Vor gut zwei Wochen war noch die Rede davon, dass es schon bald für reine E-Autos 6.000 Euro Umweltbonus, sowie für PHEV 4.500 Euro fällig werden sollen, sofern diese nicht mehr als 30.000 Euro kosten. Eine Ansage! Doch leider ist es nun anders gekommen.
Die Kaufprämie fĂĽr Elektroautos und Plug-in-Hybride – umgangssprachlich Umweltbonus – wurde offiziell bis Ende 2020 verlängert; allerdings in seiner bestehenden Form, ohne Erhöhung der Förderung.
Die hierfür notwendige Förderrichtlinie des Wirtschaftsministeriums wird am 5. Juni 2019 im Bundesanzeiger veröffentlicht und gilt dann unmittelbar nach Auslaufen der bisherigen Förderrichtlinie ab 1. Juli 2019. Geändert hat sich lediglich eine Punkt bei der Förderung von E-Autos, diese betrifft den Einbau eines akustischen Warnsystems für blinde und sehbehinderte Menschen. Die Fördersumme beträgt hier pauschal 100 Euro.
So erhalten Käufer von rein batteriebetriebenen Fahrzeugen einen Zuschuss von 4.000 Euro, Fahrer eines Hybridfahrzeug mit Elektro- und Verbrennungsmotor erhalten eine Prämie in Höhe von 3.000 €. Bei den Hybridfahrzeugen ist ausschlaggebend, ob sich diese an der Steckdose laden lassen. Allerdings nur, wenn es sich um ein Neufahrzeug mit einem Netto-Listenpreis für das Basismodell bis maximal 60.000 Euro handelt.
Da es sich um ein staatliches Förderprogramm handelt, ist es nachvollziehbar, dass der Steuerzahler zumindest einen Anteil für die Kaufprämie für Elektroautos trägt. Allerdings lasten die für Programm bereitgestellten eine Milliarde Euro nicht nur auf den Schultern der Steuerzahler, auch die Autoindustrie trägt ihren Teil dazu bei.
“Wir verlängern die Kaufprämie fĂĽr Elektroautos bis Ende 2020, denn wir brauchen Kontinuität bei der Förderung. Die Kaufprämie hat sich in der Praxis bewährt. Die Zahl der Anträge steigt stetig an – zwar langsamer als wir das erhofft hatten, aber umso wichtiger ist es, Kontinuität bei der Förderung zu gewährleisten.” – Peter Altmaier, Bundesminister fĂĽr Wirtschaft und Energie
Die Förderung erfolgt bis zum oben genannten Fristende oder bis zur Ausschöpfung der vorgesehenen Bundesmittel in Höhe von 600 Mio Euro. Dass sich die Förderung erschöpft, ist aber recht unwahrscheinlich.
Verkehrsminister Scheuer wirft erneut Erhöhung des Umweltbonus in den Raum
Ab 2021 ist die Rede davon, dass der Anteil des Bundes an der Prämie anschließend von bisher 2.000 auf dann 4.000 Euro verdoppelt wird – allerdings nur für E-Autos bis zu einem Listenpreis von 30.000 Euro. Für E-Autos bis zu einem Listenpreis von 60.000 Euro soll der Bundesanteil auf 2.500 Euro steigen. Inwiefern sich die Automobilindustrie an dieser Erhöhung der Prämie beteiligt ist bisher noch unklar.
Erst kürzlich hatte Scheuer verkündet, dass bis 2030 zehn Millionen Elektro-PKW benötigt werdne, um die gesteckten Klimaschutzziele zu erreichen. Des Weiteren brauche man allerdings auch noch 500.000 Elektro-Nutzfahrzeuge und 300.000 Ladepunkte, wie er auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zu verstehen gab.
Quelle: bmwi – Pressemitteilung vom 31. Mai 2019