Elektrifizierung der Paketzustellung: Ein Branchenüberblick

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Hannes Dollinger
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  —  Lesedauer 2 min

In der Ära des boomenden Onlinehandels sind die Umweltauswirkungen der Paketzustellung ein viel diskutiertes Thema. Die steigende Anzahl von Lieferungen führt zu höheren Emissionen. Die Zusteller sind bemüht, ihr Image zu verbessern und setzen mehr und mehr auf  umweltfreundliche Zustellmethoden. Vor allem die Elektrifizierung der Zustellflotten hat dabei Priorität. DHL nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein.

DHL, der Marktführer in Deutschland, hat eine beeindruckende Transformation seiner Flotte vollzogen. Mit über 25.000 Elektrofahrzeugen, die 41 Prozent seiner Flotte für die „letzte Meile“ ausmachen, demonstriert DHL sein Engagement für die Verringerung von CO₂-Emissionen. Diese Zahlen verdeutlichen einen signifikanten Anstieg gegenüber den Vorjahren – ein Zuwachs von 5000 Fahrzeugen in eineinhalb Jahren und 15.000 in vier Jahren. Diese Entwicklung positioniert DHL deutlich vor seinen Mitbewerbern in Bezug auf den Einsatz von Elektrofahrzeugen in Deutschland​​.

Wettbewerber wie GLS, DPD und Hermes zeigen ebenfalls Fortschritte. GLS verfügt über 650 Elektrofahrzeuge, eine Zahl, die bis Jahresende auf 900 ansteigen soll. Bei DPD liegt der Elektroanteil der Gesamtflotte im einstelligen Prozentbereich, bei GLS sind es bereits 10 Prozent. Hermes hat seine Flotte von 190 Elektrotransportern im Jahr 2021 auf 720 erhöht und plant, bis 2025 in 80 Innenstadtbereichen ausschließlich elektrisch zu liefern. Diese Schritte sind entscheidend für die Reduzierung lokaler CO₂-Emissionen und zeigen das wachsende Engagement der Branche für nachhaltige Praktiken​​.

Herausforderungen auf der Langstrecke

Trotz der ermutigenden Entwicklungen bei der Zustellung auf der letzten Meile bleiben Langstreckentransporte eine Herausforderung. Der Sendungstransport auf der Schiene und die Nutzung von Lastwagen mit Dieselmotoren dominieren nach wie vor auf den Autobahnen. Geeignete schwere Lkw mit alternativen Antrieben sind rar. GLS betreibt beispielsweise nur vier LNG-Lkw und einen Wasserstoff-Truck für Langstrecken. DHL setzt im Regional- und Langstreckenverkehr 222 Biogas-Lastwagen ein und plant, diese Zahl bis Ende des Jahres auf 360 zu erhöhen. In Berlin nutzt DHL zudem 13 Elektro-Lkw im Regionalverkehr. Hermes hat seit Herbst 2022 zwei Elektro-Lastwagen in Betrieb​​​​.

Die Elektrifizierung der Paketzustellung ist ein entscheidender Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Logistikbranche. Die Branche zeigt deutliche Fortschritte, insbesondere im städtischen Bereich. Dennoch bleibt die Entwicklung geeigneter Technologien und Infrastrukturen für Langstreckentransporte eine wesentliche Aufgabe. Verbesserungen in der Batterietechnologie und im Aufbau der Ladeinfrastruktur sind entscheidend, um den Einsatz von Elektrofahrzeugen auch für Langstrecken zu ermöglichen. Insgesamt spiegeln diese Entwicklungen ein wachsendes Bewusstsein für Umweltfragen wider und setzen neue Standards für Nachhaltigkeit in der Logistikbranche.

Quelle: heise.de – Die Klimabilanz wird besser: Paketfirmen kommen auf Elektrokurs voran

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Hannes Dollinger

Hannes Dollinger

Hannes Dollinger schreibt seit Februar 2023 für Elektroauto-News.net. Profitiert hierbei von seinen eigenen Erfahrungen aus der Welt der Elektromobilität.

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Frank:

Seit 2020 wird kohlestoffarme und alternative Kraftstoffe eingesetzt und die haben 10.000 Elektrofahrzeuge schon vor Jahren bestellt (Auslieferung bis 2024), von was redest Du ?

Sven:

UPS scheint leider keine Ambitionen zu haben. Die fahren immer noch mit den größten Dreckschleudern durch die Gegend

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