China und Italien machen gemeinsame Sache. Zumindest, wenn es darum geht das erste Elektroauto im 3D-Druckverfahren herzustellen. Um dies zu erreichen hat sich der chinesische Konzern Polymaker aus Schanghai und sein italienischer Start-up-Partner „X Electrical Vehicle“ aus Turin zusammengeschlossen. Aus der gemeinsamen Kooperation soll XEM hervorgehen. Ein E-Auto dessen Räder, die Sitze, die Scheiben, die Antriebsmotoren und das Fahrgestell aus herkömmlicher Produktion stammen. Bei der Karosserie setzt man auf Kunststoff, der aus nachhaltigen Rohstoffen – unter anderem Pflanzenöl – hergestellt wird und biologisch abbaubar ist.
Des Weiteren ist XEM aus nur 57 Kunststoff-Teilen gefertigt und wird daher durchaus eine starke Ähnlichkeit zu smart Modellen aufweisen. Das E-Auto aus dem 3D-Drucker wird gerade einmal 450 Kilo wiegen, eine Höchstgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern und eine Reichweite von 150 Kilometern mit sich bringen. Angedacht ist es das Fahrzeug im Stadtverkehr einzusetzen. Einstiegspreise werden zwischen 7.500 und 8.000 Euro angegeben.
Luo Xiaofan, Gründer und CEO von Polymaker, gibt zu verstehen, dass man sich beim XEM die Vorteile des 3D-Druckverfahrens zunutze macht: „Normalerweise dauert der Forschungs- und Entwicklungs-Prozess für ein neues Modell drei bis fünf Jahre, aber bei Autos aus dem 3D-Drucker sind es nur drei bis zwölf Monate.“ Bei XEM handelt es sich um das erste Auto, das serienmäßig per 3D-Druck hergestellt wird.
Seine Produktion soll Ende 2018 beginnen, in den Handel kommen soll es im Laufe des zweiten Quartals 2019. Derzeit liegen bereits 7.000 Vorbestellungen vor, darunter eine ganze Reihe vonseiten der italienischen Post sowie von einem italienischen Autovermieter. Wichtigster Absatzmarkt soll allerdings China werden.
Update – 29.08.2018:
Das E-Fahrzeug aus italienisch/chinesischer Kooperation wird nicht unter dem Namen XEM auf die Straße kommen, sondern wird künftig als LSEV geführt. Die ersten 15 Prototypen befinden sich in der Testphase, nun soll die Massenproduktion aus dem 3D-Drucker angegangen werden.
Quelle: Deutsche Wirtschafts-Nachrichten – China und Italien produzieren erstes Auto per 3D-Druck