China-Handelsminister: Unsere Autobauer haben Subventionen nicht nötig

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Daniel Krenzer
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Derzeit untersucht die Europäische Union mit Blick auf mögliche Strafzölle, ob die chinesischen Hersteller von Autos – und dabei vorwiegend von Elektroautos – durch staatliche Subventionen unfaire Wettbewerbsvorteile haben. Der chinesische Handelsminister Wang Wentao wies diesen Verdacht nun bei einer Veranstaltung in Paris zurück, an der unter anderem auch Vertreter der chinesischen Großunternehmen Geely, BYD und CATL teilgenommen haben sollen. Wie N-TV berichtet, sagte der Regierungsvertreter der Volksrepublik, dass die Automobilhersteller des Landes nicht auf Subventionen angewiesen seien.

„Chinas Elektrofahrzeugunternehmen setzen auf kontinuierliche technologische Innovation, ein perfektes Produktions- und Lieferkettensystem und den vollen Wettbewerb auf dem Markt, um sich schnell zu entwickeln, und verlassen sich nicht auf Subventionen, um Wettbewerbsvorteile zu erlangen“, sagte Wang dem Bericht zufolge. Auch die von der EU und den USA geäußerte Vermutung, dass China gezielt Überschüsse produziere, um die Preise auf dem Markt für Elektroautos unter Druck zu setzen, wies der Handelsminister von sich.

Mögliche Strafzölle werden kritisch beäugt

Die von der EU ins Spiel gebrachten Strafzölle werden auch von einigen europäischen Autobauern sehr skeptisch betrachtet. Gemeinhin geht man in der Branche davon aus, dass die Chinesen in diesem Fall ebenfalls ähnliche Zölle innerhalb eines Handelskrieges erheben dürften. China ist für die meisten Hersteller in Europa aber inzwischen ein ebenfalls sehr wichtige, für manche sogar der wichtigste Markt weltweit.

Unter anderem der chinesische Hersteller BYD wählt inzwischen – vermutlich auch mit Blick auf drohende Strafzölle – den Weg, künftig in Europa direkt eigene Fahrzeuge zu produzieren. So entsteht derzeit ein erstes Werk in Ungarn, nachdem das Ford-Werk in Saarlouis eine Absage des chinesischen Automobilbauers erhalten hatte. Zwar ist der Anteil der in Europa verkauften chinesischen Autos noch eher gering, bei den Elektroautos ist er aber deutlich überdurchschnittlich hoch. Da die EU ab 2035 die Neuzulassung von Verbrennerfahrzeugen unterbinden will, ist dies aber der für die Zukunft wohl entscheidende Markt. Auf diesem wollen sich die chinesischen Hersteller offensichtlich frühzeitig eine hohe Präsenz sichern. Einige Hersteller aus China sind dabei zum Teil in staatlicher Hand – und erhalten somit direkt von der Volksrepublik Geld.

Quelle: n.tv – „Peking verteidigt chinesische Elektroautobauer“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Smartino:

Und ich frage mich immer wieder, welch Geistes Kind ein Chinese oder Inder sein muss, um sich auf eine überteuerte deutsche Karre einzulassen

heinr:

Also ich frage mich immer wieder welche Geistes Kind man seinen muss um sich auf eine China Karre einzulassen. Ja es geht heute fast nix mehr ohne Produkte aus China, aber irgend wo ist für mich Schluß. Am Ende schreien die Halter der China Karren am lautesten wenn auch ihr Arbeitsplatz nach China verlegt wird.

Spiritogre:

Deswegen sind die chinesischen Firmen auch alle Pleite oder machen gewaltig Minus…
Die Überreste werden dann von anderen chinesischen Unternehmen aufgenommen und Resteverwertet. Auch in China ist eben kein Platz für 300 verschiedene Autofirmen, die großen Teilen den Kuchen schon unter sich auf.

Problem sind auch nicht die Preise von chinesischen Autos in China, Südostasien oder Ozeanien sondern die in Europa. Selbst Australien hat irgendwelche Deals mit China und ermöglicht ihnen den Verkauf von Elektroautos für nur 50 bis 75 Prozent Aufpreis. In Europa beträgt der Aufpreis hingegen 100 Prozent.

Wobei zu bedenken ist, 10 Prozent Import-Zoll, Transportkosten um den halben Erdball, ca. 20 Prozent Mehrwertsteuer sowie diverse Umbauten etwa auf CCS2 Lader. D.h. es wäre schon möglich die Autos hier für ca, 2/3 des Preises anzubieten.

Letztlich haben die deutschen Hersteller, die allesamt erfolgreich in China agieren und viel Geld dort verdienen, ziemliche Angst vor Strafsteuern, weil sie wiederum dann in China Repressalien befürchten müssen. Der Rest der europäischen Autoindustrie, also vornehmlich Stellantis, ist in China kaum vertreten und begrüßt das natürlich. Die Stellantis Autos von Opel oder Peugeot sind zwar relativ gut aber eben zu teuer. Insbesondere sie sind es also die Konkurrenz aus China fürchten, denn die Qualität ist ähnlich aber der Preis ein wenig günstiger. Deutsche Hersteller sind hingegen in Europa kaum davon betroffen.

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