regen stehen lassen ,nach der Garantiezeit von ca 6 Jahren oder 150 T Kilometern. Da fehlt es bei den Wolfsburgern noch
überall an Erfahrung, sowohl bei der Elektronik im Auto, als auch bei den Batterien.
Das mit dem „dumm“ finde ich unfair, alle, die hier mitdiskutieren, sind nicht „dumm“, sonst hätte man ja keine Meinung dazu. Und die Wahrheit liegt oft in der Mitte. Ich finde das Renault Modell mit der Miete nicht ganz schlecht. Wenn man z. B. eigenes Solardach hat, spart man in der Größenordnung der Miete Benzingeld…. Und Benzin bleibt nicht so billig ( zu billig) wie jetzt.
Einverstanden Jörg, der betreffende macht auch noch dümmere Bemerkungen gegen den Wettbewerb. Es muss einer völlig doof sein , wenn er gegen den Mietakku von Renault lästert , obschon die auch solche zum Kaufen haben. Hat VW etwas das Renault nicht hat ? Der neue E-Volkswagen heisst Zoe und nicht mehr Käfer.