Alternativen zum Stecker: Elektroautos ohne Kabel aufladen

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
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Um allen Elektroauto-Fahrern, die schon einmal bei Regen oder Schnee eine eher unkomfortable Erfahrung mit einem nassen oder schneematschigen Kabel gemacht haben, das Leben künftig einfacher zu machen, arbeiten Hersteller und Zulieferer bereits fieberhaft an Alternativen. Das Magazin Autogazette hat die vielversprechendsten von ihnen in einem aktuellen Artikel zusammengefasst.

Tesla mit der „Metal Snake“ und Volkswagen mit „Carla“ etwa haben bereits Prototypen von flexiblen Roboterarmen entwickelt, die dem E-Auto-Fahrer das Anstecken des Kabels abnehmen. Ob überhaupt und wenn dann wann die Technologien für Endkunden verfügbar sein könnten, ist allerdings nicht bekannt. Es könnte gut sein, dass die PR-wirksamen E-Tankwarte von einer anderen Technologie überholt werden.

Denn noch komfortabler wäre es, komplett auf das Ladekabel zu verzichten, und das Elektroauto induktiv zu laden, über im Boden angebrachte Magnetspulen und einen entsprechenden Energie-Empfänger an der Fahrzeugunterseite. BMW will dieses System demnächst für weniger als 2000 Euro für die Plug-in-Hybrid-Limousine 530e anbieten, Daimler plant ähnliches für seine Luxuslimousine S-Klasse.

Induktives Laden ist wegen seiner bislang eingeschränkten Ladeleistung vor allem als Alternative für die Steckdose in der heimischen Garage geeignet, wo das Elektrofahrzeug komfortabel über Nacht geladen werden kann und die Ladegeschwindigkeit somit keine Rolle spielt. Gegen einen großflächigen Einsatz etwa in Parkhäusern oder auf Supermarkparkplätzen sprechen der Autogazette zufolge neben der Langsamkeit des Ladevorgangs auch die hohen Kosten für Installation der Systeme sowie der noch fehlende herstellerübergreifende Standard.

So einen braucht es allerspätestens dann, wenn die „Königsdisziplin des kabellosen Ladens“ Wirklichkeit werden soll: die induktive Straße, die Elektroautos während der Fahrt mit Strom versorgen kann und Ladestopps somit überflüssig machen könnte. Ein weiterer Vorteil dieser Lösung wäre die Möglichkeit, die Batterien der Fahrzeuge deutlich kleiner gestalten zu können.

Der Chiphersteller Qualcomm hat bereits eine 100 Meter lange Teststrecke in Frankreich aufgebaut: Dort können Elektroautos bei bis zu 120 km/h mit bis zu 20 Kilowatt Strom gespeist werden. Mit einem Einsatz auf öffentlichen Straßen rechnet Qualcomm aber frühestens in zehn bis 15 Jahren.

Quelle: Autogazette – Elektroauto während der Fahrt aufladen

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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