Europa: Sechs von zehn zugelassenen E-Autos waren 2022 ein E-SUV

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Sechs von zehn aller im August neu zugelassen Elektroautos konnten dem Segment der Elektro-SUV und E-Crossover zugeordnet werden. Dies verwundert nicht, wenn man bemerkt, dass von den knapp 100 Elektroauto-Modellen, knapp die Hälfte (43 Fahrzeuge) dem Segment der E-SUV/ Elektro-Crossover zugeordnet werden kann. Weitere Modelle stehen bereits in den Startlöchern und weiten den Anteil am Markt aus.

Der Anteil am Absatz nahm ihm August 2022 52,4 Prozent in den ersten sieben Monaten für sich in Anspruch. Im August alleine konnten E-SUV 59,4 Prozent am Gesamtabsatz für sich verzeichnen. Bei den Elektro-SUV und E-Crossover wird der BMW iX1 ebenso wie der Fisker Ocean noch 2022 in Europa erwartet. Auf den Porsche Macan muss man allerdings nun doch länger warten als gedacht. Dieser wird aufgrund von Softwareproblemen wohl erst 2024 in den Verkauf starten. Ebenso wird der Polestar 3 sowie der erste vollelektrische Range Rover im Jahr 2024 erwartet.

Im ersten Halbjahr konnten sowohl der Dacia Spring, als auch der Renault Twingo ihren Teil zum Absatz im Basic-Segment beitragen. Ende August lässt sich festhalten, dass der Dacia Spring weiterhin eines der günstigsten E-Autos am Markt ist. Ein Drittel des Absatzes entfiel in diesem Segment auf den Dacia Spring. Der lediglich in Großbritannien nicht verkauft wird, da es dort keine Subventionen für E-Autos gibt. Vor allem im französischen Heimatmarkt verkauft sich der Dacia Spring entsprechend gut. 50% seines Gesamtabsatzes erzielt der Stromer dort.  Die Modelle nach dem Spring (22.000) in diesem Segment sind der Renault Twingo (17.400) sowie die kombinierte Betrachtung der Smart-Modelle (13.700).

Kleinwagen haben sich im Absatz auf einem äußerst niedrigen Niveau stabilisiert und scheinen hinsichtlich der Verkaufszahlen zu stagnieren. Das bekannteste Modell in diesem Segment ist sicherlich der Fiat 500e. Wobei dieses Segment im August einen deutlichen Rückgang hinnehmen musste, was wohl durch saisonale Faktoren beeinflusst sei. Ab 2023 wird jedoch auch dieser Sektor von Subventionskürzungen in vielen Schlüsselmärkten betroffen sein. Es ist daher davon auszugehen, dass der Absatz gegen Ende des Jahres nochmal anzieht, um 2022 noch von den Subventionen zu profitieren.

In der unteren Mittelklasse ist ein leichter Wiederanstieg der Zulassungszahlen zu verzeichnen. Da Volkswagen derzeit seine Auftragsbücher abarbeitet könnte es sein, dass der steigende Absatz des VW ID.3 seinen Teil dazu beiträgt, dass dieses Segment wieder an Bedeutung gewinnt. Ebenfalls wird der MG 4 seinen Teil dazu beitragen, dass die untere Mittelklasse wieder an Bedeutung gewinnt.

Der am stärksten konzentrierte Sektor, der mittlerweile aus vier Modellen besteht (Polestar 2, Tesla Model 3, Xpeng P5 und BMW i4), das Near-Executive-Segment, konnte im August einen leichten Aufschwung verzeichnen. Das Segment ist im achten Monat des Jahres auf 5,1 Prozent Anteil gestiegen. Im sogenannten Executive-Segment sind ebenfalls vier Modelle vorzufinden: Mercedes EQE, Nio ET7, XPeng P7 und Genesis G80. Der Sektor befindet sich noch in den Kinderschuhen. Weitere Modelle des VW-Konzerns, die auf der PPE-Architektur basieren, werden in diesem Sektor eingeordnet werden. Ebenfalls die 5er-Serie von BMW.

Im Luxus-Segment sind an sich vier Modelle eingeordnet. Allerdings kann man die Absätze des Tesla Model S wohl an einer Hand abzählen.  Entscheidender sind die anderen Drei: Porsche Taycan (10.000 Einheiten) und Audi e-tron GT (3.100 Einheiten). Auch der EQS von Mercedes hat mit den Auslieferungen begonnen (4.200 ). Der i7 von BMW wird in der zweiten Jahreshälfte hinzukommen.

Zeitraum Januar bis August 2022

  • Basic – 7,8 Prozent
  • Kleinwagen – 13,8 Prozent
  • Untere Mittelklasse – 12,5 Prozent
  • Near Executive – 8,2 Prozent
  • SUV/Crossover – 52,4 Prozent
  • Luxusklasse – 2,2 Prozent
  • Executive – 0,5 Prozent
  • Sonstige – 2,6 Prozent

Quelle: Matthias Schmidt – Monthly Market Intelligence – August 2022 | Delivering direction behind Western Europe’s plug-in new car market

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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matthias.geiger@t-online.de:

Das ist das Ergebnis einer völlig falschen Förderung. Die Kleinwagen bis zur unteren Mittelklasse z.B. bis 30.000 – 35.000 Euro brutto sollten gefördert werden. DC Lademöglichkeit (mindestens 50 kW) und mindestens 400 km Reichweite dies sollten die Förderkriterien sein, um die E-Mobilität in der Breite zu etablieren.

David:

Da kann man einteilen wie man möchte. Es bleibt immer nicht so gut, dass es einen Erkenntnisgewinn bringen könnte. In den USA versucht man es mit Preisklassen, aber auch das hilft nicht, weil viele Autos eine sehr große Spreizung in den Varianten haben und Listenpreis gerne auch mal ungleich Marktpreis ist.

Jakob Sperling:

Die Zahlenverteilung zeigt immer klarer, das die Kategorien grundsätzlich falsch unterteilt sind. SUV geht nach der Karosserie-Form, Near-Executive nach den Benutzern, und Kleinwagen nach der Grösse. Fast alle ‚Near-Executive‘ fahren inzwischen SUV und der Kleinwagen Dacia Spring ist ein SUV. Das sind nur 2 von zahreichen Überschneidungen. Wenn man Kategorien bildet, muss man sie in etwa nach dem gleichen Kriterium unterteilen.

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