Frankreich erhöht E-Auto-Förderung, gebrauchte Zoe ab 2000 Euro zu haben

Cover Image for Frankreich erhöht E-Auto-Förderung, gebrauchte Zoe ab 2000 Euro zu haben
Copyright ©

tomas devera photo / Shutterstock.com

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat der Autoindustrie Krisenhilfe zugesichert. Um den Absatzeinbruch wegen der Corona-Krise abzufedern, steigt ab 1. Juni die Kaufprämie für reine Elektro- und Wasserstoffautos um 1000 Euro auf 7000 Euro. Allerdings gilt dieser Bonus nur bis zu einem Listenpreis von 45.000 Euro, nur für Privatkäufer und nur bis Ende des Jahres. Für gewerbliche Käufer, auf die in Frankreich mehr als die Hälfte der Neuzulassungen entfällt, steigt der Bonus von 3000 auf 5000 Euro. Auch hier gilt der Maximalpreis von 45.000 Euro und die Befristung bis 31. Dezember.

Elektroautos, die zwischen 45.000 und 60.000 Euro kosten, werden mit 3000 Euro bezuschusst, für teurere Fahrzeuge wird keine Prämie angerechnet. Für Geringverdiener hat sich Frankreich eine Extra-Förderung ausgedacht: Bei einem Jahreseinkommen von weniger als 18.000 Euro — womit etwa drei Viertel aller französischen Haushalte davon profitieren können — und der gleichzeitigen Stilllegung eines älteren Verbrenners (Diesel älter als Jahr 2001 oder Benziner älter als 1997) sponsert der Staat den E-Autokauf mit zusätzlich 5000 Euro „prime à la conversion“. Dies gilt nicht nur für Neuwagen, sondern auch gebrauchte Elektroautos.

Bis zu 12.000 Euro für den Elektroauto-Kauf

Geringverdiener erhalten also bis zu 12.000 Euro an Förderung und können somit für weniger als 10.000 Euro auf ein neues Elektroauto wie den Skoda Citigo-e oder den Seat Mii Electric umsteigen. Eine Renault Zoe oder Volkswagens e-Up sind neu für gut 12.000 Euro zu haben. Besonders interessant wird die Anschaffung eines gebrauchten E-Autos. Gebrauchte Zoes seien (ohne Batteriemiete, die je nach Modell und Kilometerleistung zwischen 59 und 124 Euro im Monat kostet) ab gut 2000 Euro zu haben, gebrauchte Nissan Leaf ab etwa 6000 Euro. Die „prime à la conversion“ ist allerdings limitiert auf 200.000 Berechtigte.

Auch die Anschaffung eines Plug-in-Hybrids bezuschusst die französische Regierung: Ab einer Elektro-Reichweite von 50 km und bis zu einem Listenpreis von 50.000 Euro gibt es 2000 Euro Prämie. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist ebenfalls Teil der Fördermaßnahmen, mit deren Hilfe die Anzahl der Ladepunkte in Frankreich bis Ende 2021 auf 100.000 verdreifacht werden soll.

Insgesamt umfasst das Hilfspaket für die französische Autoindustrie mehr als acht Milliarden Euro, fünf davon gehen als Kredit an den angeschlagenen Autohersteller Renault. Macron will mit den großzügigen Förderungen innerhalb von fünf Jahren eine Million saubere Autos in den Verkehr bringen.

Quelle: Electrive — Frankreich plant weitere Kaufanreize für Elektroautos // L’Argus — Voitures électriques neuves ou occasion : jusqu’à 12 000 Euro d’aides // EN24 — What’s in the car plan

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Strauss:

Einverstanden Jörg, der betreffende macht auch noch dümmere Bemerkungen gegen den Wettbewerb. Es muss einer völlig doof sein , wenn er gegen den Mietakku von Renault lästert , obschon die auch solche zum Kaufen haben. Hat VW etwas das Renault nicht hat ? Der neue E-Volkswagen heisst Zoe und nicht mehr Käfer.

Jörg Peter Rabe:

Weil es uns wohl alle interessiert, habe ich folgende Infos gesucht: In F betrug das Durchschnittseinkommen 2019 ca. 29.000 Euro pro Jahr. Der Mindestlohn ist höher, der Renteneintritt früher als bei uns. Wenn man nun die Teilzeitarbeiter, die Rentner, die Arbeitslosen, alle mehr als bei uns, die Auszubildenden, die Studenten…. dazurechnet, einen Durchschnitt bildet, können die 75% mit unter 18.000 pro Jahr sogar stimmen. Für Vollzeitbeschäftigte aber nicht, die haben wesentlich mehr Geld. Ähnlich wie bei uns, mit extremen regionalen Unterschieden.

Jörg Peter Rabe:

Das mit dem „dumm“ finde ich unfair, alle, die hier mitdiskutieren, sind nicht „dumm“, sonst hätte man ja keine Meinung dazu. Und die Wahrheit liegt oft in der Mitte. Ich finde das Renault Modell mit der Miete nicht ganz schlecht. Wenn man z. B. eigenes Solardach hat, spart man in der Größenordnung der Miete Benzingeld…. Und Benzin bleibt nicht so billig ( zu billig) wie jetzt.

Strauss:

Der dumme Egon sollte sich keine Gedanken machen wie der französische Produzent des echten Nachfolgers eines Käfers weltweit als E Version brilliert. Die werden wissen wie man das Kind auch in Zukunft schaukelt. Ueberhaupt gilt diese Förderung für alle. Man sieht eben die lange Erfahrung von Renault und Tesla auch im Akkubereich. Renault kann es sich leisten die Akku-Garantie auf die eigenen Schultern zu nehmen, und die Kunden nicht im Regen stehen lassen ,nach der Garantiezeit von ca 6 Jahren oder 150 T Kilometern. Da fehlt es bei den Wolfsburgern noch
überall an Erfahrung, sowohl bei der Elektronik im Auto, als auch bei den Batterien.

Andro Wegner:

Ich schätze mal, die 3/4 sind falsch. Wer 180k verdient, braucht keine solchen Zuschüsse.

Jörg Peter Rabe:

Damit war das Zehnfache gemeint, wenn es dann so wäre… 180.000, falls jemand eine Null vergessen hätte.

Hans Ramsau:

Wie genau kommt man jetzt von 18000 Jahreseinkommen auf 15000 Monatsgehalt?

Jörg Peter Rabe:

Wir haben Freunde in CZ, S und F(Lothringen) und alle leben ähnlich gut wie wir. Da fällt mir kein einziger Grund ein, auf die EU zu meckern.

Jörg Peter Rabe:

Wirklich interessant. Ich denke, die Einkommen in F sind ähnlich wie bei uns. Bei höheren Verbraucherpreisen und mit starken regionalen Unterschieden. Z. B. Paris ähnlich München, Normandie ähnlich Meck Pomm. Aber 18.000 für 75% der Franzosen stimmt auf keinen Fall.

Robin Hood:

Äh. Nein. Das würde genauso wenig Sinn machen. 1/4 aller Franzosen würden dann mehr als 15000 Euro pro Monat verdienen… Never.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Polestar-CEO Lohscheller: „Wir setzen klare Prioritäten“

Polestar-CEO Lohscheller: „Wir setzen klare Prioritäten“

Wolfgang Gomoll  —  

Polestar-Chef Lohscheller erklärt, welche Autos der schwedisch-chinesischen Marke als nächstes kommen und wie es um die Margen steht.

Cover Image for Das Elektroauto leer fahren? Ist eigentlich unmöglich…

Das Elektroauto leer fahren? Ist eigentlich unmöglich…

Michael Neißendorfer  —  

Reichweitenangst ist meist unbegründet, da E-Autos rechtzeitig und mehrmals vor leerer Batterie warnen, zudem steigen die Reichweiten stetig.

Cover Image for Audi-CEO: E-Mobilitätswende in Europa kann geschafft werden

Audi-CEO: E-Mobilitätswende in Europa kann geschafft werden

Laura Horst  —  

Der Audi-Chef Gernot Döllner hat in einem Interview über Audis Erfolge in den vergangenen zwei Jahren sowie über die künftigen Pläne der Marke gesprochen.

Cover Image for Preiskampf: Elektroauto-Rabatte setzen Händler unter Druck

Preiskampf: Elektroauto-Rabatte setzen Händler unter Druck

Laura Horst  —  

In Deutschland unterbieten sich Händler mit Angeboten für Elektroautos. Branchenexperten befürchten eine Rabattschlacht, während Händler unter Druck geraten.

Cover Image for Hyundai baut den Ioniq 3 ab 2026 in der Türkei

Hyundai baut den Ioniq 3 ab 2026 in der Türkei

Maria Glaser  —  

Hyundai will den Ioniq 3 in der Türkei bauen und wird damit nach Togg zum zweiten Elektroautohersteller des Landes.

Cover Image for Warum das Recycling von E-Auto-Akkus für Europa so wichtig ist

Warum das Recycling von E-Auto-Akkus für Europa so wichtig ist

Michael Neißendorfer  —  

Mit Recycling könnten knapp 25 Prozent des Bedarfs an Lithium in Europa aus Altbatterien stammen. Bei Nickel und Kobalt sind die Quoten noch höher.